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Lykandras Krieger 1 - Wolfsängerin (German Edition)

Lykandras Krieger 1 - Wolfsängerin (German Edition)

Titel: Lykandras Krieger 1 - Wolfsängerin (German Edition)
Autoren: Kerstin Dirks
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vereinnahmt zu werden. Der Stein hatte offensichtlich mehr Aufgaben, als lediglich die Kommunikation mit Lykandra sicher zu stellen. Er beschützte die Wolfsänger auch vor Vampirattacken auf der metaphysischen Ebene. Rem war dies neu und sie beschlossen diese Erkenntnis in Tremondes Buch einzutragen, wenn sie wieder daheim wären.
    „Was ist mit Jade? Ich habe sie im Gewölbe nicht gesehen.“
    „Jade.“ Rem sprach ihren Namen voller Verachtung aus. „Sie hat versucht einen Keil zwischen uns zu treiben, indem sie sich als dich ausgab und versuchte mich zu verführen.“
    Joli hob erstaunt eine Augenbraue. „Sie tat als sei sie ich? Wie hat sie das denn angestellt?“
    Rem nickte. „Sie ist eine Gestaltwandlerin.“
    Das waren neue, interessante Informationen. Bisher hatte sie nur gewusst, dass Blutsauger und Werwölfe existierten. Es gab also noch eine dritte Partei. „Und ich hielt sie für eine Vampirin.“
    „Sie steckt mit den Untoten unter einer Decke, aber sie ist weder eine von ihnen noch eine Nachfahrin Lykandras.“
    „Woher stammt sie dann?“
    „Diese Frage stellte ich ihr oft, aber sie beantwortete sie nie zu meiner Zufriedenheit. Vielleicht wusste sie es selbst nicht. Sie sagte nur: ‚Niemand weiß, welche Kreaturen zwischen Himmel und Hölle existieren. Ich bin eine von ihnen.’ Dennoch hat sie auch eine menschliche Seite.“
    „Ach ja?“"
    „Ja, denn sie war offenbar eifersüchtig auf dich.“
    „Mir hat sie erzählt, ich würde dir nichts bedeuten.“
    „Ich weiß. Das war eine Lüge. Ich hoffe, du weißt das.“
    „Ja.“ Sie lächelte.
    Rem rollte die Zeitung zusammen und beugte sich über sie. Sein Blick war voller Zuneigung und Fürsorge. Sanft strich er ihr eine Strähne aus dem Gesicht.
    „Man hat übrigens in Frecks Büro ein Entlassungsschreiben für dich entdeckt.“
    „Tatsächlich? Warum hat er eins aufgesetzt, wenn er mir mit so viel Mühe einredete, ich sei verrückt?“
    „Wenn alles nach seinem Plan verlaufen wäre, hättest nicht du, sondern die Vampirkönigin in deinem Körper gesteckt. Das Entlassungsschreiben war für sie bestimmt. Allerdings nutzen wir es nun zu deinem Vorteil.“ Er grinste und gab ihr das Schriftstück. „Du bist hiermit offiziell entlassen.“
    Ein Stein fiel ihr vom Herzen. Endlich konnte dieses Kapitel abgeschlossen werden. Aber eine Frage blieb noch offen.
    „Warum haben die Vampire mich ausgewählt? Ich meine, ich bin eine Wolfsängerin und durch diesen Umstand offensichtlich die denkbar schlechteste Wahl als Körperspender. Bei all der Mühe die sie sich bei dem Ritual gemacht haben, und es ist ihnen ja gelungen die Königin tatsächlich herbeizurufen. Ich wundere mich, dass sie in diesem Punkt in ihrer Recherche irgendwie schlampig waren.“
    „Ich fürchte, das haben wir Jade zu verdanken. Sie war eifersüchtig auf dich, wollte dich loswerden und leitete alles in die Wege, damit sie dich für das Ritual nehmen.“
    „Du meinst, sie hätten jeden anderen ebenfalls dafür nehmen können?“
    „Um von einem Dämon oder einer toten Vampirkönigin besessen zu sein, braucht man keine besonderen Fähigkeiten. Man muss lediglich zur falschen Zeit am falschen Ort sein.“
    „Ich bin so froh, dass ich eine Wolfsängerin bin und das Wolfsauge trage, und dass du mich gerettet hast. Es war wirklich schrecklich, als ich glaubte, du seiest nicht echt“, sagte Joli leise und zog die Bettdecke bis zu ihrem Kinn.
    „Aber ich bin echt, wie du siehst.“
    „Ja.“ Sie lächelte wieder. „Und darüber bin ich auch sehr froh, denn ich ...“
    „Ja?“ Er sah sie durchdringend an.
    „Ich habe noch eine Frage“, entgegnete sie rasch, doch verwünschte sich sogleich, dass sie nicht genügend Mut aufbrachte, ihm zu sagen, was sie empfand.
    „Welche?“
    „Warum hast du mir nicht erzählt, dass das Wolfsauge sich ganz in meinen Körper zurückzieht?“ Sie klopfte mit der Hand gegen ihre Brust.
    Rem schaute verlegen drein. Endlich schien ihm aufzugehen, wie wichtig es war nützliche Informationen mit seiner Wolfsängerin besser zu teilen.
    „Es tut mir leid, ich hatte nicht damit gerechnet, dass dein Körper den Kristall so schnell absorbiert. Diese Verschmelzung dauert normalerweise einige Zeit.“
    Joli nickte langsam. „Aber ich habe nichts davon gespürt.“ Vielleicht war sie zu dem Zeitpunkt noch betäubt gewesen.
    Rem sah sie an, als ahnte er, dass sie ihm in Wahrheit etwas ganz anderes sagen wollte, sich aber nicht traute. Sie atmete
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