Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Macabros 054: Femgericht der Kugelköpfe

Macabros 054: Femgericht der Kugelköpfe

Titel: Macabros 054: Femgericht der Kugelköpfe
Autoren: Dan Shocker
Vom Netzwerk:
Kehle.
    Um die Mittagszeit hatte er von einem Verkaufsstand vor Hunger
einige Bananen gestohlen. Das war die einzige Nahrung, die er an
diesem Tag zu sich genommen hatte.
    Cynthia Moreen alias Jennifer Brown bog vorn um die
Straßenecke, und Jim verlor seine Mutter aus den Augen.
    Wohin ging sie?
    Er lief schnell an den Bäumen entlang, erreichte die
Straße und sah, wie sie eine Seitenstraße
überquerte, wo einige Bungalows und Einfamilienhäuser
standen.
    An das Zauntor eines Hauses kam ein Mann, der Cynthia
zuwinkte.
    Cynthia Moreen wurde auch von den anderen Gästen, die aus dem
Hintergrund kamen und Gläser in der Hand hielten,
begrüßt.
    Jim nahm sich vor, in der Nähe dieses Hauses ein wenig zu
schauen, was sich dort abspielte und was seine Mutter dort
machte.
    Aber so weit kam es nicht mehr.
    Vom Ende der Hauptstraße, wo das Telefonhäuschen stand,
näherte sich mit hoher Geschwindigkeit ein Fahrzeug.
    Jim hielt den Atem an.
    Seine Augen verengten sich, und aus seiner Kehle kam ein
überraschter, unterdrückter Aufschrei.
    Er spürte etwas. Er spürte sie – die Guuf.
    Sie wollten etwas von ihm. Seinen Tod! Wie in der Nacht, als er in
seiner Kammer erkannte, daß sie ihm auf der Spur waren, und als
es nur noch eine Alternative für ihn gab: Flucht.
    Er blickte sich gehetzt um.
    Wieder blieb ihm nur die Flucht.
    Drei, vier Sekunden lang zögerte er und wußte nicht,
wohin er sich wenden sollte.
    Er reagierte zu spät.
    Da war der Wagen heran.
    Hinter dem Steuer saß Clark Longfield, der Mann, bei dem er
aufgewachsen war.
    Im Fond des Wagens thronten zwei Guuf.
    Die Türen flogen auf, die beiden Kugelköpfe
stürzten heraus.
    Ehe Jim sich versah, waren sie über ihm. Es hagelte
Schläge und Tritte. Sie wollten ihn mit einem einzigen Schlag
kampfunfähig machen. Aber das gelang ihnen nicht. Es kam zu
einem schweren Handgemenge.
    Jim wurde zu Boden gerissen. Es gelang ihm, beide Beine
hochzustemmen und in die Magengrube eines der beiden Angreifer zu
jagen.
    Da riß der andere sein Schwert heraus. Die Schneide zischte
durch die Luft. Aus den Augenwinkeln nahm Jim die Bewegung wahr und
duckte sich noch. Aber zu spät!
    Die Klinge fuhr in seine Seite, und brennender Schmerz jagte durch
Jims Körper.
     
    *
     
    Er taumelte. Seine Hände preßten sich gegen die
nässende Wunde.
    Der eine Angreifer rollte zur Seite, den anderen sprang Jim in
Todesangst an.
    Da wurde die Vordertür aufgerissen. Und erst jetzt erkannte
Jim, daß noch ein dritter Guuf mitgekommen war.
    Da rannte Jim einfach los. Er jagte über die Straße,
ohne auf seine brennende Wunde zu achten und stürmte auf das
Zauntor zu, hinter dem Cynthia Moreen verschwunden war. Die Verfolger
hinter ihm her.
     
    *
     
    An der Straßenkreuzung mit dem
Fußgängerübergang lag ein Mann und wand sich in
Schmerzen.
    Hellmark war sofort bei ihm und ging in die Hocke. Mit einem Blick
erkannte er, daß die Brust des Mannes mit einer Waffe
durchbohrt worden war.
    Der Fremde lebte noch, aber ebenfalls mit dem Blick des erfahrenen
Kämpfers erkannte Björn, daß hier nicht mehr viel zu
machen war.
    Der Mann atmete schnell und flach, seine Augenlieder zuckten.
    »Schweine… elende Schweine«, stieß er
hervor.
    »Ein Wagen… Chrysler… dunkelblau… Hier
’runtergefahren…« Er deutete ein Nicken an.
»Stand hier an der Kreuzung… ich bin fremd hier, wollte
eine Auskunft… beugte mich nach unten… unheimliche,
maskierte Männer… runde Köpfe… furchtbare Augen,
Maul… Echsenkamm… einer stieß sein Schwert durch das
geöffnete Fenster, als ich sie wahrnahm und…«
    Schwach war die Stimme nur noch.
    Aus einer Seitenstraße kam ein Ehepaar, das seinen Hund
ausführte. Aus dem Restaurant hinter Hellmark lief die
Bedienung, die ebenfalls auf den Schrei aufmerksam geworden war.
    »Arzt! Polizei! Schnell!« brüllte Hellmark, sich an
die Regeln haltend. Unter normalen Umständen hätte er auf
eine nur für ihn mögliche Weise gehandelt. Er hätte
den Schwerverletzten sofort mittels Macabros in das nächstbeste
Krankenhaus teleportiert.
    Das erübrigte sich.
    Der Mann bäumte sich auf, seine Augen brachen. Er war
tot.
     
    *
     
    Die Guuf waren da! Und sie hatten einem Menschen, der sie durch
Zufall wahrnahm, kurzerhand das Schwert in den Leib
gestoßen.
    Als in der Ferne das Sirenengeheul des alarmierten
Polizeifahrzeugs erklang, lief Hellmark schon über die
Straße und verschwand hinter den Alleebäumen Richtung
Hauptstraße, die der Sterbende als
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher