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Macabros 054: Femgericht der Kugelköpfe

Macabros 054: Femgericht der Kugelköpfe

Titel: Macabros 054: Femgericht der Kugelköpfe
Autoren: Dan Shocker
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ihm hier
unter einem Dach lebten und ihrer gewohnten Arbeit nachgingen.
    Frank Holesh, der sich freiwillig bereit erklärt hatte,
Molochos zu dienen, um damit das teuflische Blendwerk eines
genußreichen Lebens auszukosten, war der einzige, der wirklich
wußte, worum es ging und was mit den anderen geschehen war.
Schließlich hatte er die Freunde nach und nach in den
geheimnisvollen Keller gebracht, wo ein Farmer schon um die
Jahrhundertwende seltsame Riten durchführte, um die Welt des
molochos’schen Blutsiegels näher kennenzulernen.
    Das Kollektivbewußtsein stand miteinander in Verbindung.
Patrick empfing Gedanken und Gefühle jener Personen, die gleich
ihm verändert waren.
    » Er darf nicht in der Lage sein, etwas zu seinen Gunsten
zu verändern «, vernahm er die ›Stimme‹ der
dreiundzwanzigjährigen Französin, die sich hier im Institut
aufhielt und auf dem Gebiet der Telepathie und Telekinese ausgedehnte
und vielversprechende Versuche durchführte.
    Nicole St. Curie, deren Bewußtsein ebenfalls von dem
schleichenden Gift molochos’scher Gedanken beeinflußt
worden war, ahnte nicht, daß das, was sie in diesen Sekunden
tat, Telepathie in Vollendung war.
    Fünf Bewußtseine fünf verschiedener Menschen waren
eins! Lautlose Gedanken pflanzten sich wie Wellen durch Räume
und durch Mauern fort und vereinigten sich mit den Gedanken der
anderen vier Mitarbeiter.
    Fünf Hirne dachten und wußten in diesem Moment das
gleiche.
    Das war die ganze Zeit über auch während Hellmarks
Anwesenheit gewesen.
    Alle dachten: » Er darf nicht in der Lage sein, etwas zu
seinen Gunsten zu verändern. «
    Das Gespräch zwischen Patrick und Hellmark, der ganze Umfang
der Begegnung war nicht unter Hellmark und Patrick geblieben. Alle
anderen hatten auf geistigem, telepathischem Weg daran
teilgenommen.
    Alle anderen, das waren: Gerald Cartning, der
dreiundfünfzigjährige Professor der Parapsychologie, den
Patrick kurzerhand von der Duke-Universität geholt und bei sich
verpflichtet hatte. Das waren Frank Holesh, der durch eigene
übersinnliche Erlebnisse dazu gekommen war, ein Psycho-Telefon
zu bauen, um Stimmen Verstorbener aus dem Jenseits aufzufangen und
nach Möglichkeit sich direkt mit ihnen zu unterhalten. Paul
Saltzer, dessen Spezialgebiet biorhythmische Kurven und die
Kirlian-Fotografie waren, hielt sich ein Stockwerk höher auf.
Dort standen ihm zwei Arbeitsräume zur Verfügung. Es gab
noch Astrid Reven, die aus Frankfurt am Main stammte und durch eine
Reihe von Veröffentlichungen in Fachzeitschriften das Interesse
und die Aufmerksamkeit Richard Patricks auf sich gezogen hatte.
    Astrid ordnete das Material, sichtete die Ergebnisse und
katalogisierte sie. Sie schrieb Aufsätze über die einzelnen
Ergebnisse.
    Das alles taten sie noch immer, ahnungslos, daß das Gift
fremder Gedanken ihre Bewußtseine zerstörte.
    » Wir hatten mehr als einmal Gelegenheit, ihn zu
vernichten «, dachte ein anderer, und alle dachten das
gleiche.
    » Nein, das ist nicht wahr. Er war auf der Hut. Wir konnten
uns keinen Fehlschlag mehr erlauben. Erst recht nicht mehr nach der
Tatsache, als feststand, daß seinem Partner der Durchbruch
gelungen war. Nun ist unsere Aufgabe wichtiger als je
zuvor. «
    » Sie müssen beide sterben! «
    » Das wird uns leichter fallen, als wir uns
vorstellen. «
    » Sie sind ahnungslos. Das ist unsere
Stärke. «
    » Sie vertrauen sich uns an. Das ist gut. «
    Genugtuung, Zufriedenheit und Triumph in den Gedankengängen
des Unterbewußtseins, das von Molochos’ schizophrenem
Geist gestreift worden war.
    » Björn Hellmark wird zurückkommen und den Mann
mitbringen, der ihm so ähnlich und nicht minder gefährlich
als er ist. «
    Wer der Initiator der Gedankenkette war, das konnte niemand von
ihnen sagen.
    Jeder dachte für sich, und alle dachten das gleiche.
    » Wir werden Molochos’ Wünsche erfüllen,
denn wir sind eines Sinns mit ihm. Björn Hellmark und Rani Mahay
werden sterben. «
    Richard Patrick lächelte bei diesen Gedanken, während er
hinausging in den Korridor.
    Wie zufällig ging am anderen Ende in der gleichen Sekunde
eine Tür auf.
    Die französische Parapsychologie-Forscherin Nicole St. Curie
erschien auf der Schwelle. Die Dreiundzwanzigjährige trug das
gleiche Lächeln auf ihren Zügen wie Richard Patrick. Es
schien, als würden sie sich durch dieses Lächeln
verständigen. Es war kühl, trancehaft und
dämonisch.
    Es sah ganz so aus, als würden die schlimmen Gedanken und
Absichten in den
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