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Macabros 045: Das Geheimnis der grauen Riesen

Macabros 045: Das Geheimnis der grauen Riesen

Titel: Macabros 045: Das Geheimnis der grauen Riesen
Autoren: Dan Shocker
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Außerdem
begannen die Fasern zu vibrieren und gaben melodische Klänge von
sich, so daß es sich anhörte, als würden fremdartige
Instrumente angestimmt und eine leise, verlockende Stimme mischte
sich sphärenhaft klingend darunter.
    Schauer durchrieselten D’Dyll.
    Es war unmöglich, ihn zur Vernunft zu bringen.
    Hellmark bot seine ganze Überredungskunst auf, um ihn dazu zu
bringen, sich genau zu überlegen, worauf er sich da
einließ.
    »Wir wollten auf Tamuurs Welt!« erinnerte er ihn daran.
»Hier haben wir nichts zu suchen. Du läßt dich
ablenken, D’Dyll! Wer weiß, was wirklich hinter diesen
sirenenhaften Klängen steckt!«
    D’Dyll reagierte überhaupt nicht. Das Rauschen, der
Klang der Musik und die sphärenhafte Stimme wurden so
mächtig, daß sich die Vibrationen auch auf Hellmarks
Körper auswirkten.
    D’Dyll war überhaupt nicht mehr ansprechbar.
    Mit wahnsinniger Geschwindigkeit jagte er über die fremde
Planetenoberfläche. Seltsam geformte Felsen, die wie Trompeten
aussahen, ragten in gleichmäßiger Gestalt und in
regelmäßigen Abständen aus dem hellen,
wüstenähnlichen Sand heraus.
    Kleine schattenspendende Haine wirkten wie Blumenrabatten zwischen
den Trompetenfelsen.
    »Das Ganze kann eine Falle sein, D’Dyll!«
brüllte Hellmark. Er hatte das Gefühl, in einen Sturm
geraten zu sein. Er wurde im Innern des Körpers hin und her
geworfen. D’Dyll-vh’on-Ayy nahm keine Rücksicht mehr
auf seinen Schützling und schien überhaupt nicht zu wissen,
daß er für Hellmark die Verantwortung übernommen
hatte.
    »Molochos kann dahinterstecken, D’Dyll!«
    »Sie ist schön… sie ist wunderschön! Was
für eine Ausstrahlung.« Mit elementarer Wucht trafen ihn
Stimmungen und Gefühle, die außerhalb jeden menschlichen
Empfindens liegen mußten.
    D’Dyll war berauscht. Die sphärenharten Klänge und
Gesänge durchdrangen ihn bis in sein Innerstes.
    »Die Sirenen rufen! Sie ziehen dich ins Verderben,
D’Dyll!« rief Hellmark. Schweiß perlte auf seiner
Stirn, und sein Herz klopfte rasend.
    Rundum waren hektische Lichter. Der Energiekoloß stieß
kerzengerade aus dem bewölkten Himmel in die Tiefe. Die
Oberfläche der fremden Welt kam rasend näher, und es
schien, als wollte D’Dyll-vh’on-Ayy mit voller Wucht in die
Erdkruste rasen.
    »Ich muß allein sein. Ich laß’ dich hier
zurück.«
    Björn wurde durchgeschüttelt, flog nach oben und dann
wieder nach unten. Die Energiewände, gegen die er geworfen
wurde, waren wie Gummi, an denen er abprallte.
    »Wir müssen weiter, D’Dyll. Denke an das, was du
vorhin noch gesagt hast! Du bist der erste, der seinen Namen wieder
fand. Wer immer auch hier ist, hat keinen Namen und handelt im Sinne
Molochos. Du rennst mit offenen Augen in dein Unglück.«
    »Kleiner Wurm!« D’Dylls Stimme kam von ganz weit,
als hätte er keine Kraft mehr, dem Chaos der
Sphärenklänge noch den geringsten Widerstand
entgegenzusetzen. Die Stimme Vh’on-Ayys klang respektlos. Er
behandelte Björn nicht mehr wie einen Freund, sondern wie einen
Fremden. »Ich muß zu ihr… allein… kann dich
nicht gebrauchen… werde wiederkommen…
vielleicht…«
    »Das sind ja herrliche Aussichten!«
    Björn wirbelte wie ein Ball durch die Luft und sah rundum
flackernde Lichter, die das fieberhafte Nachdenken und den Aufruhr
der Gefühle des Energiewesens signalisierten.
    Er spürte einen Sog, einen Druck.
    Da passierte er die Wand. D’Dyll-vh’on-Ayy stieß
ihn aus wie einen Fremdkörper.
    Er sah das Glühen des Energiekörpers über sich, das
Lichtfeld, das ihn streifte, als er über den weichen, sandigen
Boden rollte und Staub aufwirbelte.
    D’Dyll war nur noch ein riesiges, formloses Lichtfeld, das
den Himmel über ihn in veränderten Farben zeigte.
    »D’Dyll!« brüllte Hellmark.
    Aber das Energiewesen reagierte überhaupt nicht. In
unvorstellbarem Tempo jagte es empor in die Lüfte und verschwand
im nächsten Moment hinter dem Horizont.
    Nur zwei Sekunden lang hatte D’Dyll seine rasende
Geschwindigkeit auf Null verringert und Hellmark ausgestoßen.
Jetzt war er nicht mehr zu halten.
    »Liebestoller Hecht!« knurrte Björn und schlug mit
der flachen Hand in den weichen Sandboden, daß der mehlfeine
Staub aufwirbelte und ihn zum Niesen brachte.
     
    *
     
    Aber war D’Dyll das wirklich? Die Sirenenklänge, die ihn
irgendwo hinlockten, die ihn in diese aufrührerische Stimmung
versetzt hatten, waren möglicherweise nicht echt.
    Rief Molochos zum Rapport? Holte er den
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