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Macabros 054: Femgericht der Kugelköpfe

Macabros 054: Femgericht der Kugelköpfe

Titel: Macabros 054: Femgericht der Kugelköpfe
Autoren: Dan Shocker
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schlug das Telefon an.
    Nach dem zweiten Klingelzeichen war er am Hörer, nahm ihn ab
und meldete sich.
    »Ja…ah, Laura. Wo brennt’s?«
    Laura Georgson war Patricks Sekretärin. Die schmiß, in
New York den Laden.
    Richard Patrick hörte eine Zeitlang stumm zu.
    »Einen Moment bitte, Laura. Da geh’ ich dir jemand. Dem
erzählst du die Geschichte nochmal.«
    Er wandte sich um. »Björn…«
    »Ja?«
    »Der Anruf ist für dich.«
    »Für mich?« Hellmark zog die Augenbrauen in die
Höhe. Niemand konnte wissen, daß er sich hier aufhielt. Er
wollte eine entsprechende Bemerkung machen, aber Richard Patrick
schien genau zu ahnen, was jetzt in diesen Sekunden in ihm
vorging.
    »Es ist eigentlich nur eine Nachfrage. Der Anrufer hatte
Glück, daß er dich hier antraf. Unsere Abmachung,
daß wir uns New York als zentrale Meldestelle auserkoren haben,
scheint ihre ersten Früchte zu tragen.«
    Patrick tat geheimnisvoll.
    »Wer ist denn am Apparat?« fragte Björn neugierig
geworden.
    »Im Moment noch Laura, meine Sekretärin. Aber sie wird
dir jemand geben…«
    Der Verleger reichte den Hörer an Hellmark weiter.
    »Ja?« sagte der nur.
    »Mister Hellmark?« fragte Laura charmant, aber es klang
mehr wie eine Feststellung, und so wartete sie seine Bestätigung
gar nicht ab. »Da ist jemand, der Sie dringend sprechen
möchte. Eine Sekunde bitte.«
    Ein leises Rascheln.
    Dann war eine Stimme zu hören. »Hallo, alter Freund? Ich
hoffe, du erinnerst dich noch an mich und…«
    Was der Gesprächspartner am anderen Ende noch sagte, bekam
Björn nicht mit. Die Worte gingen unter in seinem Jubelschrei,
den er nicht unterdrücken konnte.
    »Rani! Rani Mahay!« brach es aus ihm heraus.
     
    *
     
    Tausend Fragen überfluteten ihn und verlangten nach einer
Antwort.
    Rani Mahay lebte! Wie war er hierher zurückgekommen in diese
Welt? Durch den Spiegel der Kiuna Macgullyghosh war es wohl kaum
möglich gewesen – wenn doch, dann müßte Rani
sich jetzt auf Marlos aufhalten. Von der unsichtbaren Insel aber
zwischen Hawaii und den Galapagos aber konnte man nicht so einfach
abreisen. Es standen weder ein Schiff noch ein Flugzeug zur
Verfügung. Nur mit Hilfe der Bilokation und der Verdoppelung
seines Körpers war bisher Hellmark in der Lage, die Insel nach
jedem Punkt der Erde hin zu verlassen. Dabei war er aber imstande,
andere Personen mitzunehmen.
    Wie hatte Mahay den Sprung in die diesseitige, dreidimensionale
Welt geschafft?
    Dieser Gedanke erfüllte ihn am stärksten und weckte sein
Mißtrauen. Dem ersten Ansturm der Freude und des Glücks
folgte Mißtrauen und Vorsicht.
    Seine Feinde – die Dämonen, Molochos und seine Schergen.
Sie waren noch immer aktiv. Bis zur Stunde war es ihm gelungen,
Molochos Hindernisse in den Weg zu legen und den Vormarsch zu
stoppen, auch einige sichere Brückenköpfe der
Dämonenheere zu unterhöhlen und teilweise zu
zerschlagen.
    Die Gewichte hatten sich verlagert. Molochos’ Sturmlauf war
gebremst. Er formierte seine Heere neu und überdachte seine
Pläne. Nichts war mehr so wie damals nach dem Angriff der
finsteren Mächte auf Xantilon, nach dem Untergang der
blühenden Insel.
    Die Fronten waren aufgeweicht und in Bewegung geraten. Damit war
zumindest etwas erreicht, aber noch lange nichts gewonnen.
    Ein Angriff seiner Feinde? Auf eine neue Weise?
    Nun, so neu war die Idee nicht, ihn an der Nase
herumzuführen. In der Konfrontation mit den Dämonen hatte
er schon Schlimmes und Makabres erlebt.
    »Wir müßten uns sehen, Björn«, vernahm
er Ranis vertraute Stimme. »Es gibt soviel, was wir besprechen
müßten. Ich bin so froh, deine Stimme zu hören, so
glücklich, daß auch dir es gelungen ist, die Fesseln jener
jenseitigen Welt abzulegen, in der Tamuur, der Scharlachrote, das
Zepter schwang.«
    »Ich komme, Rani«, sagte Hellmark leise. »Ich bin
in wenigen Sekunden bei dir. Sag’ mir genau, wo du dich
aufhältst.«
    »Im Moment bei der Sekretärin von Mister Patrick, im
Vorzimmer des Chefs.«
    »Ich nehme an, Richard hat nichts dagegen, wenn, wir unsere
Begegnung in einem der Konferenzsäle stattfinden lassen,
Rani.« Er sagte es betont deutlich in die Sprechmuschel,
während seine Blicke gleichzeitig Patrick abtasteten, der
unmittelbar neben ihm stand und kaum merklich nickte, als er diese
Bemerkung machte. »Mister Patrick hat soeben zugestimmt, Rani.
Ich nehme an, daß er noch ein paar erklärende Worte an
seine Sekretärin richten wird.«
    Genau das tat Richard Patrick.
    Er ordnete an,
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