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Lust de LYX - Fesseln der Leidenschaft (German Edition)

Lust de LYX - Fesseln der Leidenschaft (German Edition)

Titel: Lust de LYX - Fesseln der Leidenschaft (German Edition)
Autoren: Elisabeth Naughton
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konnte? Tariqs Furcht wuchs sich zu einem Orkan der Angst aus, die ihn bis ins Mark erschütterte. »Mira, flieh!«
    »Vielleicht«, erwiderte Mira gelassen, ohne Tariq zu beachten. »Vielleicht auch nicht.«
    Zoraidas Augen wurden schmal. »Was hältst du da hinter dem Rücken?«
    Langsam brachte Mira ihre rechte Hand nach vorn und öffnete sie. Tariqs Opal funkelte hell in der gedämpft beleuchteten Kajüte.
    Unbändiger Zorn glomm in Zoraidas Augen, als sie sie von dem Opal löste und auf Miras Gesicht richtete. »Woher hast du den?«
    Ohne zu antworten, holte Mira ihre andere Hand hinter dem Rücken hervor, in der sie eine bauchige Flasche aus gelbem Glas hielt. Als sich Tariq auf dem Boot materialisiert hatte, hatte er sie in dem Regal neben dem Bett stehen sehen. Den Blick unverwandt auf Zoraida fixiert, hob Mira Tariqs Opal über den Flaschenhals, dann sagte sie: »Deine Macht über ihn endet hier. Bei der Magie des Schlüssels des Salomon befreie ich ihn von seinen Ketten.«
    Nein. Er würde sie nicht beschützen können. Zoraida würde sie dafür definitiv töten. Nein! »Mira!«
    Die Augen der Zauberin wurden so groß wie Untertassen. Aber noch bevor sie sich auf Mira stürzen konnte, ließ diese den Opal in die Flasche fallen.
    Zoraida kreischte wie von Sinnen. Die Flüssigkeit in der Flasche brodelte und zischte, als sich der Opal darin auflöste. Flammen schossen durch Tariqs Körper und aus seinen Fingerspitzen. Er wurde vom Bett katapultiert, als hätte man ihm einen Stromschlag von zehntausend Volt versetzt. Stimmen dröhnten in seinen Ohren. Miras. Zoraidas. Aber schon hüllte ihn der schwarze Rauch ein und zog ihn mit sich. Die Fesseln um seine Handgelenke zerbarsten, seine Sicht verschwamm. Durch den Nebel versuchte er, nach Mira zu fassen, aber das Brausen des Strudels, in dem er feststeckte, war zu laut, der Sog zu stark. Noch ehe er dagegen ankämpfen konnte, flog er schon durch Raum und Zeit ... einem unbekannten Ziel entgegen.
    Mira musste schlucken, als sie in das wutverzerrte Gesicht der Zauberin blickte. Ungebändigte Energie strahlte aus ihrem Körper und brachte die Luft zum Sirren. Und dieser Hass in ihren Augen ... Er ließ sich mit nichts vergleichen, was Mira je gesehen hatte.
    Sie durfte nicht darüber nachdenken, wo Tariq jetzt sein mochte, durfte sich nicht an seinen verletzten Blick erinnern, als sie ihm die Handschellen angelegt hatte. Er war jetzt in Sicherheit. Er war frei. Das war alles, was zählte.
    »Du«, brüllte Zoraida. »Ich werde dich büßen lassen für das, was du getan hast.«
    Mira wich einen Schritt zurück und wappnete sich gegen den rasenden Zorn der Frau. Sie hatte keine Waffe, nichts, womit sie sich verteidigen konnte. Die wenige Magie, die sie dank Claires Recherchearbeit hatte sammeln können, war aufgezehrt worden, um Tariq zu befreien. Mira hatte gewusst, dass es hierzu kommen würde. Dass sie, sobald alles vorüber war, allein mit einem wutschäumenden magischen Wesen zurückbleiben würde – aber wie beängstigend das tatsächlich sein würde, darauf war sie nicht gefasst gewesen.
    »Das war es mir wert«, sagte Mira mit zittriger Stimme, bemüht, sich cool zu geben und dieses ... Ding ... ihre maßlose Furcht nicht sehen zu lassen. »Ihn von dir zu erlösen, war die Sache wert.«
    Die Augen der Zauberin färbten sich rot. Sie hob die Hände und streckte sie vor. Ein explosionsartiger Stoß elektrischer Energie entlud sich fauchend aus ihren Fingerspitzen und schoss durch die Kajüte. Mira kreischte. Sie wusste, dass sie es tat. Dabei traf der Stromstoß sie gar nicht, sondern ging einfach durch sie hindurch und fraß sich mit solcher Wucht durch die Bordwand, dass ein großes Loch zurückblieb und das Boot wild hin und her schaukelte.
    Mira taumelte gegen die Wand. Eiskaltes Wasser strömte in die Kajüte und bildete eine Pfütze unter ihren Füßen. Aber sie war zu sehr auf die Augen der Zauberin konzentriert, die sich in ungläubiger Wut weiteten, während sie von ihren Händen zu Miras Gesicht zuckten.
    Sie konnte nicht entkommen. Panik erfasste sie und hätte sie beinahe überwältigt, doch dann dachte sie an den Feuerbrand-Opal.
    Ihr Wunsch war erfüllt. Der Stein war nun nicht mehr an sie gebunden.
    Mit flinken Fingern fasste sie in ihren Nacken und tastete nach dem Verschluss der Kette. Als er aufsprang und der Opal in ihre Hand fiel, empfand sie unbeschreibliche Erleichterung.
    »Nein!«, brüllte Zoraida auf der anderen Seite der
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