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Macabros 045: Das Geheimnis der grauen Riesen

Macabros 045: Das Geheimnis der grauen Riesen

Titel: Macabros 045: Das Geheimnis der grauen Riesen
Autoren: Dan Shocker
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Abtrünnigen
zurück, um sich an ihm zu rächen?
    Diese Möglichkeit durfte man nicht außer acht
lassen.
    Was für eine Welt war das?
    Er wußte nichts über sie und kannte weder ihren Namen
noch ihre Lage im Weltall.
    Drei Sonnen leuchteten auf sie herab, aber diese Sonnen waren
hinter der dichten Wolkendecke nur in Umrissen wahrnehmbar.
    Eines war sicher: auf dieser Welt konnte er leben. Die Luft war
atembar. Wäre dem nicht so, würde er längst hier
liegen und sich nicht mehr rühren können.
    Einen Lichtblick in der verfahrenen Situation wenigstens gab
es.
    Er war auf einer Sauerstoffwelt.
    Zufall oder Absicht?
    Wenn er es von dieser Warte aus betrachtete, dann konnte er
eigentlich keine Absicht dahinter erkennen. Kam es Molochos nur auf
den Erfolg, auf seine Niederlage an, dann hätte er D’Dyll
nur auf eine andere Welt zu locken brauchen, deren Atmosphäre
für ihn giftig war.
    Irgendwie paßte hier etwas nicht zusammen.
    Entweder D’Dyll nahm tatsächlich die Ausstrahlungen
eines ihn fast um den Verstand bringenden weiblichen Wesens wahr,
oder Molochos hatte sie beide in eine Situation gebracht, die ihnen
schließlich das Genick brach.
    Hellmark kannte die Dämonen. Sie legten nicht unbedingt Wert
darauf, ihre Feinde schnell ins Jenseits zu befördern, wenn es
andere Methoden gab, dem erst die Martern vorauszuschicken…
     
    *
     
    Er hatte gelernt, auf der Hut zu sein und mit seltsamen
Situationen fertig zu werden.
    Er erhob sich und blickte sich in der neuen Umgebung um.
    Es war seltsam ruhig. Nicht ein Lüftchen regte sich.
    Der Sand und die Luft waren warm. Die Sauerstoff reiche
Atmosphäre erhielt genügend Feuchtigkeit von den ovalen und
runden Hainen, die zwischen den trompetenförmigen Felsen
bestanden.
    Während er sich noch in der Runde umsah, nahm er
plötzlich eine verwaschene Silhouette vor sich wahr, deren
Umrisse langsam schärfer wurden.
    Die Silhouette – einer Stadt!
    Björns Lippen wurden schmal.
    Er schloß die Augen und öffnete sie wieder. Die Bilder
blieben. Da, wo er vor wenigen Augenblicken nur den Himmel und den
Horizont wahrgenommen hatte, stand jetzt eine Stadt.
    Ein Trugbild? Oder hatten seine Augen sich erst an die Umgebung
gewöhnen müssen, so daß er die Stadt erst jetzt
wahrnahm?
    Die Gesetze dieser Welt waren ihm fremd, aber er hoffte, bald
Näheres zu erfahren.
    Unzufrieden und beunruhigt über D’Dylls Verhalten machte
er sich auf den Weg. Vom Sand kam er auf eine breite, staubige
Straße, die kerzengerade auf die Stadt zuführte.
    Hellmarks Sinne waren aufs äußerste gespannt.
    Wo es eine Stadt gab, gab es auch Wesen. Wie würden sie ihm
gesinnt sein? Feindlich? Freundlich?
    Er unterließ es, mit gezogenem Schwert seinen Weg in die im
Dunst liegende Stadt fortzusetzen. Seine Arme hingen locker an den
Seiten herab, die Handinnenflächen waren leicht nach außen
gedreht. Mit dieser Geste wollte er eventuellen Beobachtern zu
verstehen geben, daß er mit leeren Händen kam, daß
er keine Waffe darin versteckte. Das Schwert in seinem Gürtel
würde er nur einsetzen, wenn er dazu gezwungen wurde, wenn er
sein eigenes Leben durch einen feindlichen Angriff bedroht sah.
    Je näher er der Stadt kam, desto kleiner wurden die
trompetenförmigen Felsen im Boden. Der Boden war hier in der
Nähe der Stadt nicht sehr eben, sondern wellig und
hügelig.
    Er verharrte hinter einem Hügel und beobachtete von hier aus
noch mal die Stadt.
    Alles ruhig. Nichts rührte sich dort. Kein Geräusch,
keine Bewegung. Diese unheimliche Ruhe gefiel ihm nicht.
    Da beschloß er, sich zu verdoppeln, um herauszufinden, was
dort wirklich los war oder ob man ihn in eine Falle locken
wollte.
    Er blieb hinter dem Erdhügel, ging in die Hocke und
konzentrierte sich auf seine Fähigkeit der Bilokation.
    Im nächsten Augenblick entstand ein heller Nebelstreif neben
seinem Körper, der blitzschnell seine eigene Gestalt annahm. Aus
dem milchigen, unstofflichen Leib formte sich der zweite Björn
Hellmark. Das war – Macabros.
    In nichts unterschied er sich von der Gestalt, die hinter dem
Erdhügel zurückblieb. Für einen uneingeweihten
Beobachter mußte es jetzt aussehen, als ob Hellmark nun wieder
hinter dem Hügel vorkam und seinen Weg fortsetzte. In
Wirklichkeit blieb Hellmark zurück, und Macabros ging an seiner
Stelle die staubige und menschenleere Straße entlang.
    Die Häuser erinnerten an überdimensionale dunkle
Kuppeln, die wie Buckel aus der Erde ragten.
    Zwischen den dunklen Häusern liefen
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