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LYING GAME - Weg bist du noch lange nicht

LYING GAME - Weg bist du noch lange nicht

Titel: LYING GAME - Weg bist du noch lange nicht
Autoren: Sara Shepard
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Mund. »Kann schon sein, aber als sie nach dir gesucht hat, bist du sofort aufgesprungen und hast mich sitzen lassen.«
    »Sie war mein Date!« Ethan hob hilflos die Hände. »Ich musste doch höflich zu ihr sein! Und als ich wieder bei ihr war, habe ich weiter von dir gesprochen. Am Ende des Balls sagte sie, ich sei offenbar an einer anderen interessiert. Und das stimmt.«
    Emma warf ihm einen Seitenblick zu. Er sah sie ernst und aufrichtig an. »Ich weiß, dass du Zweifel hast«, sagte er leise. »Aber ich kann dich nicht gehen lassen. Ich will nicht einfach nur dein Kumpel sein.«
    Er nahm Emmas Hände in seine, und ihre Haut begann zu kribbeln. Als sie in Ethans leuchtende, loyale Augen sah, lockerte sich die geballte Faust in ihrem Inneren. Zum Henker mit ihren Altlasten. Sie wollte keine Angst mehr davor haben, verletzt zu werden oder die Nachforschungen durch Gefühle zu verkomplizieren. Ethan war der tollste Junge, den Emma je kennengelernt hatte. Was für einen Sinn hatte es, am Leben zu sein, wenn man nie auch nur das kleinste Risiko einging? Vielleicht hätte Sutton ihr auch gesagt, dass es sich lohnte, sich trotz ihrer unsicheren Zukunft auf Ethan einzulassen, auch wenn sie sich dabei verletzbar machte. Sutton hätte sie bestimmt dazu ermutigt, ihrem Herzen zu folgen.
    Natürlich hätte ich das getan.
    Emma beugte sich vor und legte ihren Mund ganz sanft auf Ethans. Ethan ließ seine Hände zu ihren Schultern wandern und erwiderte ihren Kuss zärtlich. Emmas Körper erwachte funkensprühend zum Leben. Ihre Münder passten perfekt zusammen. Zum ersten Mal in ihrem Leben gab sich Emma einfach hin.
    »Jawoll!«, jubelte ich neben ihnen. Endlich!
    Knack.
    Emma löste sich erschrocken von Ethan und wirbelte herum. War eins der Mädchen ihr nach draußen gefolgt? Aber die Veranda war verlassen. Niemand lungerte bei der Garage herum. Knack. Emma griff nach Ethans Hand. »Hörst du das?«
    Die Geräusche kamen aus dem Haus auf der anderen Straßenseite. Es stand erhöht, und etwas raschelte in den Hecken, die das Grundstück begrenzten. Emma legte den Kopf schief. »Hast du jemanden gesehen, als du hergefahren bist?«
    »Nein.« Ethan stellte sich schützend vor Emma und drückte ihr die Hand. »Vielleicht sind es die Leute, die dort wohnen.«
    »Um drei Uhr morgens?«, flüsterte Emma skeptisch.
    »Vielleicht macht jemand einen Spaziergang?«, schlug Ethan vor. »Oder …«
    Sie hörten Schritte näher kommen. Zweige knackten. Blätter raschelten. Emma starrte wie versteinert auf die Straße. Sie hörte ein leises Husten … und roch einen Hauch von Kokosnuss-Sonnencreme.
    Sie hielt sich die Hand vor den Mund und dachte an die geheimnisvolle Gestalt, die Ethan und Emma auf den Tennisplätzen und bei dem Fotografischen Institut belauscht hatte. Das Quietschen von Turnschuhen, die sich vom Krankenzimmer entfernten. Sie hatte sich jedes Mal beobachtet gefühlt …
    »Ethan«, sagte Emma nervös. »Ich will hier weg.« Sie rannte über den Rasen der Mercers und Ethan folgte ihr. Eine Gestalt kam den Hügel hoch, aber Emma erkannte nicht, wer es war. Plötzlich kam sie sich vor wie in einem Albtraum gefangen. Sie wollte nur noch aufwachen. Ihre Bewegungen kamen ihr so träge und verlangsamt vor, als wate sie durch Kartoffelbrei. Sie hechtete über die letzten paar Meter der Auffahrt, riss die Haustür auf und eilte hinein. Als sie drin war, hörte sie Ethan durch die Tür sagen: »Schließ ab.« Seine Stimme zitterte leicht.
    Emma schob die Kette vor und sicherte das Türschloss. Nach Luft ringend beobachtete sie, wie Ethan zu seinem Auto rannte, den Motor anließ und davonraste.
    Emma sank auf der Treppe der Mercers zusammen und zog die Knie an die Brust. Jemand war dort draußen gewesen. Sie ging ins Wohnzimmer, aber der Anblick ihrer friedlich schlafenden Freundinnen, die keine Ahnung hatten, dass draußen jemand lauerte, tröstete sie nur wenig.
    Emma sah sich im Zimmer um und betrachtete die Gegenstände, die ihr inzwischen so vertraut waren – den Porzellankaktus, das gerahmte Foto von Sutton und Laurel im Grand Canyon, den Keramikaschenbecher, der auf dem Couchtisch stand, obwohl niemand in der Familie rauchte.
    Ein Schatten glitt an der Verandaleuchte vorbei und warf einen Umriss auf die Rolladen. Emma erstarrte. Das durfte nicht wahr sein. Sie presste sich auf Suttons blau-weiß gestreiften Schlafsack. Die Haustüre hatte sie abgeschlossen, aber was war mit dem Rest des Hauses?
    Emma blieb bewegungslos
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