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Macabros 066: Die Monsterstürme von Kh'or Shan

Macabros 066: Die Monsterstürme von Kh'or Shan

Titel: Macabros 066: Die Monsterstürme von Kh'or Shan
Autoren: Dan Shocker
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hin,
daß es sich hier um eine Art Versammlungsort handelte, wo bis
jetzt noch unbekannte Personen zusammenkamen, um sich zu beraten oder
geheimnisvolle Riten und Beschwörungen durchzuführen.
    Die schwarzen Wände waren überwuchert von reliefartigen
Darstellungen seltsamer, bizarrer Götter, dämonischer
Geschöpfe und einem Heer williger Diener, die ein Mittelding
darstellten zwischen Menschen- und Tiergestalt.
    In der Luft lag der Geruch nach Fisch und Schweiß.
    Ob Sequus und seine Untertanen bereits vom Meer her einen Ausflug
gemacht hatten in diese tote Burg?
    Der Zusammenhang zwischen dem König der Ursen und Molochos,
dem Dämonenfürsten, war Hellmark noch nicht klargeworden.
Es sah fast so aus, als ob sich die beiden unter den Augen
Rha-Ta-N’mys Konkurrenz machen würden. Sequus und Molochos
strebten nach der absoluten Macht. Obwohl Hellmark schon soviel mit
Geistern und Dämonen zu tun gehabt hatte, mit Wesen aus anderen
Dimensionen und Welten, blickte er doch nicht dahinter, was sich im
Reich der Finsteren wirklich im Detail abspielte.
    Da schien es viele Rangunterschiede und Konkurrenten zu geben, die
sich untereinander die Macht streitig machten.
    Auch Sequus war ursprünglich ein Wesen aus Fleisch und Blut
mit einer lebendigen Seele gewesen. Sein Streben nach absoluter Macht
hatte ihn zu dem gemacht, was er heute darstellte: einen besessenen,
mordgierigen Herrscher, der kalt und unbarmherzig das Leben
verachtete und jeden Gegner gnadenlos auslöschte.
    Wie Molochos, so war auch Sequus in die Reihen der Dämonen
aufgenommen worden. Er verfügte über ein unendliches Leben.
Aber im Gegensatz zu Molochos hatte Rha-Ta-N’my ihn zu einem
ihrer engsten Vertrauten gemacht. Er gehörte in die Reihen der
sieben Hauptdämonen, was eigentlich verwunderlich war…
    Von dem runden Beschwörungssaal aus ging es weiter durch
andere Gebäude und schließlich die Treppen nach unten,
quer durch den Innenhof, bis sie die andere Seite des Mauerwerks
erreichten, das diesen Hof umschloß.
    Auch hier gab es wieder zahlreiche Tore und Durchlässe, die
nicht verschlossen und gesichert waren. Es bereitete den beiden
Freunden keine Schwierigkeiten, den düsteren Ort zu
verlassen.
    Auf der Flucht zum offenen Meer hin wandte Hellmark mehr als
einmal den Kopf, um sich zu vergewissern, ob ihnen auch niemand
folgte.
    Gerade das hätte er im Interesse der anderen aufs
äußerste bedauert.
    Ein Blitzangriff der Ursen würde allerhöchste Gefahr
für die Ankömmlinge bedeuten. Doch die waren nicht
ahnungslos. Wie er durch seinen Freund Rani wußte, waren
amerikanische Unterseeboote und Kriegsschiffe in Kontakt mit den
Fischgesichtigen gekommen. Einer der Ursen befand sich laut Mahays
Angaben sogar in einem amerikanischen Militärhospital, wo man
sich um sein Leben bemühte. Es war nicht ausgeschlossen,
daß man in der Zwischenzeit gerade durch diesen Ursen das eine
oder andere erfahren hatte, was diese Männer veranlaßte,
auf die Insel zu kommen.
    Björn und Rani liefen Richtung Bucht.
    Rani, der ebenfalls einen Blick zurückwarf zur Burgstadt, aus
der sie gekommen waren, meinte: »Irgendwie erinnert mich diese
schwarze Stadt an jene, die ich im Vulkan gesehen habe«,
murmelte er. Er war auf dem amerikanischen Kriegsschiff VICTORY
gewesen, als die urwelthaften Naturmächte losschlugen. Aus dem
Meer waren glühende Lavabrocken geschleudert worden und ganze
Vulkankegel wie rasch wachsende Pilze emporgestiegen. Bei einem
Rundflug mit dem Hubschrauber über einem solchen Krater hatte
der Inder eindeutig gesehen, daß sich im Innern des Vulkan eine
Stadt aus schwarzen Türmen und Mauern mit engen Gassen und
dichtstehenden Gebäuden befand.
    Wie eine Vision waren Stadt und Vulkan wieder verschwunden, ohne
in der Zwischenzeit noch mal aufgetaucht zu sein.
    Hatte es sich bei jener Stadt um diese Burg gehandelt, die sie
jetzt aufsuchten?
    Ganz sicher war sich Rani nicht.
    »Mir kommt es so vor, als ob da noch einiges mehr im
Hintergrund ist«, fuhr er fort, während er das Tempo an
Hellmarks Seite beibehielt. »Diese andere Stadt, die ich gesehen
habe, war noch düsterer, noch unheimlicher, irgend etwas lauerte
in ihr – es ging alles viel zu schnell, als daß ich es
begreifen und beschreiben könnte…«
    Der Boden unter ihren Füßen war holprig. Er bestand aus
nacktem Fels, in dessen Ritzen sich jedoch erstaunlicherweise
vereinzelt winzige Grashalme und fingerdicke Dornenzweige zeigten,
die dort in der Zwischenzeit gewachsen
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