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Macabros 054: Femgericht der Kugelköpfe

Macabros 054: Femgericht der Kugelköpfe

Titel: Macabros 054: Femgericht der Kugelköpfe
Autoren: Dan Shocker
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Und die Geschichte kam ihnen zu phantastisch
vor, als daß sie sie hätten glauben können.
    Offenbar standen alle noch unter einem Schock.
    Alle wurden ins Krankenhaus gebracht.
    Auch Cynthia Moreen, die nicht von Hellmarks Seite wich, in dem
sie Kaphoon erkannt zu haben glaubte. Sie erzählte den
Männern, die sie begleiteten, von einer fremden Welt, von der
Gefahr, die dort lauerte… von den Kugelköpfen… und von
Kaphoon, immer wieder von Kaphoon, der nicht sterben
dürfe…
     
    *
     
    In der Nacht schlug er zum ersten Mal die Augen auf.
    Gleich darauf war eine Schwester an seinem Bett.
    »Wo bin ich, was ist passiert?« waren Hellmarks erste
Worte.
    Die dunkelhaarige Frau mittleren Alters lächelte ihm zu.
»Sie liegen im Krankenhaus, sie hatten einen Unfall. Zum
Glück nichts Ernstes. Sie haben eine Platzwunde und eine kleine
Gehirnerschütterung davongetragen. In ein paar Tagen sind Sie
wieder auf den Beinen. Aber jetzt müssen Sie Ruhe
halten.«
    Das war nur ein Teil der Wahrheit. Die andere Hälfte konnte
sie nicht wissen, nicht ahnen.
    Er fühlte einen Druck im Kopf und wußte, daß es
das beste war, den Anordnungen der Schwester Folge zu leisten. Aber
das hielt ihn nicht davon ab, gezielte, klare Fragen zu stellen.
    Die Schwester erteilte ihm Auskunft, so weit sie es konnte. Und
den Rest konnte Björn sich selbst zusammenreimen. Dies erst
recht, als er von einer Frau erfuhr, die sich Cynthia Moreen nenne
und ihn als Kaphoon bezeichne.
    Cynthia warf alles durcheinander. Bis zur Stunde war es den
Ärzten dieses Hospitals nicht gelungen, Ordnung in ihre wirren
Erzählungen zu bringen.
    Hellmarks Gesicht war wie aus Stein gemeißelt. Er war zu
spät gekommen, verdammt…
    Jim, der Guuf aus Longfields Klinik… das Blutbad… der
Unfall… die Flucht der anderen.
    »Wie spät ist es?« fragte er mit rauher Stimme.
    »Gleich drei Uhr morgens…«
    Sein Kopf war umwickelt mit einem dicken Verband.
    Zweitausend Meilen, überlegte er angestrengt, und er merkte,
wie ihm das Denken schwerfiel. Sie können es schon hinter sich
haben…
    Er konnte nachvollziehen, was sich ereignet hatte, nachdem es
Longfield gelungen war, ihn auszuschalten. Der Schock und die
Verletzung hatten das Unterbewußtsein seines Körpers
reagieren lassen. Macabros war ohne sein Dazutun sofort
aufgelöst worden.
    Die Aufrechterhaltung seines Doppelkörpers hätte dem
Originalkörper weitere Kraftreserven abverlangt. Diese
Kraftreserven aber brauchte er, um die Verletzung und den Schock zu
überstehen.
    Im letzten Augenblick waren ihm die Felle davongeschwommen.
    Oder war noch Zeit?
    Er konzentrierte sich auf den Ort, den Al Nafuur ihm angegeben
hatte, wo Longfields Klinik stand.
    Sein Doppelkörper… würde er ihn entstehen lassen
können?
    Es kostete ihn Anstrengung, viel Kraft und äußerste
Konzentration.
    Er empfing andere Eindrücke.
    Ein fremdes Zimmer, wohnlich eingerichtet… Tisch…
Sessel… eine Couch… Bilder an der Wand.
    Eine große Fotografie von Cynthia Moreen, Jims Mutter! So
wie sie damals aussah… daneben eine Aufnahme, etwas
verschwommen, die mit einer Kleinbildkamera gemacht worden war. Die
Aufnahme war von einem nicht sehr glücklichen Standort aus
gewählt. Sie zeigte Cynthia Moreen mit ihrem veränderten
Aussehen. So hatte sie ein Privatdetektiv entdeckt.
    Menschen…nein, nur einer! Das andere waren
Kugelköpfe!
     
    *
     
    Sie hatten es eilig.
    Etwas drängte sie.
    Sie liefen auf die Wand zu, auf der die Umrisse des magischen
Spiegels von der anderen Seite gezeichnet waren.
    Jim war benommen und schwach. Der Blutverlust war inzwischen durch
Longfield gestillt worden. Jim würde über den Berg kommen
– aber nur, um dem Femgericht seiner Rassegenossen ausgeliefert
zu werden.
    Einer der Guuf lief auf die Wand zu und tauchte zwischen dem
dunklen Rahmen aus Kreide ein. Die Oberfläche der Wand
schimmerte matt, als ob ein schwaches, polarisierendes Licht darauf
spiele.
    »Schnell, schnell!« Der Kopf des Guuf tauchte wieder
auf, der eben in der Wand verschwunden war. »Es läßt
schon nach! Sie haben sich verrechnet. Wir können es noch
schaffen!«
    Sie stießen Jim nach vorn. Longfield stand mitten im Raum,
neben ihm einer der bewaffneten Guuf.
    Der eine zog Jim in die Wand, der andere versetzte ihm einen
Stoß.
    »Los!«
    Da befand sich plötzlich noch eine Gestalt inmitten des
Raums, genau zwischen Longfield und der Wand, durch die Jim zur
Hälfte verschwunden war.
    Macabros!
    Hellmarks Doppelkörper packte zu.
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