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Luzifers Kriegerin (Die Londoner Drakulia Vampire #3) (German Edition)

Luzifers Kriegerin (Die Londoner Drakulia Vampire #3) (German Edition)

Titel: Luzifers Kriegerin (Die Londoner Drakulia Vampire #3) (German Edition)
Autoren: Colleen Gleason
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Geste auf, etwas zu sich zu nehmen, und winkte Damaris dann mit einem Finger zu sich heran. Sie schwebte zu ihm herüber, ihr blaues Gewand umschmeichelte locker ihre Hüften. Im Gegensatz zu den Damen, die ganz nach der Mode gekleidet waren, gab es bei ihr kein Korsett und keine Krinolinen, aus denen man sie schälen musste. Man konnte alles sehen, was sie anbot, da die Seide alles zeigte, Brüste, Hüften, Mons Veneris.
    Als Damaris auf der Lehne von Giordans Stuhl Platz nahm, genau zwischen ihm und Moldavi, betrat Mingo erneut den Raum. Er trug ein Tablett mit gepresstem und gerolltem Haschisch. Ohne auf die Anweisungen seines Herrn zu warten, setzte er es auf dem niedrigen Tisch in der Mitte des Zimmers ab und zündete den zentralen pyramidenförmigen Block an.
    „Bitte“, sagte Giordan und sah Moldavi gastfreundlich an. Damaris, die ausgezeichnet geschult worden war, bot jedem von ihnen ein Handgelenk an, wie sie da auf der Armlehne saß.
    Giordan konnte Moldavis Augen auf sich spüren, als er seine Zähne lang ausfuhr und nur die Spitzen in die Kurve ihres Ellbogens gleiten ließ. Der Strom von Blut in seinem Mund, satt und voll – und in diesem Fall mit einer deutlich würzigen Note versehen –, füllte ihm die Sinne. Der Geschmack, der Geruch, die Art, wie sein Körper sich anspannte und darauf reagierte, die Haut prickelte und wurde warm, ließen in ihm das Blut stärker rauschen.
    Es fiel ihm – wie auch anderen Drakule – schwer, das primitive Bedürfnis nach Nahrung von dem prickelnden Begleiterscheinung sexueller Erregung zu trennen, die man spürte, wenn man in das Fleisch eindrang und heißes, dickflüssiges Blut zu sich nahm, dieses intime Gleiten des Mundes an der Haut – und die meiste Zeit bestand auch kein Grund, sich etwas zu versagen.
    Aber heute Abend wollte Giordan nur ein bisschen kosten. Er brauchte keine Nahrung, noch war er daran interessiert, sich in seiner gegenwärtigen Gesellschaft anderen erotischen Vergnügungen hinzugeben – was aber nicht etwa an irgendwelcher Bescheidenheit seinerseits lag.
    Die schlichte Tatsache war einfach, dass trotz des Geschmacks und des Geruchs der exotischen Damaris – die gerade anfing, etwas schneller zu atmen, als ihre eigene Lust durch das Saugen der beiden Männer an ihr erweckt wurde – Narcise ihn hier einfach ablenkte, es war ihr Geruch, ihre Essenz, und ihre Gegenwart, die Giordan interessierte. Aber er spürte, dass es besser wäre sein großes Interesse an ihr Moldavi gegenüber nicht zu zeigen. Also untersagte er es seinen Augen, zu ihr zu schauen.
    Als der süße, pfeffrige Geruch des verglimmenden Haschisch sich allmählich in dem Raum ausbreitete, und der erregende Strom von Blut ihm über die Zunge lief und durch seinen Körper raste, spürte Giordan, wie seine Welt warm und rot, neblig und schläfrig wurde. Er zog sich aus Damaris heraus, und er hatte sich kaum von ihr abgewandt, als schon eine weiterer seiner „guten Tropfen“ – das Wiener Mädchen Liesel – vor ihm auftauchte. Sie war zierlich und blond, und ihr Lebensblut war so leicht und rein wie ihre äußere Erscheinung. Sie bot eine schmale Schulter an, von der eine recht freizügige Korsage viel freigab, und als er sie zu sich auf den Schoß zog, um ein wenig zu kosten, gestattete er sich, seinen Blick dorthin wandern zu lassen, wo Narcise saß.
    Gesessen hatte.
    Sie war jetzt nicht mehr dort.
    Er watete durch eine klebrige Süße aus Lust und Sinnlichkeit, und Giordan hielt kurz inne, bevor er seine Zähne in die zierliche Frau vor ihm gleiten ließ. Der Rauch des Haschisch hatte den Raum mit einem leichten Schleier bedeckt, und Mingo hatte die Öllampen heruntergedreht, so dass der Raum in ein weiches Licht getaucht wurde.
    Anstatt seine Zähne tiefer in sie hinein gleiten zu lassen, raunte er Liesel leise den Befehl zu, sich zu Damaris zu gesellen und seinem Gast die freie Sicht auf das Zimmer zu nehmen.
    Giordan gab sich keinen Illusionen hin, was Moldavis Drang betraf, seine Schwester zu beherrschen. Er hatte auch das Gefühl, jeder Versuch heimlich mit Narcise zu sprechen, würde von ihrem Bruder sofort unterbunden werden.
    Abgesehen davon würde man sich ihr mit Bedacht nähern müssen. Trotz dem lebhaften Funkeln in ihren Augen, war sie sicherlich schreckhaft und scheu, was Männer anbetraf.
    „Beschäftige ihn gut und halte ihn abgelenkt, und du wirst reich entlohnt werden“, murmelte Giordan in Liesels Ohr und ritzte sie dann leicht mit seinen Zähnen.
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