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Macabros 074: Krypta der Regenbogen-Menschen

Macabros 074: Krypta der Regenbogen-Menschen

Titel: Macabros 074: Krypta der Regenbogen-Menschen
Autoren: Dan Shocker
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einige
Sekunden zu spät.
    Niemand von ihnen wußte später mehr zu sagen, was der
ausschlaggebende Grund dafür gewesen war, daß die
Göttin auf dem steinernen Thron plötzlich zu
grauenerregendem, unerwartetem Leben erwachte!
     
    *
     
    In das Schreien aus den Mündern der Eingeborenen mischten
sich Schüsse, die von einem weiteren Mitarbeiter Jack Slatons
aus dem Hintergrund abgefeuert wurden. Es handelte sich um Walt, der
den Überfall ebenfalls überlebt und ein Gewehr erbeutet
hatte, um einzugreifen. In die tosende Geräuschkulisse fiel der
Schrei eines Tieres.
    Dröhnend ließ dieser langgezogene, Wut und Zorn
verratende Laut die Luft erzittern.
    Die Göttin auf dem Thron wurde im nächsten Moment zu
einer großen, geschmeidigen Raubkatze, die sich zu Jack Slaton
herumwarf. Sie wischte mit ihrer Pranke durch die Luft.
    Die scharfen Krallen trafen voll ihr Ziel: Slatons Haupt, Gesicht
und Brust. Sie zerfetzten sein Hemd, und die andere Pranke schlug
schon zu, ehe Macabros den Körper soweit herumreißen
konnte, um ihn vollends aus der Gefahrenzone zu bringen.
    Slaton schrie. Doch es war kein Schrei des Schmerzes, es war mehr
einer, der nach Überraschung, Verwunderung, Ratlosigkeit
klang.
    Die beiden Prankenhiebe der unheimlichen Raubkatze entstanden aus
der steinernen Statue, die eine schöne Frau darstellte. Sie
zeigten keinerlei äußere Wirkung bei Jack Slaton.
    Ohne einen Kratzer, ohne den geringsten Schmerz konnte Macabros
Slaton zu der Gruppe der anderen bringen, um die Patrick sich
kümmerte.
    Die unheimliche Raubkatze, erfüllt von
magisch-dämonischem Leben, jagte durch die Büsche,
zerfetzte das Blattwerk und kam schnell und bedrohlich der Stelle
näher, wo die Wartenden versammelt waren.
    Der Raubkatze folgten die Eingeborenen. Schreiend schwangen sie
Speere und Messer und liefen durch das dschungelartige Dickicht, das
ihnen vertraut war und in dem sie immer wieder einen Durchschlupf
fanden.
    Was war eingetreten, daß das Beschwören und Flehen der
Regenbogenfarbenen doch noch zum Erfolg geführt hatte? Eine
Raubkatze mit tierischem Instinkt und menschlichem Verhalten
führte jene Geschöpfe an, die hier in diesem
Paralleluniversum zu Hause waren.
    Auf der anderen Seite des grünen Vorhangs aus Blatt- und
Wurzelwerk rührte sich Björn Hellmark. Erschöpft
löste sich der blonde Mann vom schwarzrindigen Stamm eines
uralten Baumes. Hellmark taumelte nach vorn und lief zurück zu
den anderen.
    Er fühlte sich matt und erschöpft, denn er war es in
Wirklichkeit gewesen, dessen Sinnen und Trachten durch den
Zweitkörper Macabros ausgeführt wurde. Die durchgestandenen
Zweikämpfe, die ständigen Transportwege vom Ort des
Kampfgeschehens zu der Stelle, wo der Regenbogenkristall lag, hatten
seine letzten Kräfte mobilisiert.
    Und nun hieß es – trotz aller Schwäche –
weitermachen. Ihr aller Leben stand auf dem Spiel.
    Sie hatten nur eine einzige Chance, und die galt es zu nutzen.
    Wieder setzte Hellmark in dieser außergewöhnlichen
Situation Macabros ein, um mit seinem Doppelkörper und der Hilfe
des Regenbogenkristalls einen nach dem anderen der Geretteten
hinüber zu bringen in die Welt, in die sie gehörten. Sobald
die anderen im Innern des Flugzeuges Thomas Fergusons ankamen,
verloren sie durch die Strapazen des Wechsels von einem Universum ins
andere das Bewußtsein. Vielleicht war dies ganz gut
so…
    Alles ging glatt. Der Vorletzte war Richard Patrick.
    Hellmark selbst stand auf schwachen Beinen am Rand der kleinen
Lichtung und starrte auf die grüne Wand, wo das Blattwerk
raschelte und sich die ersten regenbogenfarbenen Gestalten zeigten,
wo die mächtige Raubkatze, die große Ähnlichkeit mit
einem Tiger hatte, – nur etwa um die Hälfte
größer war – hervorpreschte.
    In langen, geschmeidigen Sätzen jagte das Tier – geboren
aus der steinernen Göttin – auf Björn Hellmark zu, der
nun ganz allein stand!
    Björn sah die Raubkatze und die ersten Eingeborenen durch das
Blattwerk näher kommen.
    Hellmarks Herz schlug rascher. Der Schweiß brach ihm aus
allen Poren, und instinktiv ballte er die Fäuste. Dann glitt
seine Rechte ebenso mechanisch in die Hosentasche, um dort die
Dämonenmaske zu holen, die er bei sich trug.
    Wenn Macabros nur endlich käme… Noch war er nicht
zurück…
    Hellmark zog die Maske über. Im gleichen Augenblick
veränderte sich sein Kopf. Auf seinen Schultern saß nun
der unheimlich wirkende gespenstische Totenschädel. In den
dunklen Augenhöhlen glühte ein
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