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Lukas und die gestohlene Weihnacht

Lukas und die gestohlene Weihnacht

Titel: Lukas und die gestohlene Weihnacht
Autoren: Philipp Seitz
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Äpfeln und Lebkuchen geschmückte Tannenbaum soll das Leben symbolisieren und das Licht, dass das Kindlein in die Welt bringt. Meine Gesellen stehen dort drüben, auch sie huldigen dem Jesuskind.“
    „Und mein Name ist Petrus Canisius. Zwar bin ich kein Bischof wie Nikolaus. Doch auch ich bin ein Geistlicher und ein Pfarrer. Mein Begleiter hier heißt Marek. Wir bringen eine kleine Abbildung dieses Stalles. Na ja, nichts Besonderes, aber vielleicht gefällt es Euch ja.“
    „Marek!“, rief Lukas und Marek lachte Lukas an.
    „In Zukunft wird es der Erinnerung an diesen Moment dienen.“, fuhr Canisius fort.
    Da sprach der Nächste: „Ich heiße Joseph Mohr, auch ich bin Pfarrer.“
    Und der Nächste: „Und mein Name ist Franz Xaver Gruber. Pfarrer Mohr und ich haben ein Lied geschrieben, um dem Moment Jesu‘ Geburt zu gedenken. Es heißt Stille Nacht, heilige Nacht . Und wir fühlen uns so geehrt, hier sein zu dürfen und das heilige Kindlein erblicken zu können.“
    Noch einer stellte sich nun vor: „Hallo Joseph! Hallo Maria! Und hallo Jesus! Ich bin Johann Heinrich Wichern. Mein Geschenk soll sein ein Kranz aus Tannenzweigen, die das Leben in der dunklen Jahreszeit symbolisieren. Auf dem Zweigenkranz sind Kerzen und während der vier Wochen vor Weihnachten sollen sie in Zukunft die Ankunft des Herrn, des Jesuskindes, begleiten.“
    „Wir sind die Familie Lang, auch ich bin Pfarrer und mit mir sind meine Frau und mein Sohn Gerhard. Wir bringen Euch einen Kalender, der die Wartezeit bis zum Tage, an dem Jesu‘ Geburt gefeiert wird, versüßen soll. An jedem Tag in dieser Adventszeit darf ein Gebäck gegessen werden.“
    „Hab t vielen Dank, ihr lieben Leute“, sprach Maria.

    Lukas lief zu allen hin und umarmte einen jeden von ihnen. Er wusste nicht, wie sie überlebt hatten oder wieder leben konnten, hatte er doch auch ihr Ende gesehen. Aber hier standen sie wieder alle mit ihm und den drei Weisen, mit Maria und Joseph und dem Jesuskind vereint zusammen. Lukas war überglücklich. Nun war doch alles zu einem guten Ende gekommen.
    „Nun erzähle mir doch, Schwesterchen, wie kann es sein, dass du lebst und all die andern auch? Und wie seid ihr denn hierher gekommen?“
    „Also, wo soll ich nur anfangen zu berichten? Zuerst einmal: Als du dich aufgelöst hast und durch die Zeit gereist bist, da ist der dunkle Mann sofort auch verschwunden. Er schien es sehr eilig zu haben. Die Menschen drum herum, die ihm zuerst geholfen hatten, erkannten wohl, dass das ein Fehler war und befreiten zuerst mich von diesem Balken, unter dem ich lag. So war ich erst einmal frei.“
    „Aber wie konntest du durch die Zeit …?“
    „Moment, ich bin ja dabei, es dir zu erzählen. Als die Trümmer aufgeräumt waren und das Feuer in Joseph Mohrs Haus gelöscht war, da begegnete mir der Engel Gabriel. Ohne seine Hilfe wäre es mir nicht gelungen, das alles zu tun, was ich dann tat.“
    „Und das wäre? Hat er die etwa eine neue Schneekugel gegeben, damit du …?“, unterbrach Lukas sie erneut.
    „Nein. Aber er hat mir Hoffnung gemacht und die hat mich dann angetrieben. Die Menschen von Oberndorf haben mich aufgenommen und ich konnte beim Bürgermeister wohnen. Alle, die zuvor noch gegen Joseph Mohr und Franz Xaver Gruber waren, also die Stadträte vor allem, aber auch der Pfarrer, haben sich mehrfach entschuldigt und sich um mich rührend gekümmert. Nun begann ich, eine eigene Schneekugel zu basteln. Gabriel gab mir die Hoffnung, ich könnte durch mein Wissen und meinen Glauben einer neuen Schneekugel die Magie verleihen, die dazu nötig war, durch die Zeit zu reisen. Und aus einem Glas und einem Stückchen Holz sowie aus kleinen Papierfetzen und Wasser, konnte ich eine zwar nicht gerade schöne, aber doch brauchbare Schneekugel basteln. Hier, sieh mal.“
    „Wow! Bekki, du bist echt talentiert. Auch wenn das Ding aussieht, als wäre es eher eine verunglückte Weihnachtsbaumkugel als eine Schneekugel. Und wie kommen jetzt all die andern hier her?“
    „Na ja, du weißt ja, wie gut ich mich mal in all den Weihnachtsbräuchen und woher sie kommen ausgekannt habe, ich meine, vor meiner Gothiczeit.“
    „Oh ja, du warst ein wandelndes Weihnachtslexikon bevor du eine wandelnde Mumie wurdest.“
    „Genau. Und als ich die Kugel bastelte, fiel mir nach und nach jede kleine Einzelheit wieder ein. Sogar die Namen, die Orte und die genauen Jahreszahlen, wann z. B. der erste Weihnachtsbaum aufgestellt wurde und wo genau das
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