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Macabros 032: Kreatur der Verdammnis

Macabros 032: Kreatur der Verdammnis

Titel: Macabros 032: Kreatur der Verdammnis
Autoren: Dan Shocker
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Körper der Kreatur völlig
durchsiebt.
    Nach menschlichem Ermessen konnte dieses Wesen nicht mehr aufrecht
stehen und mußte leblos zusammenbrechen. Aber es waren keine
Wunden zu sehen! Nicht ein einziger Blutstropfen quoll aus den
Löchern welche die Kugeln gerissen haben mußten.
    Die Geschoßgarbe, die gezielt abgefeuert worden war, schien
wie in einem Sandsack verschwunden zu sein.
    Die Spinne stand und kämpfte, und ihre Bewegungen und ihr
Angriff ereigneten sich so schnell, daß – außer
Hellmark – niemand begriff, wie die Dinge eigentlich
abrollten.
    Die Kreatur warf sich herum. Der jüngere Begleiter Laslons
stand einen Schritt weiter vorn als der Kommissar. Die oberen beiden
Beine der Spinne wischten durch die Luft. Ehe der Schütze
begriff, wie ihm geschah, wurde er gepackt und durch die Luft
gerissen. Die Klauen bohrten sich hart in sein Fleisch und rissen
seine Kleidung auf. Der Mann brüllte. Die Kreatur drehte sich
wild um ihre eigene Achse und schleuderte, den Schützen durch
die Luft. Der landete im aufklatschenden Wasser des Sees.
    Laslons Gesicht war schweißbedeckt. Der Kommissar taumelte
zurück, und entsicherte dabei die Pistole neu.
    »Fliehen Sie Kommissar! Es hat keinen Sinn!«
brüllte Peter Korten. »Sie ist nicht verwundbar. Das
magische Blut der Lykantropen fließt in ihren Adern. Da nutzen
Kugeln aus Stahl nichts. Eine einzige, aus Silber gegossen,
vollbrächte hier allerdings Wunder!«
    Rasselnd und wild um sich schlagend, wirbelte die Spinne erneut
herum. Ihre acht Beine befanden sich in ständiger Bewegung und
erwischten Korten, der davonlaufen wollte.
    Der Reporter stürzte zu Boden. Da war Hellmark heran.
    Das Behältnis mit der Flüssigkeit war geöffnet.
Björn wußte, wie kostbar dieser Stoff war und daß er
wahrscheinlich nie wieder in die Lage kommen würde, den Vorrat
zu ergänzen.
    Doch er konnte sich nicht die Zeit nehmen, jeden einzelnen Tropfen
abzuzählen. Er schüttelte die erste Ladung ruckartig auf
den Leib der Spinne.
    Die Kreatur brüllte auf, als hätte eine Säure sie
getroffen, und warf sich herum. Sie ließ ab von Korten, der
entsetzt auf allen vieren zur Seite kroch. Die Spinne wandte sich dem
neuen Feind zu.
    Björn fand die Zeit, seinen Zeigefinger mit der magischen
Flüssigkeit zu benetzen. Er stieß diesen Finger der Spinne
mitten ins Gesicht. Die stemmte sich brüllend auf, riß
ihre Gliedmaßen empor, und ehe Hellmark sich versah, wurde er
von vier, fünf Spinnenbeinen gleichzeitig zu Boden geworfen. Wie
ein Ruck ging es durch seinen Körper und pfeifend entwich die
Luft seinen Lungen.
    Das Fläschchen mit der Siaris-Flüssigkeit drohte seinen
Fingern zu entgleiten, als die Spinne sich mit ihrem ganzen Gewicht
auf ihn legte.
    Die Kreatur erkannte ihn nicht!
    »Carminia!« preßte er hervor, während er
verzweifelt versuchte, die Hand freizubekommen, um den dritten
Berührungskontakt zwischen der Flüssigkeit und der Spinne
herzustellen. Nicht auf die Menge – auf die Zahl kam es an!
    »Ich bin’s, Björn! Erkennst du mich denn…
nicht?«
    Der riesige, haarige Leib senkte sich auf ihn herab. Der stinkende
Atem aus dem weit aufgerissenen Maul schlug ihm entgegen, die
Freßwerkzeuge näherten sich seinem Hals. Die Kraft, die in
der Spinne und ihren Bewegungen steckte, war enorm.
    Hellmark kämpfte um sein Leben. Er registrierte, daß
Korten und Laslon ihm zu Hilfe eilten, daß der Kommissar mit
seiner Waffe nach der Spinne schlug, daß sie das Untier von ihm
wegzutreiben versuchten. Aber es war, als ob man einen Elefanten mit
einem Streichholz kitzle. Die Spinne reagierte nicht.
    Da spannte Hellmark seine Muskeln an. Mit gewaltiger Kraft gelang
es ihm, die Hand, die noch benetzt war, herumzudrücken. Es
genügte die Berührung des äußersten Endes der
Klaue, die sein Armgelenk umspannte.
    Berührungskontakt!
    Die Spinne brüllte, stieg wie ein Reittier in die Höhe
und ließ von ihm ab. Hellmark sprang sofort empor.
    Die bedauernswerte Kreatur drehte sich um ihre eigene Achse –
und dabei schrumpften die Gliedmaßen, verlor sich das Aussehen
der Spinne. Halb Spinne – halb Mensch stürzte Carminia
Brado zu Boden. Dort setzte sich die Rückwandlung in mondheller
Nacht fort.
    Der dichte, schwarze Pelz verlor sich, die schlanken,
zartgliedrigen Arme und Beine kamen zum Vorschein. Eine Frau mit
glatter, makelloser Haut lag nackt und bloß vor ihnen, und der
Krampf, der ihren Körper gepackt hielt, löste sich mehr und
mehr, bis sie völlig entspannt vor
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