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LYING GAME - Weg bist du noch lange nicht

LYING GAME - Weg bist du noch lange nicht

Titel: LYING GAME - Weg bist du noch lange nicht
Autoren: Sara Shepard
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wurde ihr so richtig klar, wie gerne sie ihn geküsst hätte. Madeline, Laurel und Charlotte – sie würde nie wieder mit ihnen lachen oder tratschen. Ihr fiel plötzlich auf, dass sie all diese Leute als Sutton und nicht als Emma kannte. Gab es jemanden, der Emma vermissen würde? Wer würde um sie trauern?
    Nicht einmal Ethan durfte öffentlich ihren Namen nennen. Er musste sie als Sutton Mercer kennen, nicht als Suttons verloren geglaubte Zwillingsschwester.
    Und Alex wusste nicht, dass sie sich als Sutton ausgab, und würde nicht begreifen, dass in Wirklichkeit ihre, Alex’ Freundin, gestorben war.
    Sie sah Suttons Gesicht vor sich, das ihrem eigenen bis aufs Haar glich. Sie hätte Sutton so unendlich gerne kennengelernt. Und sie hätte so gerne den Mord an ihrer Schwester aufgeklärt und ihrer Seele Frieden verschafft. Ob der Fall auf ewig ungelöst bleiben würde? Es tut mir leid, Sutton , dachte sie. Ich habe mein Bestes getan.
    Ich weiß, Emma. Ich versuchte, die Hand meiner Schwester zu ergreifen, um sie zu trösten und wissen zu lassen, dass ich bei ihr war.
    In der Höhle herrschte Grabesstille. Lili beugte sich vor, bis ihr Mund an Emmas Ohr lag. Und dann flüsterte sie leise und voller Schadenfreude: »Reingelegt.«
    Ihre Hände lösten sich von Emmas Hals. Als Emma die Augen öffnete, kicherte Lili hysterisch. »Reingelegt!«, schrie sie diesmal lauter, als rufe sie jemanden.
    Steine begannen sich zu bewegen, und plötzlich verschwand der große Felsbrocken, der Emma eingemauert hatte. Eine helle Taschenlampe leuchtete ihnen ins Gesicht. »Reingelegt!«, schrie eine zweite Stimme draußen. Emma legte sich eine Hand über die Augen und starrte auf die schlanke Blondine. War das … Gabby?
    Emma drängte sich aus der Höhle. Sobald ihre Füße wieder den staubigen Boden des Bachbetts berührten, knuffte Gabby sie spielerisch in die Schulter. »Du hattest solche Angst! Wir haben dich eiskalt erwischt!«
    Madeline, Charlotte und Laurel tauchten mit reumütigen Gesichtern hinter Gabby auf. Emmas Herz raste und sie schnappte nach Luft. »Wusstet ihr Bescheid?«
    Laurel lächelte verlegen. »Wir haben es auf dem Ball erfahren.«
    Emma starrte die anderen mit offenem Mund an. Sie drehte sich zu Lili um, die gerade aus der Höhle kletterte, und dann zu Gabby. Mit einem tiefen Atemzug versuchte sie, sich zu beruhigen, aber sie rang nur nach Luft. »Wie lange habt ihr das geplant?«, stammelte sie.
    Die Twitter-Zwillinge tauschten einen Blick. »Wir haben diesen Ort vor ein paar Wochen bei einem Campingausflug mit unserem Dad entdeckt«, gestand Gabby. »Und als ihr uns zum Campen eingeladen habt, haben wir alles vorbereitet.«
    Lili griff nach Gabbys Taschenlampe und leuchtete zum Rand der Schlucht hinauf.
    »Siehst du den Felsvorsprung da oben? Auf den ist Gabby gesprungen, nachdem du sie ›geschubst‹ hast.« Sie setzte das »geschubst« in imaginäre Anführungszeichen. »Ich habe hier unten eine Menge Lärm gemacht, damit es sich so anhörte, als sei sie gestürzt.«
    »Du warst die ganze Zeit hier unten?«, fragte Emma.
    »Ja, ich habe nur so getan, als rufe ich mir ein Taxi«, nickte Lili. »Ich habe mein Auto heute Morgen bei der Tankstelle geparkt.«
    »Oh, und wir haben auch nicht wegen Kevin gestritten«, sagte Gabby grinsend. »Lili steht nicht auf ihn.«
    Lili zog ein Gesicht. »Er riecht nach Räucherlachs.«
    »Das tut er nicht!« Gabby schürzte die vollen Lippen. Achselzuckend wandte sich Lili wieder Emma und den anderen zu. »Als ihr weggefahren seid, bin ich hierhergedüst und habe mich am Boden der Schlucht versteckt – ganz in der Nähe gibt es noch einen anderen Parkplatz, also war ich viel schneller hier als ihr. Als ich merkte, dass Gabby vorgab, zu stürzen, kletterte ich in die Höhle« – Lili deutete auf die Felsen – »die wir selbst gebaut haben. Warte, bis du sie bei Tageslicht siehst. Total schäbig eigentlich.«
    »Lili hat auf euch gewartet«, fuhr Gabby fort und wippte stolz auf den Zehenspitzen. »Und als Sutton in die Höhle ging, habe ich euch zusammen eingemauert.« Sie wedelte mit den Fingerspitzen, als wolle sie sagen: »Gruselig!«
    »Ihr hättet Sutton hören sollen!« Lilis Augen leuchteten. »Sie bettelte um ihr Leben. Es war unbezahlbar.«
    Gabby leuchtete mit der Taschenlampe auf ihr iPhone. »Ich habe es aufgenommen. Wir können es uns alle anhören. ›Bitte tu mir nichts. Bitte! Können wir nicht darüber reden?‹« Sie grinste Emma an. »Du hast schon seit
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