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Macabros 018: Knochentunnel in das Grauen

Macabros 018: Knochentunnel in das Grauen

Titel: Macabros 018: Knochentunnel in das Grauen
Autoren: Dan Shocker
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jetzt
zurückhielte, Rani. Bingham ist kein Mensch mehr. Ich habe ihn
anders gesehen, als er mir auflauerte dort auf dem Dachboden. Nichts
und niemand kann ihn halten!«
    Bingham stürzte sich in die Tiefe. Er hatte den Eingang zu
der Welt, der er jetzt angehörte, nicht mehr gefunden. Kein
Laut, dumpf nur hörten sie, wie der Körper mehrmals
aufschlug.
    Ein leiser Aufschrei erfolgte hinter ihnen.
    Eve Bingham…
    Björn lief auf sie zu und nahm sie in seine Arme. »Das
Weiterleben wäre eine einzige Tortur für ihn gewesen, falls
er überhaupt hätte weiterleben können, was ich
ernsthaft bezweifle. Den anderen, deren Seelen in Trokuls und Skrys
Welt nichts geschah, konnten wir helfen. Sie werden über den
Berg kommen. Das jedenfalls hoffen wir…«
    Mit Pepe ging alles gut. Niemand konnte sich erklären, wie
der Junge dort in der Nacht plötzlich auftauchte, nachdem man
ihn seit Stunden vergebens gesucht hatte.
    Aber der Einsatzleiter nahm schon alles in Kauf.
    Das mit dem Gesteinsschutt ging ja auch nicht mit rechten Dingen
zu. Dieser Ort hier war verhext.
    Am nächsten Tag hatte Björn Gelegenheit, Jan Kolwalski
zu sprechen. Sie unterhielten sich eingehend über die
anstehenden Probleme. Kolwalski war die Nacht zuvor mit dem Wagen
herumgeirrt, hatte sogar darin geschlafen und war erst am späten
Vormittag in die Hotelpension Leopold Mansteins zurückgekehrt,
um sich dort für sein Verhalten zu entschuldigen und eine
Erklärung zu finden.
    Bei dieser Gelegenheit traf er mit Björn zusammen.
    Sie sprachen von Görtzners Tod und von all den Dingen, die
sich danach ereignet hatten. Der Versuch der Dämonendiener
Molochos’, in den Besitz des Auges des Schwarzen Manja zu
kommen, war mißlungen.
    »Eine versprengte Gruppe, ein alter, uns unbekannter
Volksstamm, hat von dem Unheil gewußt, das Trokul und Skry in
die Welt bringen können«, sagte Björn zu dem atemlos
lauschenden Reporter, der sich vorgenommen hatte, daraus einen
phantastischen Bericht zu machen, der aber fürchtete, nicht
ernstgenommen zu werden. »Das Auge des Schwarzen Manja war ein
Schutz gegen die bösen Geister oder auch gegen die bösen
Einflüsse und Träume, die sie schickten. Ein einzelnes Auge
kann auch zu einem guten Zweck benutzt werden, scheint es. Es kommt
darauf an, wer mit welcher Absicht etwas durchführt. Es ist nun
nicht mehr nötig, das Auge wieder dort zu deponieren. Trokul und
Skry haben ausgeträumt.«
    Und er war im Besitz zweier Augen.
    Die Dämonen hatten die beiden wertvollen Objekte nicht aus
dem Geheimfach der Sitzbank seines Lamborghini nehmen können, wo
er sie eingeschlossen hatte.
    Zum Schutz hatte er die Dämonenmaske zurückgelassen.
     
    *
     
    Nach Tagen zeigte sich noch mal, daß seine Hoffnung, alles
würde auch mit den anderen, die sie hatten retten können,
gutgehen, auf einem Irrtum beruhte.
    Marina Koller wurde geheilt in dem Sinn, wie er es erwartet hatte.
Pepe hatte sein Erlebnis gut verdaut. Das hatte er gehofft.
    Von den anderen hörten sie nichts mehr, außer von dem
alten Bergmann, der nach fünfzigjähriger Abwesenheit in
einem Wohngebiet auftauchte, in dem früher die nun
zugeschütteten Stollen lagen.
    Es rauschte im deutschen Blätterwald. Die Zeitungen und
sämtliche Illustrierten stürzten sich auf die Story.
    Woher kam der Alte nach dieser langen Zeit? Wo hatte er sich
aufgehalten? Die alten Freunde waren tot, ebenso die Verwandten.
Niemand mehr erkannte ihn. Und er selbst konnte nur sagen, wie er
hieß und was damals im Stollen geschehen war.
    Drei Tage später fand man ihn erhängt an einem Baum im
Park.
    Auf Kosten des Sozialamtes der Stadt wurde er beigesetzt.
    Ein alter Spinner, meinten viele. Wer Weiß, wer das gewesen
ist. Das Geheimnis um seine Person und um seinen Aufenthalt wurde nie
geklärt.
     
    *
     
    Björn, Carminia, Rani Mahay und Pepe standen auf der Terrasse
des Bungalows am Genfer See. Es war später Abend. Ein
kühler, aber klarer Oktobertag.
    Die Sterne strahlten.
    Pepe deutete nach oben. »Es ist irgendwie seltsam, wenn man
es sich vorstellt«, sagte er traumverloren.
    Björn nickte. »Dort oben, dieser helle Fleck, das ist
die Beteigeuze. Hinter diesem Namen, hinter diesem Fleck verbergen
sich viele hunderttausend Sonnen, eine ganze Milchstraße. Und
um eine Sohne – wie um die Sonne, die wir kennen, die unser
Heimatstern ist, dreht sich ein Planet. Wie unsere Erde. Ähnlich
oder unähnlich, wir wissen es nicht. Dort lebt Kaipur, und wir
haben ihn getroffen, und die
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