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Lykandras Krieger 1 - Wolfsängerin (German Edition)

Lykandras Krieger 1 - Wolfsängerin (German Edition)

Titel: Lykandras Krieger 1 - Wolfsängerin (German Edition)
Autoren: Kerstin Dirks
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tief durch und nahm all ihren Mut zusammen. „Und da ist noch etwas ...“
    „Noch etwas?“ Er grinste.
    Sie nickte. „Ich ...“
    Sein Grinsen wurde breiter.
    „Ich mag dich wirklich sehr ... und habe mich, glaube ich ... in dich verliebt.“
    Hoffentlich wies er sie nicht erneut zurück. Sie würde es nicht ertragen. Vielleicht war es ungeschickt, ihm in diesem Augenblick ein solch folgenschweres Geständnis zu machen. Aber, wie ihre Mutter zu sagen pflegte, was raus muss, muss raus. Auch wenn es manchmal schwer fiel.
    Doch anstatt auch nur ein Wort zu sagen, legten sich Remierres Lippen auf ihre. Sanft drang seine Zunge in ihren Mund, während seine Hände zärtlich ihre Wangen streichelten.
    „Ich liebe dich auch“, flüsterte er. Sie musste ihn ungläubig angesehen haben. „Sieh mich nicht so an, es ist die Wahrheit. Wer sagt denn, dass ein Werwolf seine Meinung nicht ändern kann? Es tut mir aufrichtig leid, dass ich mich im Hotel wie ein Idiot aufgeführt habe.“
    Joli war erstaunt und gerührt, dass er sich dafür entschuldigte. Ein wenig überreagiert hatte sie sicherlich auch.
    „Ich bin dir nicht böse.“ Sie küsste ihn auf die Lippen.
    „Um es wieder gut zu machen“, sagte Rem in einer kleinen Atempause, „habe ich noch eine kleine Überraschung für dich.“
    Sie ließ von ihm ab und blickte ihn neugierig an. „Was ist es denn?“
    Mit einem Schmunzeln holte er ein Brillenetui aus seiner Hosentasche und öffnete es. Darin lag Jolis bernsteinfarbene Brille. Sie machte große Augen und lachte lauthals.
    „Und ich dachte, ich hätte sie für immer verloren. Wo hast du sie aufgetrieben?“ Sie nahm sie aus dem Etui und setzte sie auf. Es tat gut, das alte Gestell auf der Nase zu spüren und durch die übergroßen Gläser zu blicken.
    „Sie ist ehrlich gesagt ein Replikat. Als ich in meiner Verkleidung durch den Flur zum Ritualraum ging, entdeckte ich das Original am Boden, steckte es ein, doch verlor es während des Kampfes.“
    Joli legte die Arme um seinen Hals und zog ihn näher an sich heran, um ihn erneut zu küssen. Aus einem zarten Kuss wurde bald ein etwas fordernder. In diesem Moment ging die Tür auf und Schwester Ivonne kam herein.
    „So haben wir nicht gewettet, Herr Sagrais. Ich habe Sie nur hineingelassen, weil Sie mir versprachen, die Patientin nicht aufzuregen!“
    „Er regt mich nicht auf. Ganz im Gegenteil“, sagte Joli, doch Schwester Ivonne hatte Remierre am Ärmel gepackt und zog ihn energisch vom Bett.
    „Das können Sie gar nicht beurteilen, Fräulein Balbuk.“
    „Was machen Sie eigentlich hier, Schwester Ivonne? Wieso sind Sie nicht in der Schlossklinik?“
    „Das Betreten der Schlossklinik ist zu gefährlich. Im Moment besteht erhöhte Einsturzgefahr. Erst nach den Reparaturen kann die Klinik wieder geöffnet werden. Bis dahin vertrete ich hier eine kranke Kollegin.“ Ivonnes strenger Blick wanderte zu Rem, der beschwichtigend die Hände hob.
    „Ich gehe ja schon. Nur keine Aufregung“, sagte er und zwinkerte Joli noch einmal zu.
    Zwei Tage später konnte Joli das Krankenhaus verlassen und nach Berlin zurückkehren. Sie hatte viel Zeit zum Nachdenken gehabt und entschieden, dass sie nach Dahlem ziehen wollte, um bei Rem zu leben. Zuvor kehrte sie in ihre alte Wohnung zurück, um ihre wichtigsten Sachen einzupacken. Karla hatte sich bereit erklärt, ihr dabei zu helfen.
    „Wer ist denn dieser Typ, zu dem du ziehen möchtest?“, fragte sie und sah zu Joli hinüber, während sie einige Bücher in einem Umzugskarton verstaute.
    Joli versuchte nichtssagend zu lächeln, um Karla noch ein wenig auf die Folter zu spannen. Sie wusste, dass Karla die Neugierde in Person war und sich vom Klatsch und Tratsch ernäherte, wie Vampire von Blut. Diese Eigenschaft störte Joli aber nicht, weil Karla eine gute Freundin war, die immer zur Stelle war, wenn man sie brauchte.
    „Jetzt lass dir doch nicht alles aus der Nase ziehen.“
    Joli schmunzelte. Ihre schwarzweiße Katze Abby strich ihr schnurrend um die Beine und erinnerte sie daran, dass sie ihr Abendbrot noch nicht bekommen hatte. Joli faltete einen kleinen Umzugskarton zusammen, lief zur Speisekammer und holte eine halbleere Büchse hervor, um Abbys Futternapf aufzufüllen.
    „Vielen Dank übrigens, dass du Pawy und Abby versorgt hast.“
    „Dass ist doch Ehrensache! Aber nun lenk nicht ab. Erzähl mal, ich will alles wissen.“
    Abby stürzte sich auf ihr Essen, während die alte Tigerdame Pawy gemächlichen
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