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Macabros 021: Abraxas Fluch des Magiers

Macabros 021: Abraxas Fluch des Magiers

Titel: Macabros 021: Abraxas Fluch des Magiers
Autoren: Dan Shocker
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Wachsstücke
wirbelten durch die Luft.
    »Wenn wir so weitermachen, können wir nach dieser Nacht
noch eine Tagschicht einlegen«, stieß Macabros hervor.
»Gablisczek und Abraxas sind die maßgebenden Treiber. An
sie müssen wir heran. Alles andere hilft nichts und kostet Zeit
und Kraft.«
    Er blickte die Treppe empor. Auf der obersten Stufe stand
Gablisczek mit teuflischem Grinsen auf den Lippen.
    Er hatte alle Wachsfiguren nach unten geschleust. Sie stauten
sich, behinderten sich gegenseitig, und Hellmarks Schwert fuhr
dazwischen, zertrümmerte die wächsernen Gestalten und wies
die gegen ihn geführten Waffen zurück.
    Das kostete Kraft. Er war voll aktiv, und der Zeitpunkt, daß
er außerstande war, seinen Zweitkörper aufrecht zu
erhalten und sich dadurch einen zusätzlichen Schutz zu schaffen,
war näher gerückt.
    Björn fühlte die Schwäche, die ihn erfüllte.
Je länger er Macabros aufrecht erhielt und auch ihn voll aktiv
einsetzte, desto kraftloser wurde sein Originalkörper.
    Mahay kämpfte jetzt dicht an seiner Seite und stand mit dem
Rücken zu ihm.
    Chitra war voll beschäftigt. Der Torso des Urmenschen zuckte
und zappelte, aber die Tigerin lag über ihm und ließ ihn
nicht mehr los.
    Für Björn und Mahay eine Sorge weniger.
    Björn kämpfte verzweifelt, verlor sekundenlang die
Kontrolle über seinen Zweitkörper, und Macabros wankte wie
ein gespenstischer Schemen durch die Luft.
    Seine Kräfte ließen nach.
    Ein Messer flog durch die Luft und bohrte sich in seinen Oberarm,
der das Schwert des Toten Gottes hielt.
    Die Übermacht war gewaltig. Björn biß die
Zähne aufeinander. Er mußte die Treppe hoch. Der Weg nach
hinten war ihm versperrt, er mußte Gablisczek in die Hand
bekommen, einen Lebenden, der um sein Dasein fürchtete.
    Und Abraxas vor allen Dingen! Er veranstaltete diesen Spuk hier,
er hatte den Verstand verloren.
    Wie verkrampft und verzerrt hockte er an seinem Tisch, sein
Gesicht war eingefallen und zusammengeschrumpft. Ein uralter Mann,
der seine letzten Kräfte vergeudete, dieses Feuerwerk von Angst
und Grauen entstehen zu lassen, um menschliches Leben zu
zerstören.
    Björn rannte einen Neger über den Haufen und stieß
mit dem Ellbogen einen zweiten zur Seite.
    Der Weg zur Treppe war frei. Es ging so plötzlich, daß
es auch für Gablisczek überraschend kam.
    Zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen, hämmerte es in
Björns Bewußtsein.
    Macabros! Die langsam verlöschende Nebelgestalt zwischen den
Kämpfenden nahm noch mal massive Form an und jagte auf den Tisch
zu, hinter dem der Magier saß, die Hände zu Fäusten
geballt, den Blick wie ein Hypnotisierter auf einen imaginären
Punkt gerichtet.
    Gablisczek wich zwei Schritte zurück, als er Hellmark auf
sich zustürmen sah.
    Der Untote riß einen Speer von der Wand hinter sich, holte
aus und warf ihn mit enormer Schwungkraft auf den emporjagenden
Hellmark.
    Der Speer raste auf den Deutschen zu. Der reagierte blitzschnell.
Er riß die Kampfhand hoch und ging gleichzeitig in die Hocke.
Das Schwert des Toten Gottes knallte gegen den Schaft unmittelbar
hinter der Speerspitze.
    Das heranfliegende tödliche Wurfgeschoß wurde in seiner
Flugbahn beeinflußt.
    Das Schicksal nahm seinen Lauf.
    Abraxas, der den Zweitkörper Hellmarks neben sich auftauchen
sah, wollte sich dem Zugriff entwinden.
    Er sprang auf.
    Da ereilte ihn sein Schicksal…
    Der von Gablisczek geschleuderte Speer bohrte sich in seine
Brust.
     
    *
     
    Der Getroffene gurgelte dumpf, taumelte und stürzte. Wie ein
Auswuchs ragte der Speer mitten aus seiner Brust, und stoßweise
quoll das helle Blut aus der Wunde.
    »Gablisczek«, entrann es den zitternden, bläulich
anlaufenden Lippen. »Das hättest du… nicht tun
sollen…«
    Der Pole wankte bleich an die Wand zurück.
    »So lautete… unser Vertrag nicht… ich bin nicht
mehr gebunden an dich… durch deine Hand… hast du das Leben
genommen, das dir für diese Seite der Welt gehört
hätte… für alle Zeiten…«
    Es ging alles rasend schnell.
    Abraxas mobilisierte noch mal alle seine Kräfte. Er
spürte den nahenden Tod und wollte den Mann, dem er seine
Kräfte zu verdanken und dem er sich verschrieben hatte,
mitnehmen. Sein Haß und seine Verzweiflung kannten keine
Grenzen. Die magischen Kräfte, die er noch mal frei machte,
brachen wie ein Orkan los.
    Die Wachsfiguren, noch eben durch seine Gedanken und seine Macht
wie Marionetten, wurden wieder zu den leblosen Gestalten, die sie
ursprünglich waren.
    Krachend
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