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Lust de LYX - Wogen des Begehrens (German Edition)

Lust de LYX - Wogen des Begehrens (German Edition)

Titel: Lust de LYX - Wogen des Begehrens (German Edition)
Autoren: Larissa Ione
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Minuten aushalten.“
    Er zog eine Augenbraue hoch – weder sie noch die Pistole wirkten auch nur annähernd einschüchternd auf ihn. „Ich könnte verbluten.“
    „Tust du nicht.“ Sie sah demonstrativ auf seinen Schritt. „Wenn es so wäre, hättest du nicht genug Blut für die Latte da drin.“
    „Und ich dachte schon, du hättest gar nichts Zartfühlendes an dir.“
    „Wie bitte?“
    „Ach, nichts.“ Er verschränkte die Arme vor dem breiten Brustkorb. „Du musst ja eine großartige Rettungssanitäterin gewesen sein. ‚Keine Sorge, Ma’am. Okay, Ihnen hängen die Gedärme heraus, doch das ist schon seit einer Stunde so, also was machen die paar Minuten länger aus, bis ich meinen Kaffee getrunken habe?‘“
    Oh, Mann, sie hatte gute Lust zu schießen. Aber töten wollte sie ihn nicht, denn sie würde ihn wahnsinnig gern noch einmal küssen. Welche Beweggründe sie dafür wohl haben mochte, wollte sie jetzt allerdings lieber nicht näher analysieren. Stattdessen drängte sie:
    „Komm schon! Raus damit!“ Mit einer Bewegung der Pistole verlieh sie ihrer Forderung Nachdruck.
    Er fuhr sich mit der Hand über das Gesicht. Sie fragte sich, ob seine Bartstoppeln sich an seiner Hand ebenso rau anfühlten wie an ihrer Haut. Oh, es war ein gutes Gefühl gewesen.
    „Ich sagte dir doch“, seufzte er. „Mein Name ist Brent Logan. Ich arbeite für einen kleinen Geheimdienst innerhalb des Ministeriums für Heimatschutz.“
    „Hast du einen Ausweis?“
    „Na sicher. Hier in meiner Tasche, zusammen mit dem Megafon, mit dem ich immer verkünde, wer ich bin.“
    „Das heißt dann also ‚Nein‘.“
    Der Klugscheißer gab ein humorloses Schnauben von sich. „Ist nicht gerade schlau, als verdeckter Ermittler mit einer Dienstmarke herumzulaufen.“
    „Dann war der Akzent also für den Geheimeinsatz?“
    Er nickte. „Nachdem ich dir gesagt hatte, wer ich bin, habe ich aufgehört, die Tarnidentität aufrechtzuerhalten. Ich denke, es hat einfach eine Weile gedauert, bis der Akzent wieder verging. Das ist normal bei längeren Einsätzen.“
    „Wie lange?“
    „Fünf Monate.“
    „Und wen sollst du darstellen?“
    „Einen baskischen Mittelsmann.“
    Das erklärte die Kleidung, die Haare und seine allgemeine Aufmachung, die sie merkwürdig anziehend fand. Sehr merkwürdig, denn normalerweise stand sie auf die Typen, in deren Gesellschaft sie sich am wohlsten fühlte: schroffe, ungeschliffene Seemannstypen.
    „Mittelsmann für was?“
    Er antwortete nicht, sondern sah sie nur an, als suchte er nach einem Weg in ihr Gehirn. Ein Gefühl des Nacktseins überkam sie, nicht in Bezug auf ihre Kleidung, sondern in Bezug auf ihre innerliche Abwehr. Kein Mann hatte das je getan: Kein Mann hatte je versucht, aus ihr schlau zu werden, und das brachte ihr Gleichgewicht mehr ins Wanken, als das schaukelnde Boot es je könnte.
    „Mittelsmann für was?“, wiederholte sie und hoffte, dass er nicht merkte, dass ihre Stimme unsicherer klang.
    Seine Augen wurden schmal, und er kam einen winzigen Schritt näher, sodass seine breiten Schultern ihr Blickfeld komplett ausfüllten. Die Kabine, die sie immer so geräumig gefunden hatte, war plötzlich sehr eng. „Du wirst nicht auf mich schießen“, sagte er so leise, als würde er sie besser kennen als sie sich selbst.
    „Ach ja, Mr Selbstsicher? Ich weiß genau, wohin ich treffen muss, um möglichst viel Schmerz zu verursachen, ohne dich zu töten. Willst du mir wirklich erzählen, dass ich nicht schieße?“
    Er warf überheblich den Kopf hoch, als nähme er sie immer noch nicht ernst, und sein Ohrring blitzte im Licht des Radars auf. „Ich kann dir nicht alles sagen, also nur so viel: Die Männer, die mich verfolgen, sind Geldgeber für eine terroristische Organisation. Sie wollen eine experimentelle neue Waffe, die für die US-Army entwickelt wurde, in die Hände bekommen, um sie im Ausland gegen unsere eigenen Truppen einzusetzen. Bei einem Treffen heute Nacht in einem der Außengebäude des Yachthafens ist meine Tarnung aufgeflogen, und ich habe Informationen, die eine Menge Leute ins Gefängnis bringen werden. Reicht das?“
    Er streckte langsam die Hände aus und legte sie um ihre Finger und die Leuchtpistole darin. Einen Moment lang sperrte sie sich noch dagegen, die Pistole loszulassen. Doch ihr Bauchgefühl sagte ihr, dass er nicht gelogen hatte, und sie hatte schon vor langer Zeit gelernt, ihren Instinkten zu vertrauen. Also ließ sie die Pistole los, und er legte sie
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