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Macabros 046: Blutsiegel des Molochos

Macabros 046: Blutsiegel des Molochos

Titel: Macabros 046: Blutsiegel des Molochos
Autoren: Dan Shocker
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recht
fragwürdigen Umständen. Die Mordkommission ist mit der
Klärung des Falles beauftragt. Bisherige Nachforschungen
verliefen im Sand. Nun ist etwas eingetreten, worüber ich gern
mit Ihnen gesprochen hätte. Wenn ich Sorgen habe… sollte
ich mich an Sie wenden. Es ist heute nacht etwas passiert, womit ich
noch mit niemand sonst gesprochen habe. Ich muß Ihre Meinung
dazu hören, Chas. Es ist sehr wichtig… für mich.
Kommen Sie zu mir, sobald es Ihre Zeit erlaubt!«
    Damit schloß die Nachricht.
    Chas Morgan und Frankie Lane sahen sich an.
    »Noch vier Stunden haben wir Dienst, Frankie. Wie dann das
Nachmittagsprogramm aussieht, kannst du dir wohl denken.«
    »Besuch bei Millionärs. Gehört ja zu unserem
Alltag, Chas…«
     
    *
     
    Fred Cassners Bungalow lag am Rand der Stadt. Ein elektronischer
Schutzzaun sicherte das Anwesen.
    Chaster Morgan und Frankie Lane gaben über das Mikro ihre
Namen bekannt. Sekunden später summte der Türöffner,
und die elektronische Sicherung wurde außer Kraft gesetzt.
    Frankie kratzte sich im Nacken. »Ist mir ein Rätsel, wie
Cassner ermordet werden konnte, Chas. Hier kommt doch keine Maus
rein, ohne im Schutzgitter hängen zu bleiben. Kennst du eine
bessere Schutzanlage in unserem Bekannten- und
Verwandtenkreis?«
    »Wüßte ich in der Tat nicht, Frankie. Mir ist das
auch ein Rätsel…«
    Joan Cassner kam ihnen einige Schritte vom Hauseingang entfernt
entgegen. Sie ließ es sich nicht nehmen, ihre Besucher
persönlich zu empfangen.
    Joan trug ein enganliegendes schwarzes Kleid. Ihr Gesicht war
bleich, und sie hatte dunkel umränderte, verweinte Augen.
    Chaster und Frankie hatten sie von der Partie her ganz anders in
Erinnerung. In der Zwischenzeit war einiges passiert, und Joan wirkte
um Jahre gealtert. Man sah ihr an, daß der Tod ihres Vaters ihr
zugesetzt hatte.
    Chas und Frankie wurden ins Empfangszimmer geführt. Hier gab
es noch echte Perserteppiche, die ihre Schritte schluckten. In
Normalwohnungen gab man sich heute mit Kunststoffteppichen zufrieden,
die in Aussehen und Lebensdauer einem Perser sogar noch
überlegen waren. Aber ihnen fehlte eben das Flair des
Echten…
    An den beiden großen Fenstern in diesem Raum waren die
Jalousien herabgelassen. Indirektes Licht spendete eine anheimelnde
Atmosphäre.
    Chas und Frankie nahmen Platz.
    Joan Cassner bot den besten Whisky an, der in der
ebenholzgetäfelten Bar vorhanden war. Der kostbare Tropfen rann
über die Zunge wie Öl. Man sah Lanes Gesicht an, daß
dieser uralte Tropfen ihm ins Blut ging.
    Joan Cassner kam sofort zum Wesentlichen: »Sie werden sich
natürlich fragen, wie der Mörder hier ins Haus kam. Das
fragte sich Captain Beverly von der Mordkommission auch. Das fragen
wir uns alle hier. Demnach gibt es nur eine einzige Erklärung:
Vater wurde von einer Person ermordet, die sich bereits im Haus
befand. Von außerhalb konnte ja niemand unbemerkt eindringen.
Die besten Tricks versagen, das Elektronenschutzgitter zu
überwinden. Versucht jemand mit Gewalt über den Zaun zu
kommen, so hat dies einfach den sofortigen Tod zur
Folge…«
    Ihre Stimme klang erstaunlich ruhig und beherrscht.
    Chaster Morgan nutzte die entstandene Pause, eine Frage zu
stellen, die ihm am Herzen lag.
    »Warum haben Sie uns benachrichtigt, Joan? Ich bin nur zu
gern bereit, Ihnen jegliche Hilfe zuteil werden zu lassen, das
dürfen Sie mir glauben. Allerdings bin ich kein Spezialist
für die Aufklärung von Mordfällen. Dafür ist
Captain Beverly zuständig.«
    »Ich weiß, Chas. Aber dies ist kein gewöhnlicher
Mordfall.« Sie blickte einen nach dem anderen an. »Sie und
Sie, Mister Lane… sind im Weltall zu Hause, Sie gehören zu
jenen Männern, die sich auskennen mit Begriffen wie
Raumsektoren, Raum-Zeit-Kontinuum, Pararaum und was es dergleichen
noch alles gibt, wovon ich nicht mal eine schwache Ahnung habe. Und
eben weil Sie über diese Dinge Bescheid wissen, wende ich mich
an Sie. Hinzu kommt, daß ich Ihnen und Ihrem Freund
grenzenloses Vertrauen schenke. Ich war seinerzeit Zeuge, wie Sie
sich damals auf dem Empfang mit meinem Vater unterhielten, der gar
nicht genug von Ihren Erlebnissen und Abenteuern im Raum erfahren
konnte. So fantastisch hörte sich alles an. Vater glaubte Ihnen
alles, was Sie erzählten. Er hielt Sie nicht für einen
Aufschneider…«
    Chas lächelte, und Frankie Lane lehnte sich mit zufriedenem
Gesichtsausdruck in den herrlich gepolsterten Sessel zurück.
    »… seit damals weiß ich, daß es
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