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Macabros 067: Arson - Gefangen im Nichts

Macabros 067: Arson - Gefangen im Nichts

Titel: Macabros 067: Arson - Gefangen im Nichts
Autoren: Dan Shocker
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in ihre Gedanken weit hatte…
    »Das ist Sequus Werk«, entrann es Hellmarks Lippen.
»Wer in der Lage ist, aus Wasser und Geist Tempelstädte und
ein Feuerland entstehen zu lassen, der Menschen in Feuerbestien
verwandelt, der riesige Hallen und Korridore, steinerne Standbilder
und gemütliche Garten aus dem Nichts entstehen läßt
– für den ist es eine Kleinigkeit, aus den Gedanken heraus
Molochos darzustellen oder diesen Tisch mit den uns mundenden Speisen
erscheinen zu lassen…«
    Er konnte sich gut vorstellen, auf welche Weise es zu seiner
angeblichen Begegnung mit dem Dämonenfürst gekommen
war.
    Dieser Gedanke beschäftigte ihn. Wer ihn hier beobachtete und
über seine Mission Bescheid wußte, für den war dies
kein Geheimnis.
    Sequus war darüber unterrichtet. Er war einer der sieben
Hauptdämonen. Einst war auch er aus Fleisch und Blut gewesen,
ehe er sich Rha-Ta-N’my verschrieb, aber noch eine lange Zeit
der Prüfung durchmachte, bevor er sich endgültig und
für alle Zeit in die Netze der Dämonengöttin
verstrickte.
    »Er hält uns genau unter Kontrolle«, fuhr
Björn zu sprechen fort. Seine Augen befanden sich in
ständiger Bewegung, und er suchte die Säulen, die
dunkelsten Winkel und die fernsten Ecken der Wände ab, als
würde dort jemand auf sie lauern und sie beobachten.
    Doch er wußte, daß dieser Eindruck täuschte. Ihr
Feind war viel weiter weg. Und doch befand er sich ganz in der
Nähe. Er konnte hinter der nächsten Mauer hocken, in der
nächsten Halle. Und sogar selbst wenn er Hunderte oder Tausende
Meilen entfernt gewesen wäre, es hätte nichts an dem
geändert, was hier geschah.
    Aufmerksam ihre nähere Umgebung beobachtend, lösten die
beiden Männer sich schließlich aus dem restlichen Teil der
Höhle, um hinüberzugehen in die Halle, in die der Stollen
mündete. Dabei merkte Björn, daß sich etwas
verändert hatte, seitdem er glaubte, Molochos begegnet zu
sein.
    Und jetzt fiel es ihm wieder auf.
    Rechts in der Ecke neben der Säule – der geheimnisvolle
Thron mit den sieben Stufen!
    Der war auch nicht mehr da. Er hatte sich aufgelöst wie ein
Nebelstreif in der ersten Morgensonne.
    In dieser Welt, die so real wirkte, entstanden Bilder, die ihnen
als Halluzinationen und Visionen geschickt wurden.
    Aus welchem Grund?
    Wollte man sie nur irritieren? Wollte man sie hinhalten? Bezweckte
Sequus etwas ganz Bestimmtes damit und lenkte ihre Schritte in eine
bestimmte Richtung?
    Fragen über Fragen – und keine Antworten…
    Aber mit seiner eigenen Gedankenwelt mußte es zu tun haben.
Davon ließ sich Björn nicht mehr abbringen. Es war
eindeutig, daß – vermutlich – Sequus über seine
Probleme informiert war. Hier in diesem Teil der Halle, wo der
Schacht aus der Tiefe des Meeres in das Felsengebilde, das
offensichtlich mit Kh’or Shan verbunden war, mündete,
schienen besondere Umweltbedingungen zu bestehen. Eine Art
Schutzmantel?
    Sequus wußte, daß für ihn – Björn
Hellmark – der Thron mit den restlichen fünf Siegeln zur
Lebensfrage geworden war. Wenn alle fünf Siegel erbrochen waren,
würden Apokalypta und ihre sieben Schwarzen Reiter ihren
unheimlichen Todesritt beginnen.
    Er, Hellmark, hatte absichtlich noch mal versucht, in die
Höhle des Löwen einzudringen, um sich bis zum Thron
vorzuarbeiten, wo erstens er verhindern wollte, daß die
fünf Siegel erbrochen wurden, und zweitens er das Schwert des
»Toten Gottes«, sein Eigentum, zurückholen wollte, das
mehrere Ursen ihm im unfairen Kampf abgenommen hatten und in der
Nähe des Thrones aufbewahrten.
    Björn faßte noch mal die Stelle, wo er den Thron vorhin
wahrgenommen hatte, eingehend ins Auge. Dort war tatsächlich
nichts. Weder der Thron – noch sein Schwert…
    Und jetzt, wo er darüber nachdachte, begriff er auch,
daß der Thron und das Schwert gar nicht hier sein konnten.
Sequus und seine Helfer hätte viel zu tun, diese
Gegenstände ständig zu verschleppen und an bestimmte
Stellen in den labyrinthähnlichen Höhlen und Korridoren zu
schaffen.
    Aufmerksam und gleichzeitig irritiert näherten sie sich der
riesigen Tafel, die wie in einem Rittersaal gedeckt vor ihnen
stand.
    Der Duft von Gebratenem stieg ihnen in die Nase und stachelte
ihren Hunger und Appetit nur noch stärker an.
    Rani Mahay verdrehte die Augen. »Genau, Björn… ooh,
duftet das herrlich… das ist genau das, was ich mir
gewünscht habe. Diese Gewürze… Curry… Chili…
und so phantastisch knusprig angebraten – was wünscht man
sich
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