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Lust de LYX - Fesseln der Leidenschaft (German Edition)

Lust de LYX - Fesseln der Leidenschaft (German Edition)

Titel: Lust de LYX - Fesseln der Leidenschaft (German Edition)
Autoren: Elisabeth Naughton
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Kajüte.
    Aber Mira zögerte keine Sekunde. Sie ließ den Opal in die Flasche fallen, so wie zuvor Tariqs. Nur dass ihrer sich nicht zischend zersetzte. Er tanzte in der Flüssigkeit, die sie mithilfe von Claires magischen Worten verzaubert hatte, auf und ab, dann schien er, nun, da seine Macht dort drinnen gebannt war, innezuhalten.
    Die Zauberin kreischte, und als Mira aufblickte, kreiselte eine weitere Spirale aus Licht und Rauch und Energie durch den Raum. Allerdings löste diese sich nicht auf. Mit einem Röhren, das so laut war, dass es das Boot erschütterte, wurde die Zauberin mitsamt ihrer Magie und ihrem wirbelnden Tornado in die Flasche gesaugt.
    Mira konnte selbst kaum glauben, was gerade passiert war, drückte blitzschnell den Deckel auf die Flasche und ließ den Verschluss zuschnappen. Hinter dem gelb getönten Glas trieb noch immer die Feuerbrand-Kette umher, aber von Zoraida fehlte jede Spur. Nur das leise Knistern und Funkeln von Magie verrieten Mira, dass sie und ihre Macht irgendwo dort drinnen waren.
    »Heilige Scheiße«, keuchte sie. Sie hatte es vollbracht. Sie hatte Tariq gerettet, sie hatte es geschafft, sich selbst zu retten und die Zauberin in diese Flasche zu sperren.
    Ihre Hände zitterten. Ihr Herz raste. Allmählich kehrten die Geräusche zurück. Ein Frösteln überlief ihren Körper. Mira blickte sich in der Kajüte um, in der das Wasser, das durch das klaffende Loch in der Bordwand hereinströmte, immer höher stieg, und realisierte, dass das Boot sinken würde.
    Hastig versuchte sie, in Richtung Treppe zu waten. Das Boot neigte sich ächzend zur Seite, und sie verlor das Gleichgewicht, dabei entglitt ihr die Flasche. Mira wurde unter Wasser gezogen und strampelte hektisch mit den Beinen, um wieder an die stetig steigende Oberfläche zu gelangen. Prustend schaute sie sich nach der Flasche um und stellte erschrocken fest, dass sie bereits auf das Loch in der Seitenwand des Boots zutrieb.
    Sie musste sie unbedingt zurückholen. Auf keinen Fall durfte sie sie verlieren.
    Sie schwamm mit aller Kraft hinterher, dann berührten ihre Fingerspitzen das Glas, aber sie bekam es nicht zu fassen. Bevor sie die Hand um den Hals legen konnte, wurde die Flasche aus dem Boot gespült und vom Fluss verschluckt.
    Mira geriet wieder mit dem Kopf unter Wasser; um sie herum war alles ein einziger Strudel. Mit brennenden Lungen kämpfte sie sich zurück an die Luft. Als sie hochkam, entfuhr ihr ein Keuchen, denn sie entdeckte, wie dicht das Dach der Kajüte über ihr schwebte. O Gott, sie würde es nicht hier rausschaffen. Sie würde ertrinken.
    Sie schwamm aus Leibeskräften, bis sie endlich die Treppe erreichte, die wegen des vollgelaufenen Boots inzwischen Schlagseite hatte. Wassermassen schwappten über das Deck und in die Kajüte, aber Mira kämpfte gegen die Strömung an und arbeitete sich immer weiter vor bis zu dem entsetzlich schräg geneigten Deck. Sie machte sich nicht die Mühe, nach einer Rettungsweste zu suchen, sie wusste, dass dafür keine Zeit blieb. Nachdem sie sich mit den Händen an der Reling bis zur Deckskante gehangelt hatte, stieß sich ab und sprang in den Fluss, aus tiefster Seele hoffend, dass es weit genug war, um nicht mit dem Boot in die Tiefe gezogen zu werden, und inständig betend, dass sie überleben würde.
    Denn so sehr sie auch bereit gewesen war, sich für Tariq zu opfern, wollte sie nicht so sterben. Nicht, nachdem sie jetzt beide frei waren.

KAPITEL 11
    Mira holte tief Luft, hob die Hand und klopfte an die Bürotür. Drei Tage waren seit den Ereignissen auf dem Boot vergangen. Nachdem sie von einem vorbeifahrenden Schiff aufgegriffen worden war, hatte sie bei der Hafenpolizei ein Protokoll zum »elektronischen Defekt« ausgefüllt, der zum Sinken des Boots geführt hatte, sich bei ihrem Chef für die Havarie entschuldigt und anschließend ihren Resturlaub genommen. Sie brauchte ein paar Wochen Ruhe, um sich von dem Geschehenen zu erholen, und außerdem gab es da noch jemanden, dem sie persönlich danken wollte.
    Eine Stimme hinter der Tür rief »Herein«, also drehte Mira den Knauf und betrat das beengte Büro auf dem Campus der University of Florida.
    Hinter dem Schreibtisch am Fenster saß eine Frau mit kastanienbraunem Haar und einer Metallrandbrille. Sie schaute von ihrem Computer hoch. »Kann ich Ihnen helfen?«
    »Ich bin Mira Dawson. Wir haben telefoniert und E-Mails ausgetauscht.«
    Claire Sampsons Augen weiteten sich, dann erhob sie sich lächelnd von
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