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Macabros 071: Spinnenritter greifen an

Macabros 071: Spinnenritter greifen an

Titel: Macabros 071: Spinnenritter greifen an
Autoren: Dan Shocker
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aufgetauchten Insel, von der man
nichts Genaues wußte.
    Hellmark und seinen Freunden aber war bekannt, daß es sich
um den Nordteil des zerbrochenen Kontinents Xantilons handelte, der
vor mehr als zwanzigtausend Jahren in der Blütezeit seiner
Entwicklung stand.
    Die Kämpfe zwischen den weißen und schwarzen Priestern
hatten bewirkt, daß Rha-Ta-N’my ihre unheimlichen Armeen,
an deren Spitze die sieben Hauptdämonen jagten, über das
Land hinweggebraust waren und Millionen unschuldiger Menschen den Tod
brachten.
    Und was Dämonen und Intrigen nicht schafften, bewirkten die
Menschen in ihrer Zerstrittenheit, ihrem Machtanspruch und ihrer Gier
schließlich von selbst.
    Ein Kontinent zerbrach, Not, Elend und Tod hielten reiche
Ernte.
    Nach seiner glücklichen Rückkehr auf die Welt, die sein
Erbe, sein Testament war, hatte Hellmark sich wieder gut erholt und
war bereit, den Kampf mit Molochos und all den anderen Feinden, die
mit ihm und außer ihm sein Leben bedrohten, neu und
gestärkt aufzunehmen.
    Die zurückliegenden Ereignisse, so schwerwiegend und
gefahrvoll sie auch gewesen sein mochten, hatten sie einen Schritt
weitergebracht.
    Die Tatsache, daß Carminia Brado, jene geliebte,
braunhäutige Frau, die er in Rio de Janeiro kennenlernte und zu
der er sich sofort machtvoll hingezogen fühlte, die er schon
einmal geliebt hatte und sich dieses ersten Daseins bewußt
geworden war, war zu einem entscheidenden Einschnitt in ihrem
gemeinsamen Leben geworden.
    In ihrem ersten Dasein lebte Carminia Brado als Loana, die Tochter
des Hestus! Dieser große Herrscher führte sein Volk mit
Liebe und Güte; in einer paradiesischen Harmonie hatte sich
jener Stamm auf einem Inselreich zu einer unvorstellbaren geistigen
Reife entwickelt, die noch Jahrtausende, nachdem die Körper
Hestus’ und seiner Vertrauten längst zerfallen waren,
nachwirkte.
    Und zwar in dem rätselhaften, runden Spiegelgebilde, von dem
Carminia ihm seit seiner Rückkehr immer wieder berichtet
hatte.
    Die hübsche Brasilianerin hatte herausgefunden, daß es
mit dem Spiegelgebilde etwas ganz Besonderes auf sich hatte. Es war
scheinbar natürlich in jenem Palmenhain eingebettet und dort
gewachsen. Aber seinen Ursprung hatte es im Geist des Hestus und
jener, die mit ihm auf dem Pfad der Reinheit und Friedlichkeit
wanderten, die dadurch imstande waren, Kräfte freizumachen, und
über sich hinauswuchsen.
    Und diese Kräfte waren nicht zerstörerischer, sondern
schöpferischer Art. Sie gingen zurück auf jenen
mächtigen Geist, der den Urbeginn der Schöpfung eingeleitet
hatte. Bevor Materie werden konnte, mußte der Geist gewesen
sein.
    An Carminias Hals hing eines der halbmondförmigen Gebilde,
die von einer Pflanze stammten, die sie ebenfalls in der Nähe
des »Geistspiegels« entdeckt hatte.
    Der Anhänger war mehr als ein Talisman gegen das Böse,
mit seiner Hilfe konnte man von jedem Ort, wohin einem der Spiegel
geführt hatte, wieder zurückkehren, vorausgesetzt,
daß an jene Stelle irgendwann mal ein geistiger Impuls
geschickt worden war.
    Björn Hellmark ließ sich langsam in dem weißen,
warmen Sand nieder, starrte in die Weite über das blaue,
unbewegte Meer, und seine Gedanken waren noch weiter entfernt, als
sein Blick reichte.
    »Dir geht manches durch den Kopf, nicht wahr?« machte
Carminia sich an seiner Seite bemerkbar.
    In ihrer Nähe hielt sich sonst niemand auf.
    Rani Mahay und die beiden Jungen - Jim, der Guuf, und Pepe, der
Mexikanerjunge – tollten irgendwo durch die grünen,
blühenden Felder zwischen den sanften Hügeln und genossen
die wiedergewonnene Freiheit.
    In einer der von ihnen errichteten Blockhütten hielt sich im
Moment nur Arson, der Mann mit der Silberhaut auf, der aus der
Zukunft stammte und dessen Wege sich auf einer
»Zwischenwelt«, die einst von Dämonen erobert worden
war, wieder kreuzten. Durch Carminia Brados beherztes Eingreifen war
dort eine tödliche Gefahr für die beiden Freunde gebannt
worden. Arson hatte sich der Gruppe um Hellmark angeschlossen, um
jene Dinge ins Rollen zu bringen, die notwendig waren, auch die
Zukunft besser zu verstehen, in der sich dämonische
Geschöpfe in Menschengestalt übernehmend etabliert
hatten.
    Hellmark nickte abwesend.
    »Ich denke, unser gemeinsames Vorgehen ist so weit
klar«, fuhr Carminia fort. »Wir beide wollten uns gemeinsam
jenen ›Geistspiegel‹ ansehen, von dem ich dir berichtet
habe. Alles weist darauf hin, daß er geschaffen wurde, um uns,
die wir damals nicht alles
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