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Macabros 074: Krypta der Regenbogen-Menschen

Macabros 074: Krypta der Regenbogen-Menschen

Titel: Macabros 074: Krypta der Regenbogen-Menschen
Autoren: Dan Shocker
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geisterhaftes Licht. Dieser
Schädel lebte, und das machte ihn mehr als makaber.
    Wer diesen Mann mit menschlichen Augen sah, war zu Recht
erschrocken. Wenn aber ein Bote der Finsternis, ob ein Scherge
Molochos’ oder ein Abgesandter Rha-Ta-N’mys der
Dämonenmaske ansichtig wurde, dann bedeutete dies für ihn
mehr als ein Schreck. Dämonische Augen sahen etwas darin, das
mit herkömmlichen Worten kaum zu beschreiben war. Ein Dämon
löste sich sofort auf oder wurde in das Reich der Finsternis
zurückgeschleudert, um niemals wiederzukehren.
    Aber diese riesengroße, regenbogenfarbengestreifte
Raubkatze, die trotz der Farbkomposition erschreckend und unheimlich
wirkte, war kein Dämon. Sie ließ sich nicht beirren, sie
setzte ihren Weg auf Hellmark fort. In weiten Sätzen
überquerte sie die Lichtung.
    Jetzt schon spannte sich Hellmark, um sich mit bloßen
Fäusten auf das Raubtier zu stürzen. Doch er wußte,
daß er kaum eine Chance hatte, diesen ungleichen Kampf in
seinem geschwächten Zustand zu überstehen.
    Da!
    Neben Hellmark erstand die Gestalt wie aus Nebel. Es war Macabros.
Noch ehe er richtig materialisierte, berührte er schon den
Körper des Mannes, der seine Existenz bewirkte.
    Macabros drückte Hellmark den leuchtenden Kristall in die
Hand.
    Keine Sekunde zu früh!
    Hellmark und Macabros waren beide noch zu sehen, als die
große Tigerkatze mit furchtbarem Gebrüll lossprang, direkt
auf den Mann aus Fleisch und Blut zu.
    In dem Augenblick, als die unheimlich verwandelte
›Göttin‹ die Stelle erreichte, an der Björn eben
noch stand, verschwand Hellmark mit Macabros und des
Regenbogenkristalls Hilfe im Nichts.
    Ein letzter flüchtiger Eindruck noch.
    Die schreienden Eingeborenen, die Lichtung inmitten einer
unwirklichen, fremdartigen Wildnis, im Hintergrund das glimmende
Feuer vor dem verlassenen steinernen Thron, dann die Empfindung,
daß er jetzt jeden Augenblick das Bewußtsein verlor und
daß Macabros trotz allem – geformt von seinem
Unterbewußtsein, unabhängig von der Anwesenheit seiner
Sinne – aktiv und lebend bleiben mußte.
    Denn dies war nicht minder wichtig.
    Die Ohnmacht im Flugzeug würde für die meisten nur
wenige Minuten betragen. Doch wenn einer erwachte, der nicht wie
Patrick und Hellmark in die Dinge eingeweiht war, würde dies nur
weitere Verwicklungen nach sich ziehen. Immerhin war Fergusons
Privatflugzeug von Polizisten umstellt. Wenn nur einer der
Geretteten, die aus einem anderen Universum zurückkehrten,
falsch handelte, weil die Umstände ihm nicht vertraut waren,
konnte das weitreichende Folgen haben.
    In der Maschine angekommen, wußte Hellmark schon nicht mehr,
was er eben in diesem Moment noch gedacht hatte. Seine Sinne
erloschen. Doch sein Unterbewußtsein reagierte über die
Ohnmacht hinaus.
    Macabros blieb.
    Er wachte über die anderen.
     
    *
     
    Dann kamen sie zu sich. Einer nach dem anderen.
    Der erste war Jack Slaton, der nicht begriff, was sich ereignet
hatte. Macabros klärte ihn auf.
    Dann waren Brenda und Walt an der Reihe. Dann Jennifer Arnes, die
überhaupt keine Fragen stellte.
    Schließlich folgten Björn Hellmark und Richard
Patrick.
    In der Maschine hielten sich in diesem Moment insgesamt sieben
Personen auf. Aber dort konnten sie nicht bleiben.
    Nach einer ersten Erholungsphase und aufklärenden Worten, die
gesprochen werden mußten, setzte Björn Hellmark die einmal
eingeleitete Aktion fort.
    Mit Hilfe seines Doppelkörpers brachte er die Menschen
zurück, wohin sie wollten, und sorgte dafür, daß die
Verwundeten in Krankenhäuser eingeliefert wurden, wo man sich
sofort um sie kümmerte.
    Zuletzt waren nur noch Richard Patrick und Jennifer Arnes
übrig. Durch Jack Slaton hatte Hellmark erfahren, auf welche
Weise dieses junge Mädchen zu ihnen gestoßen war.
    Der ganze Vorgang war auch für Björn noch immer
äußerst rätselhaft, obwohl sich bereits eine schwache
Ahnung durchzusetzen begann.
    Jennifer Arnes vermochte noch immer nicht zu sagen, wie sie in die
Wildnis des Amazonas geraten war. Sie schien auch den Überfall
durch die Eingeborenen, die sich als Wilde eines anderen Teils des
Universums entpuppten, überhaupt nicht mitbekommen zu haben.
    Ein okkulter Grenzfall, der dennoch in das Geschehen paßte,
wie Björn wenig später erkennen sollte…
    Er brachte als Macabros Jennifer Arnes zu jener Adresse, an die
sie sich erinnerte, und von der sie glaubte, daß sie dort
gelebt hätte. Es war eine kleine Stadt im Staat Ohio. Die
Angaben
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