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Macabros 018: Knochentunnel in das Grauen

Macabros 018: Knochentunnel in das Grauen

Titel: Macabros 018: Knochentunnel in das Grauen
Autoren: Dan Shocker
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Schritte von sich
entfernt sah.
    Pepe wurde von einem schwarzen Arm in die Luft gehoben. Wie eine
Schlange rollte sich das Etwas, das riesig und blubbernd zwischen
zwei spitzen Felsen atmete und sie aus großen,
blutunterlaufenen Augen anglotzte, um den Leib des Jungen.
    Trokul und Skry wichen im gleichen Augenblick, als Björn
Hellmark seine Aufmerksamkeit dem Jungen zuwandte, einen Schritt
zurück.
    Damit überwanden sie sofort vier Meter.
    Trokul und Skry oder Pepe?
    Die Entscheidung wurde ihm abgenommen durch einen zweiten
schlauchförmigen Arm. Er stieß auf ihn zu. Björn
reagierte schnell, wie man das von ihm gewohnt war. Er verstand es,
mit einem Schwert umzugehen.
    Sin harter, rascher Hieb war das.
    Die Schneide zischte durch die Luft. Der spitze, aus dem
blubbernden Leib schießende Strang wurde genau durchschlagen.
Jeder sah es, wie die Schneide durch die Masse ging, wie ein
heißes Messer durch einen Block Butter.
    Aber der schlauchartige, schleimige Strang, besetzt mit zuckenden
Fingern, teilte sich nicht. Er war noch immer da.
    Das Schwert nutzte nichts.
    Ein hohles, schreckliches Lachen folgte.
    Trokul und Skry standen abseits, schon zehn Meter entfernt. Beide
hatten die Augen geschlossen, als ob sie schliefen. Ihre bösen
Träume nahmen Gestalt an.
    Nur einen Augenblick hatte Hellmark nicht aufgepaßt, und
Skry war es gelungen, in Schlaf zu fallen. Sollte das die
Entscheidung sein?
    »Ihr habt euch gewünscht, daß die Reise
rückwärts geht, nicht wahr?« dröhnte die
mächtige, spöttische Stimme über ihre Köpfe
hinweg. »Sie geht rückwärts, seht ihr es
nicht?«
    Der alte Mann, der wie gegen eine unsichtbare Wand angerannt und
zu Boden gestürzt war, wurde plötzlich von dem Sog gepackt.
Er warf die Arme in die Höhe. Der schwarze, pulsierende Schlund
nahm ihn auf.
    Es ging Schlag auf Schlag.
    Kaipur, der Mann von einem anderen Stern, griff nach einem
Felsbrocken, der vor seinen Füßen lag, hob ihn auf und
schleuderte ihn todesmutig auf das blubbernde, formlose Etwas. Der
Stein versank darin, ohne eine Spur, ohne eine Verletzung zu
hinterlassen.
    Kaipurs Angriff war zwecklos. Er bekam aber die Rache des Magiers
und des unheimlichen, nur mit schlangengleichen Armen besetzten
Wesens zu spüren.
    Ein Schlauch fegte durch die Luft und schlang sich um den Leib des
Regenbogenfarbigen.
    Noch ein Schlauch. Der, den Björn gehofft hatte,
abzuschlagen. Die Wesen, die Trokuls und Skrys Geist steuerten, waren
nicht angreifbar.
    Der glitschige Schlauch rollte sich um ihn und riß ihn
mit.
    Als Hellmark war seine Bewegungsfreiheit eingeschränkt. Blieb
nur noch eine Möglichkeit: Macabros. Ihn entstehen lassen, ihn
mit dem Schwert zu Trokul und Skry schicken und den Traum des
Magier-Riesen zerstören.
    Er war konzentriert darauf. Da, die Stimme.
»Björn!«
    Hellmark glaubte nicht richtig zu hören. Eine große
Gestalt schob sich aus dem Dunkel zwischen zwei spitzen Felsen, nur
einen Schritt von ihm entfernt.
    »Rani Mahay!«
     
    *
     
    Keine Zeit für Fragen. Handeln, hieß die Devise.
    Gestört war der Gedanke an Macabros. Ein unkonzentrierter
Augenblick.
    »Hier, das Schwert!« Wieder Ranis Stimme.
    Der muskulöse Inder schleifte es über den Boden und war
trotz seiner gewaltigen Muskeln nicht in der Lage, es zu heben. Nur
einer konnte es, nur in der Hand eines Mannes lag es richtig und
ließ sich führen, leicht wie ein feingeschliffener
Degen.
    Björn Hellmark alias Macabros alias Kaphoon, der Namenlose,
der Sohn des Toten Gottes.
    Hellmark reagierte. Das unheimliche Wesen wirbelte ihn durch die
Luft. Mahay stand nahe genug, das Schwert so haltend, daß er
den Griff erreichen konnte.
    Björns Finger klammerten sich um den Griff. Geschafft!
    Die wertvollen Steine im Griff funkelten, die Schneide blitzte.
Die Luft schien zu singen, als er die Waffe herumzog, die leicht wie
eine Feder in seiner Hand lag.
    Das Schwert des Toten Gottes!
    Hart zog Björn es herab. Es knirschte. Der schlauchartige
Arm, der ihn umschlungen hielt, zerbrach.
    Wie Glas. Das war schon merkwürdig, aber man hörte keine
Geräusche.
    Das ganze Wesen löste sich auf in große, schattige
Fetzen, die einfach in den gewellten Himmel über ihnen
verschwanden und zu Nichts wurden.
    Pepe rollte sich auf dem Boden und Kaipur überschlug sich,
als sie plötzlich frei waren.
    Björn Hellmark stürzte und rollte sich ab.
    Ein markerschütternder Schrei hallte durch die pulsierende
Luft, die plötzlich von einem aufkommenden, starken Wind
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