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Macabros 006: Horror-Trip

Macabros 006: Horror-Trip

Titel: Macabros 006: Horror-Trip
Autoren: Dan Shocker
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Augenwinkeln heraus nahm Björn wahr, daß die
Lenkerin ihre lange Sense durch die Luft schwang.
    Sie gaben nicht auf. Sie fingen sich jetzt erstaunlich schnell, um
die Oberhand wieder zu gewinnen. Björn war wendig.
    Er duckte sich. Die scharfe Schneide zischte an seinem Kopf
vorbei.
    Die getroffene Wagenlenkerin gurgelte dumpf, riß beide
Hände hoch und schlug sie sich vors Gesicht.
    Der Wagen geriet außer Kontrolle.
    Hellmark reagierte sofort. Er riß die Zügel wieder an
sich. Die Wilden vor dem Gefährt reagierten auf den geringsten
Zug, den geringsten Druck. Darauf waren sie abgerichtet.
    Der Kampfgeist der Ahnen schien immer stärker in ihm zu
erwachen, und er wurde mit Problemen fertig, von denen er nicht
geglaubt hatte, daß er sie meistern könne.
    Er befolgte das Gebot des Augenblicks. Das hieß handeln und
überleben. Zeit gewinnen. Irgend etwas bereitete Al Nafuur vor.
Aber wie immer dieser Eingriff auch erfolgen würde, er konnte
nur erfolgreich sein, wenn er jetzt nicht versagte, wenn er jetzt
nicht den Kopf verlor.
    Die Tatsache, daß das Blut aus ihrer aufgeplatzten Haut
sprang, lähmte die Reaktion der Wagenlenkerin sofort.
    Sie hatte keinen Kampfgeist mehr. Sie blutete. Es war ihr Blut.
Und das mußte etwas Furchtbares in den Augen dieses
Amazonenvolkes sein.
    Björn sah, daß die Lenkerin in den beiden anderen
Kampfwagen unschlüssig waren, was sie jetzt unternehmen
sollten.
    Wie erstarrt standen sie in ihren Wagen.
    Aber von anderer Seite wurde etwas unternommen. Die Organisatoren
dieses grausamen Spiels handelten.
    Ein Tor öffnete sich. Lautlos wichen die mächtigen
Mauern zurück. In Zweierreihen kamen weitere Kampfwagen herein.
Sechs, acht, zehn.
    In weitem Bogen schwärmten sie aus.
    Es kam ihnen darauf an, ihn einzukreisen.
    Was dann werden sollte war ihm nicht klar. Aber soweit wollte er
es erst gar nicht kommen lassen.
    Der verletzte Schicksalsgenosse, dem beim ersten Angriff der
Kampfwagen praktisch der Arm abgetrennt worden war, taumelte bleich
und kraftlos auf den Wagen zu, in dem Björn Hellmark die
Oberhand gewonnen hatte.
    Björn streckte den Arm aus. »Komm ’rein, mein
Junge«, preßte er hervor. »Ich weiß zwar nicht,
inwieweit ich was für dich tun kann. Aber du scheinst begriffen
zu haben, daß es offenbar etwas wert ist, die Sache in die Hand
zu nehmen und nicht einfach alles mit sich tun zu lassen, was die
anderen wollen.«
    Der Bronzefarbene stieg auf die Halbmondsichel und kletterte mit
Björns Hilfe in das Gefährt.
    Hellmark riskierte abermals alles, ohne zu wissen, wie es ausgehen
würde. Er hatte nichts zu verlieren.
    Er gab dem Gespann die Zügel. Das reagierte.
    Hellmark jagte mit seinem Kampfwagen direkt auf das weit
offenstehende Tor zu, während die Kampfwagen, die zur
Verstärkung hereingeschickt worden waren, sich noch formierten
und einen engen Kreis zu bilden versuchten.
    Björn kam den Absichten seiner unberechenbaren Gegner
zuvor.
    Noch ehe Bewegung in die Kampfwagenreihen kam, preschte er bereite
durch das Tor. Links und rechts hohe schwarze Wände.
    Ein Tunnel, als ginge es unter denRängen
durch.
    Die Lenkerin in seinem Wagen stand noch immer da wie eine
Salzsäule und starrte auf ihre verschmierten Hände. Der
junge Mann mit dem blutverschmierten Arm auf der einen Seite seines
Körpers, lehnte gegen die Wageninnenwand, war in die Hocke
gegangen und konnte sich vor Schwäche kaum noch auf den Beinen
halten. Er preßte die Lippen zusammen, er hielt sich tapfer,
obwohl furchtbare Schmerzen ihn peinigen mußten.
    Der Tunnel war eng. Die Halbmenschen preschten mit langgestrecktem
Rücken und weitausholenden Bewegungen durch den Stollen.
    Björn wußte nicht, wohin es ging.
    »Alay – Alay«, hörte er da die Stimme neben
sich. Es war die Wagenlenkerin, die sprach. Aber was sie damit
aussprechen wollte, wußte er nicht.
    Dann lag das andere Ende des Stollens vor ihm. Dunkelgrün
spannte sich der Himmel über ihm.
    Der Stollen mündete in eine Straße. Die lag völlig
verlassen vor ihm. Links und rechts der breiten sandfarbenen Sandbahn
wabenähnliche Gebäude. Matt schimmerten Fenster darin,
schmale, zerbrechlich aussehende Stiegen führten zu den
einzelnen Wohnwaben.
    Aber dort hielt sich jetzt niemand auf. Alle Bewohner dieser
merkwürdigen Stadt schienen sich in der Arena aufzuhalten, die
groß und rund das Ende der Stadt zu sein schien.
    Hellmark blickte nur kurz zurück.
    Dieser Augenblick genügte, um ihn erkennen zu lassen,
daß die Arena vor dem
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