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Macabros 006: Horror-Trip

Macabros 006: Horror-Trip

Titel: Macabros 006: Horror-Trip
Autoren: Dan Shocker
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Derjenige, der sich nach links gewandt hatte und auf die Mauer
zugerannt war, lebte schon nicht mehr.
    Er war voll von einer der halbmondförmigen Sicheln erwischt
worden.
    Der Kampfwagen war wie ein Blitz herangefegt und hatte den
Körper des Unglücklichen förmlich an die Wand
gedrängt.
    Die rasiermesserscharfe Schneide hatte den Leib in mehrere Teile
zerschnitten. Dieses schnelle Ende aber paßte den Zuschauern
nicht. Sie gaben seltsame Laute von sich, die ihre Unzufriedenheit
ausdrückten.
    Hellmark war sich im klaren darüber, daß der Angriff
auf ihn nun forciert und zu einer Hetze auf sein Leben wurde.
    Er spürte schon den heißen, stinkenden Atem der
verwilderten Tiermenschen, die sich wie die Wagenlenkerinnen und die
Zuschauerrinnen in einem wahren Rausch befanden.
    Alle Muskeln an Hellmarks Körper waren zum Zerreißen
gespannt. Die Masse auf den Rängen sprang auf und tobte.
    Ein Brüllen und begeistertes Kreischen ließ die Luft
erzittern.
    Das hatten die Zuschauer noch nicht erlebt. Da war ein Gefangener,
der keine Anstalten machte zu fliehen. Er ließ die Gefahr
direkt auf sich zukommen.
    Hellmark machte sich keine Gedanken mehr darüber, in was
für eine verrückte Welt er da geraten war, in der das
weibliche Geschlecht offensichtlich die Oberhand hatte. Ein
Amazonenstaat, in dem grausame Spiele getrieben wurden. Die Welten
ähnelten sich mehr, als man zu hoffen gewagt hatte. Gleiche
Einflüsse bewirkten gleiche oder ähnliche
Entwicklungen.
    Dieses grauenvolle Kampfspiel, dessen Ausgang eigentlich von
vornherein feststand, war genauso unlogisch und unnütz wie die
Kriege, die in der realen Welt in der Vergangenheit geführt
wurden und die noch immer geführt werden.
    Jetzt waren sie heran.
    Die Klauen der hechelnden Zugtiere kamen in die Höhe und
schwebten sekundenlang über ihm.
    Hellmark stieß sich ab.
    Die unheimlichen Wilden schienen zu beabsichtigen, ihn zu packen
und ihn wie die verstreut umherliegenden Leichenteile durch die Luft
zu schleudern. Doch damit hatten sie kein Glück. Da, wo Hellmark
noch eben gestanden hatte – war nichts mehr.
    Fauchend warfen die beiden vor den direkt auf Hellmark
zugesteuerten Kampfwagen gespannten Wilden die Köpfe herum.
    Der eine knurrte bösartig.
    Hellmark hatte alles auf eine Karte gesetzt.
    Er war einfach gesprungen. Auf den gebückt laufenden
Halbmenschen zu.
    Björn stand auf dem schwankenden, zuckenden Rücken und
griff in die Gurte, an denen die Zugtiere angespannt waren, und
krallte sich fest.
    Die Wagenlenkerin, bereits darauf eingestellt, das Gefährt
unmittelbar vor dem Opfer herumzureißen, um das grausame Spiel
in die Länge zu ziehen und um sich die Begeisterung der Masse zu
sichern, begriff im ersten Moment überhaupt nicht, was da
eigentlich geschah.
    Es ging alles blitzschnell.
    Wie ein Schatten tauchte Hellmark plötzlich vor ihr auf,
über den langgestreckten Rücken der Wilden rennend, sich in
den schmalen, stabilen Wagen schwingend.
    Wie von Sinnen jagten die beiden Vorgespannten im Kreise herum.
Der Wagen holperte über die Leichenteile hinweg, manchmal schien
es, als ob er umkippe.
    Hellmark riß der Lenkerin die Zügel aus der Hand, die
Sense.
    Da erst begriff sie, daß etwas eingetreten war, was in ihrem
ganzen bisherigen Leben als einmalig bezeichnet werden
mußte.
    Sie schrie. Sie zeigte zwei Reihen perlschimmernder Zähne.
Ihr gellender Aufschrei schmerzte Björn in den Ohren.
    Sie setzte sich zur Wehr und versuchte, sich in dem kleinen Wagen
zu behaupten. Aber die Kraft, die Hellmark entgegensetzte, war
beachtlich. Dagegen konnte sie nichts ausrichten.
    Trotz ihrer zarten Glieder verfügte sie über
kräftig ausgebildete Muskeln. Sie trommelte gegen Hellmarks
Brust und versuchte ihn mit der Sense schachmatt zu setzen.
    Björn ließ eine Hand los.
    Damit packte er sie am Unterarm. »Nicht so brutal,
Kleine«, murmelte er. Mit einem Ruck entriß er ihr die
lange Sense, mit der sie ihr Gespann traktiert hatte. Gleichzeitig
ließ er die Zügel los und legte beide Arme um den
Körper des schlanken, nur mit einem dünnen Gewand
bekleideten Mädchens und zwang sie, die Zügel in die Hand
zu nehmen, während er blitzschnell die lange, speckige
Lederschnur um ihren weißen Hals legte. »Ich
drück’ zu«, sagte er hart. »Ich weiß zwar
nicht, ob du meine Worte verstehst, aber die Sache mit der Sense
begreifst du bestimmt.«
    Sie war völlig durcheinander und schüttelte an den
Zügeln, als hätten sie sich verhakt.
    Aus den
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