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Macabros 088: Die flüsternden Pyramiden

Macabros 088: Die flüsternden Pyramiden

Titel: Macabros 088: Die flüsternden Pyramiden
Autoren: Dan Shocker
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völlig
überrumpelt wurde.
    Er wurde von mehreren Angreifern gleichzeitig attackiert.
    Sie sprangen seine Arme und Beine an und rissen ihn zu Boden, weg
vom Thron, auf dem Maureen O’Brian in voller Größe
stand, die Arme emporreckte und wie eine Göttin wirkte,
schön und übernatürlich – eine Göttin des
Todes, deren Lieblingsfarbe Schwarz war…
    Dies alles aber bekam Björn nur noch am Rand mit. Er hatte
alle Hände voll zu tun, um sich zur Wehr zu setzen. Ein Berg
glitschiger, wild auf ihn losschlagender Dämonen drückte
ihn herab und lähmte seine Bewegungsfreiheit.
    Er bekam zahllose Schläge ab. Sie droschen auf ihn ein,
würgten ihn und rissen ihm büschelweise die Haare aus. Der
Angriff traf ihn mit voller Wucht und brachte ihn von einer Sekunde
zur anderen an den Rand des Todes…
     
    *
     
    Was war das?
    Der kräftige Inder wandte den Kopf.
    Von erhöhter Warte aus hatte er einen vortrefflichen Blick
über das nächtliche Land in der Flußniederung der
Boyen.
    Autoscheinwerfer!
    Rani Mahay hielt den Atem an.
    Da näherte sich auf dem schmalen, holprigen Zufahrtsweg ein
Auto.
    Um diese Zeit noch, wo hier die Dinge dicht vor der Entscheidung
standen, wo die geheimnisvolle Pyramide auf dem steinigen Platz wie
eine Offenbarung aus einer anderen, bedrohlichen Welt wirkte und das
Maskenmaul jeden zu verschlingen drohte, der sich ihm
näherte.
    In der Dunkelheit vor ihm tauchte eine Gestalt auf.
    Danielle de Barteaulieé…
    »Wer kommt da, Rani?« fragte die Französin
leise.
    »Keine Ahnung, Danielle… Jemand, der besser nicht hier
sein sollte. Nun wird’s schwierig…«
    Auch Pepe tauchte auf, der die verräterischen Scheinwerfer
und das Motorengeräusch bemerkt hatte.
    Björns Freunde beobachteten, wie der Wagen gewendet und
wieder in Fahrtrichtung Straße gestellt wurde, als wollten der
oder die Ankömmlinge ihren Rückzug sichern.
    Die Scheinwerfer erloschen. Im Licht des Vollmondes waren die
beiden Männer gut zu erkennen, die sich vom Auto entfernten.
    Ein kräftigerer und ein schlankerer Mann gingen in Richtung
der fraglichen Stelle.
    »Wir müssen etwas tun«, flüsterte Rani und
warf einen Blick auf seine Armbanduhr. »Björn kann jeden
Augenblick auftauchen und das Signal zum Zünden der
Sprengsätze geben… Dann sind die beiden genau im
Wirkungsbereich der Explosion – und Unschuldige kommen zu Tod,
was niemand im Sinn gehabt hatte!«
     
    *
     
    Sie würden ihn fertigmachen.
    Er konnte gegen diese Übermacht nichts ausrichten.
    Da bleib ihm nur eins…
    Macabros!
    Er ließ seinen Doppelkörper entstehen. Macabros
materialisierte außerhalb des Dämonenknäuels, das
über ihm lag und ihm die Luft raubte.
    Macabros konnte mehrere Angreifer zur Seite schleudern und
niederboxen, aber es gelang auch ihm nicht, das Handgemenge zu
beenden.
    Da waren zu viele, die sich zusammengerottet hatten und wie eine
lebende Traube an Hellmark klebten.
    Um freizukommen, bedurfte es einer anderen Aktion.
    Die unternahm er jetzt…
    Björn versetzte seinen Doppelkörper, mitten in die um
sich schlagenden Körper der Dämonen. Es kam zum direkten
Kontakt zwischen Hellmark und seinem Zweitkörper – und
damit zur Teleportation.
    Unter den wütenden, fauchenden, kratzenden, tretenden und
beißenden Dämonen entstand ein Hohlraum. Die
Widerwärtigen fielen übereinander her, ehe sie begriffen,
daß ihr Feind entkommen war, ohne das Wieso zu
verstehen…
    Hellmark versetzte sich mit Macabros direkt neben den Thron, auf
dem Maureen O’Brian wie in Trance stand, den Blick in
imaginäre Ferne gerichtet hielt und etwas wahrzunehmen schien,
was Hellmark verborgen blieb.
    Dafür sah er in diesem Moment etwas anderes, in einem
Augenblick, als er völlig frei war und die Dämonen sich
noch nicht wieder zu neuem Angriff formiert hatten.
    Das ›Loch‹ zwischen den gespreizten Flügeln
über dem Thronsitz – war wie ein Auge, in dem sich eine
andere Landschaft, eine andere Umgebung spiegelten.
    Sekundenlang sah er alles ganz deutlich.
    Eine gepflegte Rasenfläche, umgeben von altem Baumbestand,
links die Seitenwand eines Hauses, in dessen oberen Fenstern Licht
brannte. Der Rasen stieg zum Haus schräg an.
    Aber das war noch nicht alles.
    Da war – eine ›flüsternde Pyramide‹!
    Sie schälte sich in diesem Augenblick aus dem Nichts und nahm
klare Umrisse an. Sie unterschied sich auf den ersten Blick in nichts
von jener, die Björn und seine Begleiter zum erstenmal gesehen
hatten. Auch hier das totenbleiche,
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