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Macabros 003: Attacke der Untoten

Macabros 003: Attacke der Untoten

Titel: Macabros 003: Attacke der Untoten
Autoren: Dan Shocker
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sie
einen alten Bekannten.
    »Mein Meister«, flüsterte sie und schmiegte sich an
seine Brust.
     
    *
     
    Er führte sie wortlos die Treppenstufen zu seinem in der
dritten Etage liegenden Zimmer hoch.
    Wie auf ein stilles Kommando setzte die Blonde sich in einen
Sessel. Sie stellte keine Fragen.
    Auf dem Tisch neben dem geöffneten Fenster stand ein kleiner
aufgeklappter Koffer. Eine Art Miniaturklavier, auf dem es jedoch nur
schwarze Tasten gab. Auf diesem transportablen Gerät hatte der
Bewohner des Hotelzimmers seine unheimliche, sie hierherlockende
Melodie gespielt.
    Im gleichen Koffer gab es ein Fach, in dem eine Spritze aufbewahrt
wurde. Howard Rox nahm sie hervor, prüfte die Kanüle und
verabreichte Susy Ames eine Injektion.
    Der Blonden fielen sofort die Augen zu.
    Sie schlief auf der Stelle ein.
    Rox lächelte. Das kalte Glitzern in seinen Augen
verstärkte sich.
    »Du hast mir den Beweis erbracht, daß selbst die, die
nicht wollen, meiner Melodie keinen Widerstand entgegensetzen
können. Du bist in meiner Gewalt, Susy Ames. Du hast bewiesen,
daß du töten kannst weil ich es von dir verlange. Du wirst
meine Töterin werden und viele andere zu mir führen. Du
kannst nicht mehr leben, aber du kannst auch nicht sterben. Als
Untote mußt du mir gehorchen. Die Nacht ist dein
Metier.«
     
    *
     
    Um zehn Uhr hatte Francis Henderson zu Hause angerufen, um sich zu
erkundigen, ob mit Jenifer alles in Ordnung sei. Er war mit seinen
beiden Verhandlungspartnern noch vor Einbruch der Dunkelheit von der
Farm weggefahren. Dabei hatte er keine Gelegenheit gefunden, sich von
Jenifer zu verabschieden. Er wußte, daß das Mädchen
mit Sindbad ausgeritten war, und aus Erfahrung wußte er auch,
daß Jenifer vor Einbruch der Dunkelheit von ihren
Ausflügen zurückkam und sich dann allein fertig machte.
    Daß eine Aussprache und Abstimmung mit seinem Freund und
Nachbarn Hank Blinksy notwendig geworden war, hatte er vorher auch
nicht wissen können.
    Das Hausmädchen zeigte sich erstaunt, als Henderson anrief
und sich erkundigte, ob mit Jenifer alles in Ordnung wäre, und
ob sie es geschafft hatte, noch vor dem großen Regenguß
trocken nach Hause zu kommen.
    Das Hausmädchen hatte aber überhaupt nicht gewußt,
daß Jenifer ausgeritten war. Sie hatte angenommen, das
Mädchen sei mit dem Großvater weggefahren.
    Auf Francis Hendersons Betreiben hatte die ältliche
Hausangestellte, die schon seit Jahren den Haushalt führte, in
dem Zimmer nachgeguckt, wo Jenifer normalerweise hätte sein
müssen.
    Aber da befand sie sich nicht.
    Francis Henderson machte sich die gröbsten Vorwürfe,
daß er so sang- und klanglos mit den Verhandlungspartnern
weggefahren war, ohne sich erst um Jenifer zu kümmern.
    Henderson war sofort aufgebrochen. Hank Blinksy hatte es sich
nicht nehmen lassen, dem Nachbar bei der Suche zu helfen.
    Als zwei Stunden vergangen waren, gab es noch immer keine Spur von
Jenifer.
    Bleich und angespannt hockten die Männer in ihren
Sätteln.
    Sie waren zu siebt. Hank Blinksy hatte noch fünf Arbeiter von
seiner Farm mitgebracht.
    Sie kannten hier jeden Fußbreit Boden, vor allem die
Stellen, die riskant waren, die Wassertümpel und Sumpfwiesen,
die an die Felder und Weideplätze angrenzten. Hier hatten sie
zuerst nachgesehen und systematisch einen Quadratmeter Boden nach dem
anderen abgesucht.
    Der heftige Regen hatte alle Spuren verwischt.
    Francis Henderson war ratlos. »Ich verstehe das nicht«,
murmelte er.
    »Vielleicht ist sie auf den Berg geritten«, meinte Hank
Blinksy. Er warf einen Blick auf die dunkle Schattenmauer, welche die
dichtstehenden Bäume auf dem nahen Hügel bildeten.
    »Sie weiß, daß sie dort nicht hin soll«,
entgegnete Henderson. »Ich bin erst gestern mit ihr auf dem
Hügel gewesen und habe ihr die Gefahr aufgezeigt.«
    Hank Blinksy unterbrach ihn. »Du bist reichlich naiv,
Francis.« Er schüttelte den Kopf. »Gerade deine
Warnungen werden sie neugierig gemacht haben.«
    »Unsinn.«
    »Du kennst die jungen Dinger nicht. Gerade das, was verboten
ist, machen sie erst recht.«
    »Jenifer ist anders.«
    »Das glaubst du. Vielleicht hat sie sich auf den Hügel
verirrt, vielleicht ist mit dem Gaul was nicht in Ordnung, vielleicht
ist sie gestürzt und braucht Hilfe.«
    Francis Henderson schloß die Augen. Jedes einzelne Wort
Blinksys versetzt ihm einen Stich ins Herz.
    »Vielleicht… vielleicht…«, äffte er Hank
unwirsch nach. »Klappern wir lieber die Weiden noch einmal ab
und diesmal
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