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Macabros 074: Krypta der Regenbogen-Menschen

Macabros 074: Krypta der Regenbogen-Menschen

Titel: Macabros 074: Krypta der Regenbogen-Menschen
Autoren: Dan Shocker
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stimmten. Noch in der gleichen Stunde wurde die auf
rätselhafte Weise verschwundene Jennifer Arnes, einige hundert
Meilen vom Ort des Verschwindens entfernt, in ihrem Zimmer von ihren
Eltern aufgefunden. Sie konnte nicht angeben, wo sie während der
letzten fünf Tage gewesen war, und ihre Erinnerung setzte erst
am nächsten Morgen nach einem tiefen und traumlosen Schlaf
wieder ein. Sie begann in der Stunde ihres Erwachens, aber die
fünf zurückliegenden Tage blieben als Lücke in ihrer
Erinnerung.
     
    *
     
    Unbemerkt von den drei Wachtposten außerhalb der Maschine
brachte Macabros auch Richard Patrick in sein Hotelzimmer
zurück.
    Dann warf Björn Hellmark noch einen letzten Blick aus der
Pilotenkanzel. Es geschah in dem Moment, als einer der bewaffneten
Männer gerade den Kopf wandte und am Flugzeug hochsah.
    Drei Sekunden nahm er die Umrisse eines menschlichen Gesichtes
wahr.
    Hellmark lächelte dem Verdutzten zu, winkte kurz und zog sich
dann mit Macabros nach Marlos zurück, während der
wachhabende Beamte Alarm gab.
    »Da ist tatsächlich einer drin! Ich habe ganz deutlich
sein Gesicht gesehen!«
    Eine erneute Durchsuchung des Flugzeuges brachte jedoch nichts an
den Tag. Eines allerdings mußte jeder, der an dieser
Durchsuchung teilnahm, mit einer gewissen Scheu und
Zurückhaltung bestätigen. Die Luft im Innern der Maschine
war verbraucht, und es hatte nach Schweiß gerochen. Gerade so,
als hätten sich auf engstem Raum sehr viele Menschen
aufgehalten.
     
    *
     
    Auf Marlos angekommen, mußte Björn Hellmark zu seiner
Überraschung erfahren, daß Pepe bis zur Stunde nicht
wieder aufgetaucht war.
    Björn sprach mit Camilla Davies und Rani Mahay, mit Jim, dem
Guuf, und Arson, dem Mann mit der Silberhaut.
    Sie alle hatten in der Zwischenzeit jene Stelle aufgesucht, wo
Pepe Björn vermutet hatte.
    Eine eisige Hand schien sich in Hellmarks Herz zu krallen, als er
daran dachte, daß Pepe etwas zugestoßen war. Er
mußte sofort zurück, um nach dem Rechten zu sehen.
    Er war erschöpft und verbraucht. Die Strapazen der letzten
Stunden waren nicht spurlos an ihm vorübergegangen.
    Carminia Brado, die schöne Brasilianerin, hielt sich
ebenfalls wieder auf der Insel auf; auch ihr war das ungewisse
Schicksal Pepes bekannt.
    Björn bediente sich des Geistspiegels aus dem Garten des
Hestus, um sich genau an jene Stelle zu katapultieren, wo er bei
seinem ersten Versuch angekommen war und wo die flüchtige Vision
eines dämonenfratzigen Gesichtes und zerfließende,
regenbogenfarbene Schleier ihm auffielen.
    Punktgenau erreichte er sein Ziel. Und er meinte, der Boden unter
seinen Füßen würde sich öffnen, um ihn zu
verschlingen.
    Weniger als eine Steinwurfweite entfernt, sah er plötzlich
zwei Menschen, einen Jungen und ein Mädchen, aus dem
Morgengrauen auf sich zukommen.
    »Pepe?« entrann es ungläubig seinen Lippen. Das
Mädchen, das der schwarzgelockte Junge an der Hand hielt, war
niemand anders als – Goldie Lindon…
     
    *
     
    Da begann er zu laufen, auf Pepe zu und schloß ihn in die
Arme. Das Mädchen mit den langen, blonden Zöpfen und den
vorwitzigen Sommersprossen auf der Nase lachte ihn fröhlich
an.
    Hellmark berührte sie leicht an der Schulter, als wolle er
sich vergewissern, daß ihm jetzt nicht das gleiche passierte
wie am Abend Betty Lindon.
    Sah er auch schon Dinge, die es nicht gab? Hatte sein Verstand
gelitten?
    Aber nein!
    Er spürte den Stoff, darunter den festen Körper. Pepe
und Goldie waren keine Halluzination.
    »Wo kommt ihr her? Wo warst du, Pepe? Wie hast du Goldie
gefunden?«
    »Ich weiß es nicht, Björn. Ich bin in das Nichts
gefallen, und seitdem weiß ich nicht, wo ich mich aufhielt und
wie lange ich dort war. Aber jetzt bin ich wieder da. Und das ist gut
so.«
    Björn lächelte. Ein Stein fiel ihm vom Herzen. »Und
du bist nicht nur allein zurückgekommen, sondern hast auch
jemand mitgebracht, der lange verschwunden war…«
    Seine Gedanken und Vermutungen ordneten sich neu.
    Er ahnte, was passiert war. Goldie Lindons und Pepes Verschwinden
waren Erscheinungen am Rand eines großen Ereignisses um die
Krypta und deren Regenbogenmenschen, sowie der rätselhaften
Raubtier-Menschen-Göttin.
    Es waren Dinge aufgetreten, die sich hier an dieser Stelle
praktisch entluden, ohne direkt jene, die aus der ›normalen
Welt‹ in ein anderes Raumzeitgefüge oder in eine Falte
zwischen den Parallelwelten fielen, direkt in die Krypta zu
führen. In diesem Zusammenhang war auch das Schicksal
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