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Macabros 006: Horror-Trip

Macabros 006: Horror-Trip

Titel: Macabros 006: Horror-Trip
Autoren: Dan Shocker
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keine Rücksicht
darauf nahmen, daß eine Angehörige ihres Volkes sich in
tödlicher Gefahr befand.
    Sie rappelte sich auf und saß noch, als die breite Front der
Kampfwagen auf sie zukam. Es wäre genügend Raum gewesen,
auszuweichen.
    Aber sie schien ihr Leben verwirkt zu haben.
    Ihre gellenden Schreie, als die Wagen auf sie zurasten, zerrissen
die Luft.
    Die Räder walzten sie nieder, andere nachfolgende warfen ihre
Leiche in die Höhe, und die dicht an dicht sich drehenden
Räder mit den messerscharfen Sicheln zerschnitten ihren
Körper und schleuderten das, was davon übrig blieb, in alle
Richtungen.
    Nur wenige Schritte von Hellmark entfernt war der verletzte junge
Mann aufgekommen. Er regte sich und versuchte weiter auf das Meer
hinzukrabbeln. Er streckte den gesunden Arm aus und deutete auf die
Felsenformation, hinter der eine dunkel gähnende Öffnung in
das Innere des riesigen Berges führte.
    Hellmark handelte, ohne lange nachzudenken. War dort das, was er
suchte?
    Er warf sich nach vorn. Er riß den Verletzten einfach in die
Höhe. Die schreckliche Wunde blutete nicht mehr so stark. Der
Abwehrmechanismus des Körpers war aktiviert worden. Die
Wundränder verhärteten langsam, eine dicke, lederartige
Haut zog sich darüber wie Schorf, unter dem sich neue Haut
bilden konnte.
    Der Verletzte gab unverständliche Laute von sich,
während sich Hellmark ihn sich wie einen Mehlsack über die
Schulter warf. Der Mann deutete auf die Felsenformation, auf den
dunklen Höhleneingang, und Hellmark leuchtete ein, daß
dort in der Tat eine Möglichkeit bestand, dem Massaker zu
entkommen.
    Die Kampfwagen waren wenig geeignet, durch das Wasser zu
fahren.
    Hinter den Felsen gab es gute Versteck- und
Untertauchmöglichkeiten.
    Björn rannte durch das Wasser. Blauviolett war es, und es
spritzte an seinen Beinen empor.
    Er watete bis zu den Knien hinein und erreichte dann den ersten
glutroten Fels, der wie der Höcker eines Kamels aus den Fluten
emporragte.
    Hellmark wandte sich um.
    Die Verfolgerinnen standen in einer langen Reihe am Ufer und
starrten herüber. Die Taiikx waren unruhig und scharrten im
Sand. Ihre Klauen kamen manchmal wie im Krampf in die Höhe, und
die langen, wie Bärenzähne aussehenden Ketten an ihren
Hälsen klapperten lautstark.
    Sie kamen nicht durch das Wasser!
    Das Ufer war eine Grenze, das sie nicht überschritten.
    Unbehelligt erreichte Hellmark mit seiner Last den Eingang der
Höhle.
    »Para… argom elak aii tekatom…«, sagte der
Verletzte. Wieder streckte er die Hand aus. Er wollte seinem Retter
klar zu verstehen geben, daß es gut wäre, in die
Höhle zu gehen.
    Björn ging den Weg zwischen den bizarren Felsbrocken. Er
hatte den Verletzten von der Schulter genommen und trug ihn auf den
Unterarmen. Jetzt kam es nicht mehr darauf an, schnell laufen zu
müssen. Jetzt hatte er Zeit. Die Taiikx und die schrecklichen
Amazonen bildeten keine unmittelbare Gefahr mehr für sie.
    Er erreichte die Höhle, wandte sich dort noch mal um. Das
Heer der Kampfwagen stand unverändert an der gleichen
Stelle.
    Hellmark trat in die feuchte, warme Höhle und sah am
Gesichtsausdruck seines Schützlings, daß er damit genau
das Richtige machte.
    Das Wasser wurde flacher.
    Es stand jetzt nur noch bis unterhalb seiner Knie. Der Boden stieg
sanft an. Das Wasser reichte ihm bis zu den Knöcheln. Dann stand
er auf trockenem Felsuntergrund.
    Das Gestein schimmerte hier nicht ganz so brillant wie in der
Höhle, die er unmittelbar nach seiner Ankunft im Mikrokosmos
kennengelernt hatte.
    Aber mit jedem Schritt, den er weiter in die Höhe ging, wurde
dieser Eindruck besser.
    Zahllose Kristalle blinkten. Lange, goldschimmernde und wie von
innen heraus beleuchtete Adern liefen durch die Felswände und
bildeten bizarre, nie gesehene Formen.
    Dann breitete sich die Höhle weiter aus.
    Aus dem schwachen Licht, das hier herrschte, lösten sich
Gestalten.
    Die Miene des Verletzten auf seinen Armen verklärte sich.
»Pata… Pata… veram komai!« Es klang heiter und
erleichtert.
    »Ich verstehe dich zwar nicht«, murmelte Hellmark.
»Aber wenn du dich freust, dann wird das seinen guten Grund
haben. Ich hoffe nur, daß es jetzt kein
Mißverständnis gibt und man glaubt, ich hätte dir den
Arm angeknackst.«
    Furchtlos trat Hellmark auf die Gruppe von Männern zu, die
sich ihm aus der Tiefe der Höhle näherten.
    Die Fremden blickten ihn scheu und neugierig an. Er streckte die
Arme aus, auf denen der Verletzte lag. Der sagte etwas.
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