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Macabros 021: Abraxas Fluch des Magiers

Macabros 021: Abraxas Fluch des Magiers

Titel: Macabros 021: Abraxas Fluch des Magiers
Autoren: Dan Shocker
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stürzten sie dort zusammen, wo sie gerade standen.
Ein langer Feuerstrahl zuckte im gleichen Augenblick quer durch das
Zimmer und kam wie aus einem Flammenwerfer aus dem stöhnenden
Mund des Magiers.
    Gablisczek schrie fürchterlich.
    Prasselnd schlugen die Flammen über ihm zusammen und
hüllten ihn augenblicklich ein.
    Er schlug um sich. Doch vergebens. Die Feuerzangen fraßen
sich in seine Kleidung, in seine Haut, wie eine ätzende,
unaufhaltsame Säure.
    Und die Flammen berührten nur ihn und griffen nicht über
auf die Vorhänge, Tapeten und das hölzerne
Treppengeländer, nach dem er greifen wollte. Doch auf halber
Strecke stürzte er gurgelnd und schreiend zusammen.
    Hellmark atmete schnell und flach, drückte sich an der Wand
entlang und starrte von dort aus auf die blitzschnell schrumpfende
Gestalt. Gablisczek, der Untote aus einem jenseitigen Reich, brannte
wie Zunder und war jetzt nur noch halb so groß.
    Björn preßte sich eng an die Wand und spürte die
siedende Hitze, die ihm entgegenschlug und sein Gesicht
rötete.
    Er fühlte sich schwach und abgeschlagen, und Macabros
verschwand von der Bildfläche, er konnte ihn nicht länger
aufrecht erhalten.
    Björn merkte nicht, daß er mit dem Ellbogen gegen die
Tür hinter sich stieß, die sich lautlos öffnete.
    Er merkte erst, als er sich dagegenlehnte, daß da etwas
nicht stimmte, daß sie nachgab und er nach innen fiel.
    Ein Raum, der stockfinster war. Das flackernde Feuer aus dem
verschmorten Leib des Untoten jedoch warf einen Widerschein in den
Raum und mit Erschrecken registrierte Björn, daß der
völlig ausgeräumt war – und daß darin etwas
lebte.
    Sein Blick fiel auf eine riesige, mannsgroße Spinne, die
sich an einem taudicken Faden herabließ und im gleichen
Augenblick auch einen Wust klebriger Fäden auf ihn
herabschleuderte. Er verfing sich darin, konnte sich nicht mehr
befreien und wurde zu Boden gerissen.
    Die dunklen, bizarren Fäden, die ihn eingesponnen hatten und
die er in der Kristallkugel hatte beobachten können, kamen ihm
wieder in den Sinn.
    Er rollte sich verzweifelt herum und versuchte das Schwert wieder
zu greifen, das er im Fall verloren hatte.
    Da sah er die mannsgroße Riesenspinne über sich
schweben, und keine Einzelheit an ihr entging ihm. Sein Herzschlag
setzte aus.
    Die Spinne hatte – einen Menschenkopf, und es war der Kopf,
den er auf dem Bild als Lord Sheridan wahrgenommen hatte!
    Ein furchtbarer Gedanke kam ihm.
    Abraxas hatte dieses Haus übernommen und aus den Menschen,
die darin lebten und die ihm im Weg waren – Spinnen gemacht!
    Ja, da waren auch die anderen. Auf ihren langen, staksigen Beinen
schoben sie sich aus dem dunklen Hintergrund heran.
    Eine Spinne mit einem Frauenkopf: Lady Sheridan. Eine dritte, die
den Kopf eines Mannes mittleren Alters trug: der Butler. Noch eine
Spinne mit dem Kopf einer Frau, die einen Knoten im Haar trug. Eine
weitere Bedienstete.
    Eine fünfte Spinne. Der Kopf einer jungen Frau klebte an dem
unförmigen, häßlichen Körper. Kastanienbraunes
Haar, sinnliche Lippen, eine gerade Nase, kühle, dunkle Augen:
die Tochter der Sheridans.
    Panik erfaßte Björns Herz.
    Sie umringten ihn, und er nahm alles durch das immer dichter
werdende Netzwerk wahr.
    Er schien verloren! Das Schwert war umhüllt von den zahllosen
klebrigen Fäden.
    Ihm wurde bewußt, was aus ihm und Mahay würde, wenn es
ihnen wirklich gelungen wäre, den wächsernen Gegnern zu
entkommen. Hier oben hätte die Spinnenfamilie sie erwartet
– und sie wären ihnen zum Fraß vorgeworfen worden
oder so geworden wie sie…
    Er stemmte sich mit Gewalt gegen die Fäden. Er sah keine
Chance – und doch war der ganze Spuk plötzlich zu Ende, so
schnell, wie er angefangen hatte.
    Wie Glasstäbe brachen die dicken Fäden auseinander und
splitterten. Wo noch eben die fünf riesigen Spinnen sich
bewegten, lagen Menschen auf dem Boden. Ihre schrecklichen Leiber,
die sie verunstaltet hatten, existierten nicht mehr. Sie waren wieder
zu richtigen Menschen geworden. Abraxas hatte den unheimlichen Zauber
rückgängig gemacht.
     
    *
     
    Sein Leben war verwirkt. Das wußte er. Er suchte die
Möglichkeit, noch mal etwas zu verändern. Stockend und mit
schwächer werdender Stimme berichtete er Hellmark und Mahay von
seiner Abmachung, die er im Tempel der Toten, in der vergessenen
Stadt, getroffen hatte. Er hatte alles riskiert, um das Leben seiner
Frau und seiner Tochter zu erhalten.
    »… aber nicht nur das war es, was mich
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