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Macabros 088: Die flüsternden Pyramiden

Macabros 088: Die flüsternden Pyramiden

Titel: Macabros 088: Die flüsternden Pyramiden
Autoren: Dan Shocker
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dem
er es zurückgelassen hatte, um damit nicht in das Zentrum der
»flüsternden Pyramide« einzudringen.
    Er drückte den Hebel herunter.
    Er war mitten im Chaos, als die Sprengladungen detonierten.
    Die Dunkelheit wurde von einem grellen Blitz durchsetzt, der sie
von einem Ende zum anderen spaltete.
    Es krachte und polterte, man hörte, wie Steine barsten.
    Er selbst wurde von der Wucht der Explosion mit einigen Brocken
ausgespuckt wie ein unverdaubarer Bissen aus dem Maul eines
Ungeheuers.
    Macabros war weder zu verletzen noch zu töten. Er konnte im
Atomfeuer der Sonne stehen oder sich der absoluten Kälte des
Weltalls aussetzen, er konnte auf dem Grund des Meeresbodens ebenso
wandern wie im Vakuum. Sprengladungen konnten ihn nicht
zerreißen, Radioaktivität nicht zersetzen. Hellmarks
Zweitkörper bestand aus einer feinstofflichen Substanz, die
geistigen Ursprungs war…
     
    *
     
    Geschafft?
    Bang erfüllte ihn die Frage.
    Er lag abseits im Gras und sah, wie die letzten Brocken der
halbzerstörten Pyramide vom Himmel regneten.
    Dumpf polternd schlugen sie auf.
    Das Maskengesicht war zerrissen, das ganze Maul herausgebrochen.
Der Ring aus Dämonen war zusammengeschmolzen wie unter
großer Hitzeeinwirkung. Macabros wußte, daß dies
nicht auf die Wirkung der beiden Sprengsätze
zurückzuführen war. Dynamit hatte die Behausung
zerstört, die für die Mächte des Bösen
unerläßlich gewesen war. Die Stätte, an der Schwarze
Priester gekrönt werden sollten, gab es nicht mehr.
Zurückgeblieben war eine gewaltige Ruine im Garten der
Millans…
     
    *
     
    Diese Überreste und all die anderen Geschehnisse würden
Fragen aufwerfen, mit denen sich auch andere beschäftigen
mußten außer ihm.
    Die Grenze zur Unsichtbarkeit des Bösen, die Barriere zur
Welt der Finsternis war angeschlagen.
    Diejenigen, die nie etwas mit dem Übernatürlichen zu tun
gehabt hatten, würden Antworten auf viele Fragen geben
müssen. Einiges zu beantworten, konnte er mithelfen. Aber auch
für ihn gab es noch viele Rätsel…
    Er blieb noch kurze Zeit und inspizierte die Umgebung. Die
»flüsternde Pyramide« war verstummt, ein Berg aus
Steinen. Die Dämonen machten sich nicht mehr bemerkbar, und die
Ruine glitt auch nicht mehr in den Bereich der unsichtbaren
Zonen.
    Macabros versetzte sich an die Stelle, wo er Bob Millan
zurückgelassen hatte. Der Geschäftsbesitzer saß dort
am Rand eines Wäldchens und starrte mit trüben Augen vor
sich hin.
    Der Mann stand unter einem Schock.
    Das alles war zuviel gewesen für ihn. Er mußte dringend
in ärztliche Behandlung.
    Macabros teleportierte in die nächstgrößere Stadt
und lieferte Millan im Hospital ab.
    Der nächste Schritt von ihm war, Brenda Millan aufzusuchen.
Sie war nicht dort zurückgeblieben, wohin er sie gebracht hatte.
Er mußte sie suchen.
    Das war nicht schwierig. Ihr Schreien und Zetern hallte durch die
Nacht.
    Macabros kümmerte sich um die Besessene.
    Sie tobte wie von Sinnen und versuchte außerhalb ihres
Lebensbereichs die ersten schwarzmagischen Künste, ohne jedoch
Erfolg zu haben.
    Schaum bildete sich auf ihren Lippen. »Du bist daran
schuld!« kreischte sie. »Ich werde dich töten…
wie Philip, meinen Mann… wie Dorothy, meine
Schwägerin… ich werde dir mit dem Schwert aus der
›flüsternden Pyramide‹ den Kopf abschlagen!… Ich
muß es tun, du mußt mein nächstes Opfer sein! Sonst
werden die schwarzen Vögel kommen und sich an mir
rächen… Ich darf nicht versagen… ich werde die neue
Generation der Schwarzen Priester anführen…«
    Ihre Stimme wurde immer schriller und überschlug sich.
    Sie tobte und schrie, trommelte wild auf Macabros los. Sie hielt
schließlich erschöpft inne, brabbelte unsinniges Zeug,
lachte zwischendurch irr, neigte den Kopf seitlich und blickte
Macabros mit kalt glitzernden, bösartigen Augen an.
    Hellmark, der sich noch in Irland aufhielt, zuckte dort
unwillkürlich zusammen.
    Auch er registrierte Macabros’ Wahrnehmungen. Und so sah er,
daß die Augen Brenda Millans nicht mehr menschlich waren,
sondern dämonisch und raubtierhaft und giftgrün
leuchteten.
     
    *
     
    Er brachte sie ebenfalls zu einem Arzt, der sofort ihre Einweisung
in eine Nervenheilanstalt veranlaßte.
    Macabros hatte sich als Bekannter ausgegeben und blieb im
Krankenfahrzeug bei Brenda Millan, der man ein stark wirkendes
Beruhigungsmittel gegeben hatte.
    Während der Fahrt löste er sich einmal aus dem Wagen und
holte aus Irland von Pepe und Danielle die
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