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Lust de LYX - Wogen des Begehrens (German Edition)

Lust de LYX - Wogen des Begehrens (German Edition)

Titel: Lust de LYX - Wogen des Begehrens (German Edition)
Autoren: Larissa Ione
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auf den Stuhl am Steuerrad, während er mit der anderen Hand noch immer ihre Finger hielt.
    Mit starkem, festem Griff zog er sie an sich, so nah, dass sie den Kopf in den Nacken legen musste, um in seine wundervollen Augen zu sehen. „Danke, dass du nicht auf mich geschossen hast.“
    Musste er das unbedingt so sagen, als hätte er von Anfang an gewusst, dass sie es nicht tun würde? „Die Nacht ist noch jung.“
    Er drückte ihre Hand und gab ein theatralisches Stöhnen von sich. „Ich habe das Gefühl, das hier wird eine sehr lange Nacht.“
    Sie hoffte, er würde recht behalten, denn das würde bedeuten, dass ihre Verfolger sie nicht finden und ihre Leichen im Ozean versenken würden. Aber den Gedanken behielt sie lieber für sich. Stattdessen konzentrierte sie sich auf die langen wohltuenden Streichelbewegungen seines Daumens über der empfindsamen Haut an ihrem Handgelenk.
    Sie war nie der Typ Frau gewesen, der für irgendwas einen Mann brauchte – doch seine Berührung jagte ihr einen heißen, angenehmen Schauer durch den Körper. Sie fragte sich, ob er fühlen konnte, wie ihr Puls hämmerte, ob er wusste, was seine Liebkosung, wenn auch ganz unschuldig, in ihr anrichtete.
    Gleich darauf beschlich sie allerdings der Verdacht, dass an Brent Logan nichts Unschuldiges war.
    Ein plötzliches, stotterndes Geräusch riss sie aus ihrer sinnlichen Trance. Sie ließ Brents Hand los und wirbelte herum zum Steuerrad. Das Stottern wurde zu einem Husten, dem ein gequälter Schluckauf folgte, und dann, schließlich, Stille. Sie checkte die Anzeigen und versuchte, den Motor wieder zu starten. Das knirschende Geräusch ließ sie zusammenzucken. Ihr armes, armes Baby.
    Brent sah mit geschürzten Lippen zu. „Und?“
    „Und“, seufzte sie, „die Nacht wird noch länger, als du dachtest. Der Treibstoff ist alle.“

Kapitel 4
    „Kein Treibstoff mehr? Du machst Witze!“
    Marina fluchte wie ein alter Seebär. Was sie wohl auch irgendwie war. Er konnte nicht anders, als beeindruckt zu sein von ihrem umfangreichen Vokabular.
    „Ich dachte, der Tank wäre voll. Verdammt!“
    Er übernahm einige ihrer gewählteren Ausdrücke, um seiner Frustration Ausdruck zu verleihen. Hätten sie sich an Land befunden, wüsste er, was zu tun wäre. Aber so, wie er hier festsaß, mitten im Nirgendwo, gefangen auf einem Boot, fühlte er sich nutzlos, verwundbar und höllisch nervös – die drei Zustände, die er am meisten hasste.
    „Was machen wir jetzt?“
    Sie stieß heftig die Luft aus. „Wir setzen den Treibanker und den Windsack und hoffen, dass der Sturm nicht schlimmer wird – und wir verarzten dich, bevor du mir meinen neuen Teppich ganz vollblutest.“
    Er schaute nach unten und zuckte zusammen. „Zu spät.“
    „Du bist ja eine echt nette Gesellschaft, weißt du das?“ Aus einer Schublade in der winzigen Kombüse fischte sie eine Taschenlampe und zeigte damit auf das kleine Sofa. „Setz dich! Ich werfe noch den Anker aus und hole meinen Notfallkoffer.“
    Damit drückte sie ihm die Taschenlampe in die Hand und verschwand. Er wusch sich das getrocknete Blut von den Händen und ließ sich dann auf den Sitz nieder, den sie ihm gewiesen hatte. Zum ersten Mal seit der Schießerei begutachtete er seinen Unterschenkel. Das Blut rann nicht mehr in Rinnsalen über seine Stiefel, sickerte jedoch immer noch durch das Loch in seiner Jeans.
    Marina kam wieder vom Achterdeck zurück; sie war triefend nass. „Zieh die Stiefel aus! Die brauchst du ohnehin nicht.“ Sie ließ einen orangefarbenen Arztkoffer zu Boden fallen und ging vor ihm in die Hocke; Handschuhe hatte sie bereits übergestreift.
    Er hielt die Taschenlampe in der einen Hand, während er mit der anderen den Stiefel an seinem unverletzten Fuß aufschnürte und Marina gleichzeitig mit dem anderen, blutigen Stiefel beschäftigt war. „Also, ähm, was passiert, wenn der Sturm schlimmer wird?“
    Sie zog ihm Stiefel und Socke aus, und er biss die Zähne zusammen, um sich gegen den Schmerz zu wappnen, der dann doch nicht so unerträglich war, wie er erwartet hatte. „Seeanker und Windsack werden uns stabilisieren, aber unter extrem rauen Bedingungen könnten wir uns drehen, sodass die Wellen uns auf Breitseite erwischen.“
    „Und das ist schlecht, oder?“
    „Jemals Der Sturm mit George Clooney gesehen?“ Sie zuckte mit den Schultern, als gehörte die Aussicht, auf den Grund des verdammten Ozeans zu sinken, zu ihrem Alltag. „Falls es dich irgendwie beruhigt, ich habe
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