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Macabros 026: Elixier der Verdammnis

Macabros 026: Elixier der Verdammnis

Titel: Macabros 026: Elixier der Verdammnis
Autoren: Dan Shocker
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hat er seine teuflischen Experimente
durchgeführt. Er hat Menschen in Spinnen verwandelt. Fragen Sie
mich nicht, wie das möglich ist, ich weiß nur, was ich
gesehen habe, aber ich kann es nicht erklären. Unsere Welt birgt
mehr Geheimnisse, als wir modernen Menschen wahrhaben wollen. Was
einst Niederschlag fand in alten, geheimnisvollen Geschichten und
Erzählungen, war irgendwann vielleicht doch mal Wirklichkeit.
Ich glaube mit einem Mal an die Geschichten von den Geistern und
Vampiren, von den Werwölfen und Wertigern. Es gibt Stunden, da
legen Unglückliche ihre menschliche Gestalt ab und
schlüpfen in die Haut einer Wer-Bestie. Man muß sie
bedauern, diese Kreaturen, die dann nicht wissen, was sie tun. Aber
er, dem ich begegnet bin, kann keine mehr dazu
verfluchen…«
    Das Haus brannte ab bis auf die Grundmauern. Der Rolls Royce
explodierte und platzte auseinander wie eine Handgranate.
    Carminia und der Ponyhofbesitzer kamen ins Gespräch.
    Die Brasilianerin bot sich an, Jonathan Coogan zu seinem Gut
zurückzufahren.
    Sie fuhr genauso bedrückt und unwissend davon, wie sie
hergekommen war. Gewißheit hatte sie nur in dem einen Punkt
gewonnen: im Haus, das Bradley aufgestöbert hatte, war ein
böser Geist aktiv geworden und hatte ihn und Sheila Martens in
seinen Bann gezogen. Auch sie, Carminia Brado, war hierher gelockt
worden durch einen Dämon, der sich die Gestalt Helen Carters
zunutze machte, um sie in die Irre zu führen.
    Was für einen Grund hatte das gehabt?
    Carminia Brado fühlte sich eigenartig bedrückt und
ahnte, daß etwas mit ihr geschehen war – und konnte doch
nicht sagen, was es war.
    Die letzte Nacht, in der sich seltsame, quälende Träume
mit wirklichen Bildern mischten, war und blieb ihr ein
Geheimnis…
     
    *
     
    »Da ist es!«
    Kima drückte das weiche Buschwerk auseinander.
    Die beiden Freunde warfen über Kimas breiten Rücken
einen Blick auf das einsame Haus, das mitten in diesem gepflegten,
parkähnlichen Garten stand, den weder Zaun noch Mauer
umschlossen und den Björn und Arson zunächst nach ihrem
Auftauchen aus dem unterirdischen Stollen für einen
natürlichen Wald gehalten hatten.
    Ein schmaler, ausgetretener, gewundener Pfad führte auf das
flache Haus mit dem dunkelroten Dach zu. Das Dach erinnerte an
gefärbtes Stroh, die Fenster waren klein und eckig, und
bernsteingelbe Gläser befanden sich darin.
    Die Luft war still. Kein Windhauch regte sich.
    Sie schienen die einzigen Menschen auf dieser Welt zu sein.
    Rundum ragten enorme Bäume und Stauden in die Höhe,
bildeten ein dichtes Blätterdach und verbargen den dunklen
Himmel. Der Geruch würziger Pflanzen und Blüten stieg ihnen
in die Nase.
    Das eckige Haus mit dem vorspringenden Dach und den schwarzen
Balken zwischen den dunkelroten Steinen wirkte wie aus einer fremden
Welt hierher gestellt. Es schien anheimelnd, geheimnisvoll und
düster zu sein.
    Das Haus des Kräuterzüchters stand in seiner grünen
Einsamkeit, und nichts wies darauf hin, daß er bewohnt war.
    Kima ging voraus. Sie näherten sich bis auf wenige Schritte
der Tür.
    Arson wirkte sehr ruhig, beinahe zu ruhig. Björn konnte sich
vorstellen, was jetzt in dem Freund vorging.
    Wenn Kimas Beobachtungen stimmten, dann befanden sich im Haus des
Kräuterzüchters die Langgesuchten, seine Frau und sein
Sohn.
    Dämonen hatten sie in die Vergangenheit entführt. Arson
war angedroht worden, daß Amina und Taaro zu Dämonen
werden würden, wenn er sich nicht bereit erklärte, seine
Jagd auf die Boten der Finsternis aufzugeben. Man setzte ihn unter
Druck, aber Arson hatte diesem Druck bisher widerstanden.
    Kima griff nach einem bronzefarbenen Klopfer an der Tür und
ließ ihn gegen den schweren, dunklen Balken fallen, der den
Eingang in seiner ganzen Breite einnahm.
    Ein angenehmer, dumpfer Ton hallte durch das Innere der einsamen
Hütte.
    Im gleichen Augenblick schwang auch die Tür lautlos mehrere
Millimeter nach innen.
    Kima fuhr sichtlich zusammen. »Es ist überhaupt nicht
verschlossen.« Er schluckte und drückte die Tür nach
innen.
    Finsternis… Stille…
    »Warnak?« fragte Kima mit leiser Stimme. Keine
Antwort.
    Neben der Tür stand eine Lampe, die zündete der junge
Mann aus Xantilon mit einem Knopfdruck an. Ein rötlichgelbes
Licht stieg in dem Glaszylinder auf.
    Arson drängte sich über die Schwelle.
    »Zu spät!« kam es tonlos über seine
Lippen.
    Mit einem einzigen Blick erkannten sie, daß das Innere der
Behausung durchwühlt war. Die Regale
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