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Macabros 048: Die Parasitengruft

Macabros 048: Die Parasitengruft

Titel: Macabros 048: Die Parasitengruft
Autoren: Dan Shocker
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kleinen Seitenraum gebracht, wo sich die
Ärzte weiterhin um ihn kümmerten.
    John Lanos, der von dem Ereignis umgehend unterrichtet worden war,
bedauerte den unangenehmen Vorfall, forderte seine Gäste aber
auf, sich trotzdem weiter zu vergnügen. Harald Fandrick, so
hieß der Gast, würden alle Hilfsmaßnahmen zuteil; er
sei in den besten Händen.
    Frank Holesh ging auf Shirley zu. Die stand noch immer wie zur
Salzsäule erstarrt und beobachtete mit unruhigen Blicken das,
was um sie herum vorging.
    Da begegnete ihr Blick dem ihres Freundes.
    Sie fuhr zusammen. Die dunklen, fiebrig glänzenden Augen
Franks fielen ihr sofort auf und erinnerten sie an etwas…
    Der Ingenieur griff zärtlich nach ihrem Arm und zog sie sanft
mit sich. Sie wankte.
    »Du siehst blaß aus«, sagte Frank
mitfühlend.
    »Das ist kein Wunder. Mein Gott Frank, wie konnte das nur
geschehen?«
    Wie in Trance ging sie mit ihm. »Mir ist etwas übel,
laß uns hinausgehen auf die Terrasse, Frank.«
    Er nickte und tat, was sie sagte.
    Die Luft hier draußen war klar, frisch und würzig.
    Blütenduft strömte von dem großen, am Hang
liegenden Garten zu ihnen herüber.
    Stimmengewirr und Musik erschollen aus dem großen Haus, und
gedämpftes Licht fiel auf die mit Natursteinen gepflasterte
Terrasse.
    Shirleys Augen waren groß und unnatürlich weit
aufgerissen.
    »Frank, du bist so ruhig, so merkwürdig, die Sache mit
Mr. Fandrick, das war kein Zufall, nicht wahr, das war Hexerei, wie
mit dem Kleid?« Man hörte ihr an, wie schwer es ihr fiel,
gerade diese Worte zu sprechen. »Deine Augen, Frank ich habe
vorhin deine Augen gesehen, in ihnen war der gleiche Ausdruck von
Erregung und Besessenheit wie in jenen Minuten, als du das Kleid
herbeigezaubert hast, es ist so, sag, daß es so ist, Frank. Du
stehst mit dem Teufel im Bund!«
    Ihre Stimme klang wie ein Hauch, und Shirley war bleich wie der
Tod. Sie wankte. Frank hielt sie fest und spürte, wie sie unter
seiner Berührung kalt und steif wurde wie ein Brett, wie sie den
Atem anhielt.
    »Es ist nicht so, wie du denkst, Shirley. Ich konnte nichts
dafür.« Seine Stimme zitterte. Sie sah und hörte ihm
an, daß er unter einer ungeheuren Erregung stand, die er sich
äußerlich nicht anmerken ließ. »Einen Moment
lang habe ich ihn gehaßt. Ich weiß selbst nicht warum.
War es die Art, wie er dich angesehen hat? Wie er dich berührte,
küßte?«
    »Aber Frank! Er hat mich nicht geküßt, nicht so,
wie du denkst! Was hältst du von mir?«
    Sie wich erschrocken einen Schritt zurück.
    Er stand da wie ein begossener Pudel. Holeshs Schultern waren nach
vom gebeugt, und er hielt den Kopf gesenkt.
    »Eifersüchtig? Du warst eifersüchtig?« .
    »Ja, ich glaube ja.«
    »Aber – dazu bestand doch nicht der geringste Grund,
Frank! Wir kennen uns doch schon so lange, du weißt doch, wie
ich denke und fühle, wie ich zu dir stehe.«
    Er nagte an seiner Unterlippe. »Ja, ich weiß! Eben
deshalb ist es mir um so unverständlicher! Es stieg in mir auf
wie eine Flamme, ich wollte es nicht, und dann habe ich doch
gewünscht, daß er sich sein unverschämt grinsendes
Maul, mit dem er dich ständig abküßte, verbrennen
sollte. Und so geschah es… ein Gedanke, Shirley, nicht mehr als
ein Gedanke…«
    »Ein teuflischer Wunsch, Frank«, wisperte sie. »Du
machst mir angst, ich fürchte mich vor dir: Du bist ein Hexer.
Nur Gedanken – und schon ereignen sich die Dinge, die du dir
vorstellst. Es ist unfaßbar, und ich wünschte mir, es
wäre nicht so, vielleicht ist es auch nur ein Zufall gewesen,
Frank«, schöpfte sie plötzlich neue Hoffnung.
»Vielleicht haben deine Gedanken gar nichts mit dem Vorfall zu
tun. Vielleicht kamen sie unglücklicherweise in dem Augenblick
auf, als Fandrick stolperte.«
    Er seufzte und barg sein Gesicht in beiden Händen, wandte
sich von ihr ab und blickte den Hang hinab, wo zahlreiche Bäume
und Sträucher standen. Ein Teil der Anpflanzungen waren erst in
diesem Frühjahr erfolgt, der Großteil der Bäume und
Sträucher jedoch war uralt.
    »Ich weiß nicht mehr, was ich denken soll, Shirley.
Aber es ist sicher nicht so einfach, wie du es gern hättest.
Denke an dein Kleid.«
    »Das ist etwas anderes, Frank. Es waren gute Gedanken, du
hast etwas Gutes damit bewirkt.«
    »Diesmal hatte ich böse Gedanken, daran ist nicht zu
rütteln. Er hat mich in seiner Gewalt, daran gibt es keinen
Zweifel.« Die letzten Worte sagte er sehr leise und wie im
Selbstgespräch vor sich hin.
    »Wer hat dich in
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