Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Luzifers Kriegerin (Die Londoner Drakulia Vampire #3) (German Edition)

Luzifers Kriegerin (Die Londoner Drakulia Vampire #3) (German Edition)

Titel: Luzifers Kriegerin (Die Londoner Drakulia Vampire #3) (German Edition)
Autoren: Colleen Gleason
Vom Netzwerk:
Bilder, die jeden Moment in seinem Kopf erscheinen würden. Wie vollfarbige Röntgenbilder.
    Er fand seine erstaunliche Fähigkeit immer noch verdammt unglaublich. Er hatte sie auf völlig unerklärliche Weise erworben, während er fünfzig Jahre tiefgefroren war, oder im Winterschlaf war oder eine Zeitreise unternommen hatte − oder was auch immer es gewesen sein mochte. Es war verdammt bescheuert, dass er diese Gabe nicht vorher gehabt hatte. Wenn er an all die Leben dachte, die er hätte retten können.
    Vorher .
    Er verlor seine Konzentration für einen Moment, und die inneren Bilder verwandelten sich in einen grauen Brei.
    Mit fest zusammengepressten Lippen schob er die Gedanken von sich und fühlte die seltsame Energie, die ihn durchströmte. Er konzentrierte sich auf das innerliche Summen und untersuchte die Bilder, die in seinen Kopf zurückkehrten.
    Keine Kopfverletzung. Keine inneren Blutungen ... nur ein Bruch der Elle und eine Fraktur der fünften Rippe. Ihre letzte Mahlzeit bestand aus irgendeiner Art Fleisch und etwas Gemüse. Sie war in der Mitte ihres Menstruationszyklusses.
    Verlegen riss er die Augen auf.
    Herrgott. Das hatte er gerade noch wissen wollen.
    Und dann merkte er, dass die Jugendlichen ihn alle anstarrten.
    »Kennt ihr sie?«, fragte er und fühlte sich plötzlich unwohl, obwohl er nicht recht wusste, warum. Vielleicht dachten sie, er betete für die Frau. Sein Verhalten war unmöglich zu verstehen − er verstand es ja kaum selber.
    Niemand antwortete auf seine Frage, obwohl sie sich ein paar verstohlene Blicke zuwarfen. Na super. Sie wirkten noch nervöser als nach dem Gangaangriff.
    Er wandte sich zurück zu seinem Patienten. »Was zum Teufel hat sie da draußen allein gesucht?«, murmelte er. Sie hatte Prellungen und Platzwunden auf dem ganzen Gesicht, stellte der Arzt, Elliott, fest. Dichtes Haar in einer unbestimmten dunklen Farbe, das sich durch den wilden Ritt verfilzt und verwuschelt hatte. Und wohlgeformte, lange Beine, die verdammt kräftig sein mussten, da sie ohne Sattel reiten konnte. Der Mann, Elliott, spürte, wie ihm der Mund beim Gedanken an ihr sattelloses Reiten trocken wurde.
    Okay. Reiß dich zusammen, Elliott .
    Also es war jetzt fünfzig Jahre und sieben Monate her, seit er eine Frau angefasst hatte. Allerdings hatte er die meiste Zeit davon verpennt.
    Verhalte dich verdammt noch mal wie ein Profi. Sie ist deine Patientin.
    Mit diesen aufmunternden Worten im Ohr, griff er nach ihrem linken Arm, dessen Ellenbruch man unter dem kurzen Ärmel ihres T-Shirts ausmachen konnte.
    Er spürte die Wärme ihrer Haut, konzentrierte sich aber auf die Untersuchung der Knochen und blieb dabei distanziert. Sie versteifte sich mit Unbehagen unter dem leichten Druck seiner Finger, und er fühlte und sah die gebrochene Elle. Er würde sie schienen müssen, und das würde das Reiten erschweren. Verdammt schade, wo sie das doch so gut konnte.
    Er hielt seine Gedanken schnell zurück, ehe sie wieder abschweifen konnten, wo er seine Patientin in seiner Vorstellung beim sattellosen Reiten sah.
    Gut. Sehr gut. Rasende Hormone wieder unter Kontrolle.
    Er schloss die Augen und konzentrierte sich auf den Bruch, und sah die Knochen wieder in seinem Bewusstsein; ein schlanker, gezackter Bruch, die Knochen leicht verschoben ... und er fühlte, wie ihn plötzlich eine überraschende Energie durchfloss.
    Elliott widerstand dem Drang, die Augen zu öffnen und konzentrierte sich stattdessen auf die heiße Kraft, die ihn durchströmte. Das war neu, diese Flut von Energie. War das eine Folge von stärkerer Konzentration?
    Natürlich war allein die Tatsache, dass er jemanden ›scannen‹ und dessen Inneres lesen konnte, neu, aber dies war etwas gänzlich anderes, das er noch nie zuvor erlebt hatte. Seine Brauen zogen sich zusammen, er ignorierte das Flüstern der Jugendlichen und konzentrierte sich voll auf seine Gedankenbilder.
    Plötzlich spürte er einen stechenden Schmerz in seinem eigenen Arm. Er rang nach Luft und riss die Augen auf, aber er ließ sie nicht los. Sein Arm tat ihm weh. Sein linker Arm. Es schmerzte nicht nur ein bisschen, es tat verdammt weh. Als hätte ihn jemand mit einem Messer in den Arm gestochen.
    Er blickte hinunter auf die Frau, die sich nicht bewegt hatte. Wenn überhaupt, hatte sich ihr Gesicht etwas entspannt. Elliott konzentrierte sich erneut auf ihren gebrochenen Arm und suchte nach dem Bild in seinem Hirn, obwohl der Schmerz noch immer in seinem Arm hämmerte.
    Ihm
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher