Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Macabros 071: Spinnenritter greifen an

Macabros 071: Spinnenritter greifen an

Titel: Macabros 071: Spinnenritter greifen an
Autoren: Dan Shocker
Vom Netzwerk:
richtig machten, im zweiten Leben die
Möglichkeit zu geben, gegen jene Barrieren aufzustehen, die
Feinde allen Lebens sind. So wie Pepe, Jim und ich uns jener
›Blütenblätter‹«, – indem sie das
sagte, deutete sie auf den halbmondförmigen Anhänger an
ihrem Hals, »bedienten, indem wir das Blatt einfach teilten,
wurde uns klar, daß das gleiche mit jenem Gebilde zu schaffen
ist, das dort im Hain des Hestus-Garten von uns entdeckt wurde. Es
gibt keinen Zweifel daran, daß wir den ›Geistspiegel‹
als unser Eigentum mit hierher nach Marlos bringen und von hier aus
dann praktisch jeden Ort auf der Erde, jeden in einer anderen
Dimension oder Parallelwelt aufsuchen können, an dem sich eine
Gefahr für das menschliche Leben entwickelt. Was für
Aussichten, Björn! Wir sind nicht mehr auf gut Glück und
Rätsel angewiesen, und der Spiegel der Kiuna Macgullyghosh, der
für so einschneidende Änderungen in deinem Leben sorgte,
ist ein Abklatsch gegen das, was uns nun erwartet…«
    »Du hast recht. Ich bin der gleichen Meinung wie du«,
sagte er mit seiner angenehmen Stimme. »Doch das ist nur eine
Sache, der wir uns annehmen werden. Es sind noch andere Dinge, die
mir nicht aus dem Kopf gehen…«
    »Was für Dinge, Björn?«
    Er blickte sie mit seinen klaren, blaugrauen Augen an und
lächelte. »Viele Dinge, Schoko«, murmelte er
gedankenverloren. »Sie machen mich nachdenklich und stimmen mich
ernst. All die Abenteuer, die ich hatte, wurden für viele meiner
Begleiter zu Schicksalsschlägen, die keiner von ihnen –
auch ich nicht – vorausahnen konnte. Viele Menschen und auch
nichtmenschliche Wesen haben meinen Weg gekreuzt…«
    »Du denkst an D-Dyll-vh’on-Ayy?«
    »Er ist einer von ihnen, ja. Dann ist da noch Oceanus, dessen
Schicksal bis zur Stunde ungeklärt ist. Nachdem wir den
›Elefantenfuß‹ in das Reich der Leichenpilze passiert
hatten, tauchte er praktisch unter und ist bis zur Stunde nicht
zurückgekehrt. Niemand von uns hat eine Ahnung, was aus ihm
geworden ist. Hat er sein verschollenes Volk gefunden? Ist Oceanus
noch am Leben? Die Zeichen sprechen dagegen…«
    »Welche Zeichen, Björn?« fragte sie plötzlich
erschrocken.
    »Ich hab mich in dem unterseeischen Felsenpalast umgesehen,
Schoko… gestern abend. Als wir gemeinsam unser weiteres Vorgehen
besprachen, habe ich heimlich Macabros entstehen lassen und bin mit
meinem Zweitkörper dort umhergestreift, nach Oceanus suchend.
Alle Hallen sind leer, nichts deutet darauf hin, daß seit
unserem Eindringen in das Reich der Leichenpilze der Herrscher der
schwarzen Wasser noch mal in unsere Dimension zurückgekommen
ist. Da ist D-Dyll-vh’on-Ayy – das Energiewesen, das ein
großer Freund von mir wurde und mich dann doch im Stich
ließ, als ich meine Identität als Hellmark wiedergefunden
hatte. D-Dyll ist verschollen – irgendwo auf einem fernen
Planeten, im Kosmos, hat er sich einer Gefährtin angeschlossen
und streift mit ihr durch die Weiten des Universums. Vielleicht
begegnen sich unsere Wege mal wieder. Da ist die kleine
Französin Danielle de Barteaulieé. Sie war meine
Begleiterin durch das Tal der tausend Foltern, und ich habe
später, nachdem sie verschwunden war, Hinweise darauf gefunden,
daß offensichtlich eine Stätte, die Rha-Ta-N’my
geweiht war, Danielle zum Schicksal wurde. Durch Al Nafuur habe ich
außerdem während kurzer, telepathischer Dialoge den
Eindruck gewonnen, daß während der Auseinandersetzungen,
aus denen ich gerade noch knapp und mit heiler Haut entrinnen konnte,
sich Dinge neu formiert haben, die mir noch gar nicht richtig
bewußt geworden sind, die aber bedeutsam für meine Mission
sind. Es ist anzunehmen, daß noch mindestens zwei Monster aus
Dwylup sich hier auf der Erde befinden und jederzeit neu zuschlagen
können. Sie sind eine Gefahr, die nicht zu unterschätzen
ist.«
    Er sprach ruhig und gedankenversunken. Jemand, der ihn nicht
näher kannte, würde meinen, daß Hellmark eine gewisse
Mutlosigkeit ergriffen hätte.
    Doch dem war nicht so. Dieser Mann kannte keine Mutlosigkeit und
gab nicht auf, auch wenn der Horizont noch so schwarz erschien.
    Gerade jetzt, wo ein Silberstreifen sich abzeichnete, war er der
letzte, der allzu pessimistisch in die Zukunft geschaut
hätte.
    Die Situationen, mit denen er in seinem zurückliegenden Leben
konfrontiert worden war, hatten ihm gezeigt, daß mit Mut und
Entschlossenheit, mit Willen, Ehrgeiz und auch etwas Glück noch
manches zu schaffen war, was von Anfang an
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher