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Macabros 038: Mirakel - Phantom aus dem All

Macabros 038: Mirakel - Phantom aus dem All

Titel: Macabros 038: Mirakel - Phantom aus dem All
Autoren: Dan Shocker
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Leben, Unwürdiger! Ihm verdanke ich mein
Sein! Wäre Molochos nicht – wie ›ICH‹ nicht
existiere – er hat mir alles gegeben…«
    »Das stimmt nicht!«
    »Du wagst zu widersprechen?!«
    Hellmark glaubte, der Schädel würde ihm platzen. Die
Gedankenbrücke funktionierte noch einwandfrei. Es war
offensichtlich einfacher, als Al Nafuur gehofft hatte. Jetzt, da
»ES« selbst das Gespräch wollte…
    »Ja, ich widerspreche! Molochos zu dienen, ist unter der
Würde eines jeden, der sich einen freien Geist, einen freien
Willen erhalten hat – du bist nicht frei. Aber du kannst wieder
frei werden. Du bist nicht ›ES‹, der Namenlose. Du hast
einen Namen. Mit deinem Willen hat Molochos ihn dir genommen –
du heißt D’Dyll-vh’on-Ayy…«
    »D’Dyll-vh’on-Ayy…?«
    Wie ein Echo hallte der ungewöhnlich klingende Namen durch
Hellmarks Hirn. Ein Aufbrausen, eine Unruhe…
    Al Nafuur meldete sich. »Die Gedankenbrücke
zerbricht… er ist wütend – aber er ist nachdenklich
geworden – ›ES‹ will den Kontakt nicht mehr. Jetzt
müssen wir alle unsere Kräfte aufbieten. Du mußt am
Ball bleiben!«
    »Du bist D’Dyll-vh’on-Ayy…« dachte
Hellmark, und nur an dieses eine, ungewöhnliche lange Wort, an
sonst nichts anderes.
    »ES« wollte sich zurückziehen. Hellmark und Al
Nafuur ließen nicht locker.
    »›ES‹ muß sich erinnern!« fieberten die
Gedanken des unsichtbaren Zauberpriesters. »Die
Brücke… wird schwächer… ich brauche nicht mehr
nur dich… ich brauche euch alle… gemeinsam seid ihr eine
Kraft, der er sich nicht verschließen kann. Ihr müßt
das gleiche wissen, das gleiche denken… die Menschen dort unten,
Björn… ich muß sie informieren… wir brauchen
sie…«
    Hellmark atmete schnell. Er starrte von der leuchtenden Terrasse
in die Tiefe der zahllosen Gedanken- und Lichtkammern.
    Die Menschen dort unten fuhren zusammen. Al Nafuur eröffnete
sich ihnen, etwas, was er nie zuvor getan hatte. Die meisten waren
erschreckt. Hellmark, durch die Gedankenbrücke mit den anderen
nun verbunden, registrierte die verschiedenartigsten Gefühle und
Stimmungen. Da war einer, der sofort begriff, worum es ging. Er
nannte sich Frank Morell. Er war ein Mensch und doch war etwas
Fremdes in ihm. Seine Seele war auf einer anderen Welt geboren und
die Kräfte, die er mit Hilfe eines wunderbaren Kristalls aus der
Tiefe des Kosmos in seinen Körper holen konnte, waren ihm nun
genommen. Der Geist D’Dyll-vh’on-Ayys hatte den
kosmobiologischen Kraftstrom absorbiert und gab ihn nicht wieder
frei.
    Al Nafuur vereinte ihren Geist. Und wieder riefen sie lautlos nach
»ES« – aber sie nannten ihn beim Namen.
    »Ich bin D’Dyll-vh’on-Ayy?« hallte es fragend
in ihnen wider.
    Minuten verstrichen. Leere… Aber sie blieb nicht.
Ruhelosigkeit. In ihnen alle. Doch nicht von ihnen erzeugt.
    »Ich tue euch – keinen Gefallen, wenn ich euch die Riten
ausführen lasse?«
    »… ich töte euch… aber ihr wollt es gar
nicht… weil es nicht gut für euch ist…«
    »Töten… Sterben… D’Dyll-vh’on-Ayy
versteht… ihr seid Geschöpfe, die denken und
fühlen… auch D’Dyll versteht und
fühlt…«
    Es war, als ob aus einer unendlichen Ferne die andere Wesenheit
aus längst vergangenen Urzeiten zu sich herüberziehe.
    Große Zweifel… Vergleiche… Philosophien über
das Werden und Vergehen, über das Wiedergeborenwerden in einem
heimatlichen oder fremden Kosmos… die Weiterentwicklung eines
jeden Geistes… jedes intelligente Geschöpf, egal welcher
Rasse, welcher Herkunft… hatte die gleiche Chance… für
Sekunden waren sie alle eins… und in diesen Sekunden wurde ihnen
die große Gemeinsamkeit klar, die große Freiheit, die
einer richtigen, friedlichen Entwicklung folgte, in der es keine
Kriege, keinen Haß und keinen Streit gab… wenn alle guten
Kräfte zusammenarbeiten, wenn Wesen die eigenen Schwächen
und Unzulänglichkeiten besiegten und auch die Kräfte
abwehrten, die wie lästige Parasiten von außen her von
ihnen Besitz zu ergreifen versuchten… dann würde auch
Molochos, der Dämonenfürst, den kürzeren ziehen.
    Der Name, der ihm erst fremd, dann vertraut war, wirkte wie eine
Bombe, die einen Krater riß. Die Lichtausschüttung in den
gigantischen Korridoren, Gängen und Kammern wurde gewaltig.
Hundert Sonnen gleichzeitig schienen zu strahlen.
    Da veränderte sich Frank Morell. Der kosmobiologische
Kraftstrom kehrte in seinen Körper zurück. Morell –
war wieder Mirakel.
    »Ich gebe
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