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Macabros 003: Attacke der Untoten

Macabros 003: Attacke der Untoten

Titel: Macabros 003: Attacke der Untoten
Autoren: Dan Shocker
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meinte es besonders gut
mit ihm. Sie reichte ihm das Glas und setzte sich auf den Bettrand
neben ihn.
    »Cheerio«, sagte sie.
    »Salute!«
    Latolla nahm einen kräftigen Zug, beugte sich nach vorn,
stellte sein Glas zur gleichen Zeit mit Susy Ames ab.
    Mit der Linken löschte er das Licht und zog Susy über
sich. Diesmal entglitt sie ihm nicht wie eine Schlange. Heiß
preßte er seinen Mund auf den ihren, bedeckte ihr Gesicht, ihre
Augen, ihre Brüste mit Küssen.
    Susy Ames rollte sich langsam auf die Seite.
    »Weißt du, Baby…«, sagte er da, aber sie
verschloß ihm den Mund mit einem Kuß.
    Ihre Linke lag unter seinem Nacken, die Rechte hielt wie durch
Zauberei plötzlich das lange Fleischermesser in das Hand.
    Eiskalt und mit Wucht stach sie zu.
    Einmal, zweimal, dreimal.
    Das Messer bohrte sich seitlich in die Lungen und in die
Lenden.
    Mario Latollas Röcheln wurde von ihren Küssen
gedämpft.
    Leblos fiel der Körper zurück. Das Blut quoll aus den
Stichwunden und färbte das Bettzeug.
    Susy Ames ließ die Mordwaffe im Körper des Italieners
stecken, erhob sich, wusch sich im Bad nur flüchtig die
Hände ab, streifte den durchsichtigen Slip des Babydoll ab und
kleidete sich in aller Ruhe an.
    Die Blondine verließ die Wohnung. Sie löschte alle
Lichter, nahm jedoch nichts mit und schloß auch die Tür
nicht hinter sich ab.
    Susy Ames ging die düstere, regenfeuchte Straße
entlang.
    Das Gesicht der Prostituierten zeigte keine Regung, verriet nicht,
was in ihr vorging.
    Susy Ames war nicht verändert. Sie sah so aus wie immer.
    Aber sie hörte etwas, was andere Ohren nicht wahrnehmen
konnten.
    Die faszinierenden Klänge einer Melodie, die bis zum Kern
ihrer Nerven vordrang, erfüllten sie. Sie kannte jede einzelne
Passage, jeden Tonfall, die abschwellenden und aufsteigenden
Sequenzen. Eine Melodie, die himmlisch und höllisch zu gleicher
Zeit war.
    Sie konnte sich dem hypnotischen Zwang dieser geisterhaften Musik
nicht entziehen. Sie folgte den Klängen wie dem lockenden Ruf
eines Liebhabers.
    Susy Ames fing mit einem Male an zu laufen.
    Ihre Absätze knallten auf dem Kopfsteinpflaster und hallten
durch die Nacht.
    Susy. Ames strebte ein bestimmtes Ziel an.
    Sie verstand die Botschaft, und sie folgte ihr.
    Es war ein kleines und nicht besonders gutes Hotel, das zwei
Häuserreihen von der Straßenkreuzung entfernt stand.
    Es hieß Finigan’s Hotel.
    Dorthin ging sie.
    Das Haus unterschied sich nur durch das Schild von den
übrigen Gebäuden. Erst wenn man ganz dicht davor stand,
entdeckte man, daß es noch einen weiteren Unterschied gab.
    Hinter der verglasten Tür brannte gedämpftes Licht, und
neben der Tür gab es einen beleuchteten roten
überdimensionalen Klingelknopf. Darauf stand: Nachtportier.
    Als beabsichtige sie etwas Verbotenes, näherte Susy Ames sich
der Tür, warf einen Blick durch die Scheibe, nahm hinten in der
Ecke die vorspringende Rezeption wahr.
    Die Blondine ließ den Blick an dem Haus emporwandern.
    Hier sollte sie hinkommen. Hier war die Musik am lautesten. Sie
dröhnte in ihren Ohren. Irritiert blickte Susy sich um, stellte
fest, daß der Schlaf der Anwohner durch den Krach jedoch
offensichtlich nicht gestört wurde.
    Das stellte sie fest. Aber die logische Schlußfolgerung,
weshalb sie dann die Musik hörte und andere nicht, zog sie
nicht.
    Sie mußte in das Hotel. Sie wurde erwartet.
    Wer immer sie rief, sollte wissen, daß sie diesem
geheimnisvollen und eigenwilligen Ruf gefolgt war.
    Susy Ames ging um das Haus herum, folgte dem Emailleschild, auf
dem stand: Lieferanteneingang.
    Sie kam in einen düsteren Hof. Eine drei Meter hohe Mauer
trennte ihn von den Nachbarhöfen. Hier gab es Garagen,
überfüllte Mülltonnen und einen verwitterten Eingang
zum Keller.
    Daneben eine frischgestrichene Holztür. Der Hintereingang in
das Hotel.
    Darauf ging sie zu.
    Sie brauchte sich jedoch nicht einmal die Mühe zu machen,
anzuklopfen oder erst festzustellen, ob die Tür sich vielleicht
öffnen ließ.
    Sie wurde geöffnet.
    Jemand wußte genau, daß Susy Ames kommen würde.
Die Blondine wurde erwartet.
    Der Mann im dunklen Hausflur war einen Kopf größer als
sie.
    Er hatte ein ausdrucksstarkes, männliches Gesicht. Im
Halbdunkel sah sie, daß er einen spitzen Haaransatz und auf dem
Kinn ein dreieckiges Bärtchen trug.
    Etwas Dämonisches, Beherrschendes ging von ihm aus.
    Susy Ames hatte den Fremden nie zuvor in ihrem Leben gesehen, und
doch näherte sie sich ihm lächelnd, als träfe
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