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Macabros 003: Attacke der Untoten

Macabros 003: Attacke der Untoten

Titel: Macabros 003: Attacke der Untoten
Autoren: Dan Shocker
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werden.
    Henderson waren im wahrsten Sinne des Wortes die Hände
gebunden. Er war so sehr mit seinem eigenen Pferd beschäftigt,
daß er sich nicht um seine Begleiter kümmern konnte.
    Keiner von ihnen verstand, weshalb die Tiere sich so
merkwürdig benahmen.
    Henderson sprang ab, zerrte seinen widerspenstigen Gaul zur Seite,
band ihn am erstbesten Baum fest und kümmerte sich um den Mann,
der gegen den Stamm geschleudert worden war.
    »Nicht bewegen!« Vorsichtig tastete Henderson die
Glieder des Gestürzten ab. Der Mann konnte kaum reden.
    »Mein Rücken…« wisperte er, »er tut…
entsetzlich weh… ich glaube, ich habe… etwas
gebrochen.«
    Henderson bettete den Verletzten vorsichtig flach auf den
Boden.
    Die anderen Reiter, unter ihnen Hank Blinksy, kamen ihm zu
Hilfe.
    Zwei, drei Taschenlampen flammten auf. Wie Geisterfinger wanderten
die Strahlen über den Boden, trafen den moosbewachsenen
Baumstamm und den am Boden liegenden Verletzten. Der Mann war
totenbleich.
    Hendersons und Blinksys Blicke trafen sich.
    »Die Pferde haben Angst. Sie wittern Unheil«, murmelte
Henderson. »Rox hat sie verhext. Er will nicht, daß wir
uns dem Haus nähern.«
    Blinksy antwortete nicht. Gemeinsam machten sie sich daran,
für den Verletzten aus Stöcken und Astwerk eine primitive
Bahre herzurichten. Darauf betteten sie den Mann. Vorsichtig banden
sie das einfache Gestell zwischen zwei Pferden mit Lederriemen und
Schnüren fest.
    Henderson bestimmte zwei Männer, die den Verletzten in die
nächste Ortschaft bringen sollten. Carbon Hill war das
nächste Dorf. Dort gab es einen Arzt.
    Die Pferde beruhigten sich noch immer nicht.
    Henderson ließ den Strahl seiner Taschenlampe im Kreis
herumgehen. Die Umgebung kam ihm unheimlicher als je zuvor vor.
    »Ich habe das Gefühl, es ist jemand in der
Nähe«, murmelte Francis Henderson. Mit einer fahrigen
Bewegung fuhr er sich durch das graue Haar. »Wir werden
beobachtet. Die Tiere merken es genau. Sie sind unruhig, sie haben
Angst. Etwas versetzt sie in Furcht.«
    Ein kalter Schauer lief Blinksy über den Rücken. Der
Mut, den er gehabt hatte, schmolz dahin wie der letzte Schnee unter
der Frühlingssonne.
    Die Stelle, wo sie sich befanden, war besonders dicht mit
Bäumen und Buschwerk bewachsen.
    Die Zurückgebliebenen blickten den Pferden nach, die den Pfad
nach unten gingen.
    Jetzt waren sie nur noch zu fünft.
    Keiner von ihnen redete ein Wort.
    Henderson fühlte sich zwischen Angst und Pflicht hin- und
hergerissen.
    War Jenifer hierhergekommen oder nicht?
    Blinksy hatte ihn verunsichert. Nun konnte er nicht zurück,
ohne sich Gewißheit geholt zu haben.
    Das Haus lag noch gut fünfzig Meter von ihrem Standort
entfernt.
    »Wir gehen ohne Pferde hoch«, schlug Blinksy vor.
    Der Strahl seiner Lampe schob sich lautlos über den
aufgeweichten Pfad, blieb zitternd auf den Stämmen und in den
Zwischenräumen stehen, als wolle er das Unsichtbare, das sie
belauerte, sichtbar machen.
    Der Atem stockte ihnen, als sich wie ein Gespenst eine helle
Gestalt hinter einem der Bäume löste.
    Francis Henderson klappten die Mundwinkel herunter und in seine
Augen trat ein ungläubiger Ausdruck:
    »Jenny?!« rief er tonlos. Sein Gesicht war starr wie
eine Maske.
     
    *
     
    Er trat zwei Schritte nach vorn, verhielt dann im Schritt, als
müsse er sich erst vergewissern, ob er keiner Halluzination zum
Opfer fiele, sondern die Dinge wirklich waren.
    »Aber da ist sie ja!« hörte er im selben Augenblick
die Stimme seines Freundes Hank Blinksy.
    »Jenny!« Henderson schrie es förmlich heraus. Er
rannte auf das Mädchen zu, riß es in die Arme, hob es hoch
und drückte es an sich. »Jenny. Liebes! Was ist denn
passiert? Warum bist du denn nicht nach Hause gekommen? Wo kommst du
denn jetzt her? Wo bist du die ganze Zeit gewesen?« Er hatte
noch viele Fragen auf dem Herzen, aber er konnte sie nicht alle auf
einmal aussprechen.
    »Geht es dir gut? Ist irgend etwas mit dir?« fügte
er besorgt hinzu, als sie nicht antwortete.
    Sie sah seltsam bleich und abwesend aus.
    Jenifer Henderson lächelte. »Es ist alles in Ordnung.
Grandpa. Ich bin so froh, daß du hier bist. Es ist so
schrecklich finster. Ich bin in das Unwetter geraten. Der Regen war
so heftig, daß ich die Hand nicht mehr vor Augen sehen konnte.
Ich muß wohl um den Berg herumgeritten sein.«
    »So ist es wohl gewesen«, nickte Francis Henderson. Er
stellte Jenifer auf die Füße. »Ich bin so froh,
daß wir dich gefunden haben. Wie lange bist du
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