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Macabros 027: Totenbarke nach Xantilon

Macabros 027: Totenbarke nach Xantilon

Titel: Macabros 027: Totenbarke nach Xantilon
Autoren: Dan Shocker
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zusammen sind. Hier im Schiff
sind wir sicher vor den waltenden Kräften des Bösen. Sie
können uns nichts anhaben. Sie lauern allerdings ständig um
uns herum. Wir müssen abwarten, was die Zukunft uns bringt. Im
Augenblick können wir nichts anderes tun als abwarten und
hoffen, daß eine Patrouille, welche die Zeiten durchstreift,
uns vielleicht hier doch mal findet. Vielleicht hat diese
Prüfung aber auch ihr gutes, Amina. Noch ist das Schicksal der
Männer, die mich hierher begleiteten, ungewiß. Das Warten
gibt mir die Zeit, mich um sie zu kümmern und herauszubringen,
was aus ihnen geworden ist.«
     
    *
     
    Trüber Nachmittag.
    Die Schneeflocken tanzten vor dem Fenster, wurden von der warmen
Scheibe aufgesaugt und schmolzen.
    Cindy Pearson starrte in den grauen Himmel, der voller Schnee
hing.
    Es klingelte. Sie ging hinaus in den Korridor, hob den Hörer
der Sprechanlage ab und erfuhr, daß zwei Männer – ein
gewisser Dr. Warlock und ein anderer namens Jackson –
Einlaß begehrten.
    Sie ließ die Herren zu sich in die Wohnung, und aus Warlocks
Mund erfuhr sie, daß der Gehirnchirurg seit drei Tagen
vergeblich versuchte, Fred Reedstone zu erreichen. Daraufhin hatte er
Recherchen unternommen und herausgefunden, daß Reedstone sehr
oft in diesem Haus hier verkehrte, als seine Freundin noch lebte.
    Er hoffte, ihn hier zu finden. Eine dringend notwendige
Untersuchung Reedstones sei erforderlich, um ihn vor Irrsinn und
Verfall zu schützen. Ob Reedstone sich in der Wohnung
aufhalte?
    »Schon möglich. Wir können nachsehen.« Cindy
gab sich sehr selbstsicher, und Warlock erfuhr die merkwürdige
Geschichte von der Zeitreise, die Reedstone gemacht hatte. Die
Tatsache, daß Cindy Pearson so genau über alles Bescheid
wußte, verlieh Warlock den Mut, auch über Detailfragen zu
sprechen, die Reedstones Verhalten anläßlich seines
Besuches bei ihm und sein Krankheitsbild anbelangten.
    Cindy Pearson sagte zunächst nichts. Sie führte die
beiden Besucher in Elizas Zimmer. Das war fein säuberlich
aufgeräumt.
    »Fred ist hier, seit drei Tagen schon, Doktor. Er ist seither
nicht wieder aufgetaucht. Unten vor dem Haus steht sein Wagen. Fred
Reedstone ist in der Vergangenheit bei Eliza geblieben. Ich glaube
ihm, denn ich habe es selbst erlebt. Er hat mir auch über die
Menschen erzählt, die er in einer noch ferneren Vergangenheit
gesehen hat, und an deren Schicksalen und Abenteuern er für
kurze Zeit lebhaften Anteil nahm. Vielleicht kommt Fred Reedstone mal
zurück – aus Elizas Zeit oder aus der anderen
Vergangenheit, in der das Schicksal Vionas und Throx’, das
Aminas, Taaros und Arsons sich erfüllen. Vielleicht erfahren wir
dann auch, was aus Rani Mahay, aus einem kleinen Jungen namens Pepe
und aus Björn Hellmark geworden ist, Doktor Warlock. Seit Fred
sich mir anvertraut hat, weiß ich, daß in dieser Welt
nichts unmöglich ist…«
     
    *
     
    Er stand auf einem Hügel, den die Erderschütterung aus
dem Boden geschoben hatte, und erkannte die Rauchfahnen und die
langsam verlöschenden Feuer.
    Der Brandgeruch lag noch immer in der Luft.
    In der Ferne waren die violetten Berge, aus denen die
schrecklichen Gewitter kamen.
    Ein Mann, groß, blond, mit breiten Schultern und dem
verwegenen Gesicht eines jugendlichen Abenteurers, der genau
wußte, was er wollte, stand auf diesem Hügel.
    Dieser Mann war Björn Hellmark alias Macabros.
    Aber das wußte er nicht.
    Er wußte nicht, woher er kam, wohin er wollte und wer er
war.
    Er wußte nur eins: Er war Kaphoon, der Namenlose, und seine
Bestimmung war es, die Dämonen und bösen Geister dieser
Welt aufzuspüren und zu vernichten.
    Ein erster, großer Schlag hatte diese Welt aus den Reichen
jenseits aller Vernunft, aus dem Reich der dunklen Mystik,
getroffen.
    Die Stadt Xantilon existierte nicht mehr. Das war die Vorstufe des
Untergangs. Eine ganze Insel sollte folgen.
    Seltsam! Das alles wußte er…
    Er setzte sich in Bewegung, die Augen auf die grotesken, in einem
unheimlichen Violett glühenden Berge gerichtet.
    Björn Hellmarks Schicksalsweg in einer anderen Zeit als
Kaphoon begann.
    ENDE
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