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Macabros 058: Oceanus, Geist der schwarzen Wasser

Macabros 058: Oceanus, Geist der schwarzen Wasser

Titel: Macabros 058: Oceanus, Geist der schwarzen Wasser
Autoren: Dan Shocker
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erhalten hatte.
Innerhalb weniger Minuten mußte schließlich etwas
passiert sein, daß von den Wachmannschaften keiner mehr die
Gelegenheit fand, einen SOS-Ruf oder sonst einen Funkspruch
abzusetzen.
    Ähnlich passierte es mit Suchschiffen, die spurlos
verschwanden und sogar mit Flugzeugen. Eine ganze Staffel verschwand
1945. Kein Pilot konnte sich mit dem Schleudersitz retten oder der
Bodenstation einen Hinweis darauf geben, was sich in jenen Minuten
und Sekunden vor dem Verschwinden eigentlich ankündigte.
    Eine Flugzeugstaffel verschwand am Himmel – oder im Meer
– oder in einem Loch, das aus dieser Welt herausführte, und
das nur hier in diesem verteufelten Dreieck zu existieren schien.
Manch einer hatte auf eigene Faust versucht, den Schleier über
diesem Geheimnis durchsichtig zu machen. Entweder hatte dieser Mutige
seinen Mut mit dem Leben bezahlt, oder er war unverrichteter Dinge
wieder nach Hause zurückgekehrt und hatte berichtet, daß
alles nur »Humbug« war. Doch so einfach konnte man es sich
nicht machen. Die Liste der nie wieder aufgekreuzten Schiffe und
Flugzeuge und die Namen der Verschwundenen redeten eine eigene
Sprache…
    Es hatte allerdings auch Überlebende gegeben. Bei ihren
Recherchen, die sie äußerst gründlich
durchführten, waren Brenda und Mike auf Namen von Personen
gestoßen, die aus gefährlichen Situationen im
Bermuda-Dreieck gerettet werden konnten. Die Überlebenden
besaßen entweder eine sehr oberflächliche Erinnerung an
die merkwürdigen Vorfälle oder konnten nur von
schäumendem Wasser, seltsamen Lichtreflexen und dem Verlust
jeglichen Zeitgefühls berichten. Bisher war man durch solche
Hinweise jedoch keinen Schritt weitergekommen.
    Konnte es sein, daß hier im Bermuda-Dreieck andere
Naturgesetze herrschten, daß das Dreieck »ein Fenster in
den Kosmos oder eine andere Dimension« war, wie auch schon
behauptet wurde?
    Brenda und Mike wollten es genau wissen. Und sie hofften, endlich
einen Zipfel des Geheimnisses zu erhaschen. Ein Geheimnis blieb nur
solange eines, wie man es in Ruhe ließ und sich Gerüchte
und Legenden darum entwickeln konnten.
    Seit drei Tagen war das junge Reporterteam auf See. Die Jacht war
geräumig und kostete pro Tag hundert Dollar. Das war noch
billig, dank Mike Laumers Beziehungen.
    Seit drei Tagen machten sie genauste Wetterbeobachtungen,
schrieben die changierenden Farben der See auf und brachten alles zu
Papier, was ihnen merkwürdig vorkam. Sie beobachteten das
Verhalten der Fische und waren immer auch besonders aktiv nach
Einbruch der Dunkelheit. Sie fühlten sich einsam auf ihrer
kleinen Welt. Für drei Wochen waren sie mit Proviant versorgt
und völlig autark. Brenda war eine ausgezeichnete Begleitung,
intelligent und mutig. Nur vor einem hatte sie Angst: vor den in
diesen Breiten gefürchteten Stürmen. Diese Manie ging auf
ein frühes Kindheitserlebnis zurück.
    Brenda konnte sich daran erinnern, daß sie als
Dreijährige mit ihrer Mutter in eine heftige Gewitterbö
geraten war. Nur wenige Schritte vom Haus entfernt geschah das
Schreckliche.
    Eine Windhose raste durch die Straße und wirbelte
Fahrräder und Parkbänke wie welkes Laub vor sich her.
    Ein Kleinwagen, der zufällig die Straße herunterkam,
wurde wie ein Ball hochgehoben und ebenfalls durch die Luft getragen.
Er flog genau auf Brendas Mutter zu.
    Der Fahrer, dessen Begleiterin und Brendas Mutter fanden bei
diesem Unfall den Tod. Die Dreijährige war nur Bruchteile
Sekunden vor dem Ereignis durch den Sturm von der Hand ihrer Mutter
gerissen worden und schlug mehrere Meter entfernt gegen eine
Hauswand.
    Diese Sekunden waren zum Alptraum der kleinen Brenda Sitgens
geworden. Obwohl ihr das Ereignis von damals in vielen Sitzungen beim
Psychiater später zum Bewußtsein gekommen war,
fürchtete sie sich noch immer vor starken Stürmen und
hätte sich am liebsten in einem solchen Fall in der
äußersten Ecke verborgen.
    Dies war das Handicap an dem Unternehmen, denn auf See ging es
ohne mehr oder weniger heftige Stürme nun mal nicht ab. Um so
bewundernswerter war ihre Haltung, die sie an den Tag legte.
    Mike, mit dem Arm um die Schultern seiner Begleiterin, spürte
dennoch jetzt das erleichterte Aufatmen, daß alles gutgegangen
war.
    So schnell sich der Sturm angekündigt hatte, so schnell zog
er wieder ab.
    Sterne glitzerten am Himmel. Das aufgewühlte Wasser beruhigte
sich wieder.
    Mike Laumer wollte gerade etwas sagen. Da erfolgte der heftige
Schlag gegen das Schiff. Der Schlag
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