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Luegen haben huebsche Beine

Luegen haben huebsche Beine

Titel: Luegen haben huebsche Beine
Autoren: Nell Dixon
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einem Lächeln.
    »Hat der Anwalt gesagt, was seines Erachtens jetzt als Nächstes passiert?« Sie hatte sich mit dem Gros der rechtlichen Dinge befasst, als wir in Gewahrsam waren. Ich hatte einfach nur sämtliche Fragen beantwortet, die sie gestellt hatten, und mich um Kip gesorgt.
    Charlie zuckte mit den Achseln. »Das kommt alles drauf an. Sie wollten eine Obduktion an Freddie vornehmen, aber der Arzt, der am Tatort war, sagte, es sei ziemlich sicher, dass er an einer massiven Herzattacke gestorben ist. Das einzige Beweismittel, das im Hinblick auf irgendein Verbrechen gegen uns vorliegt, ist unser Geständnis, Freddie betrogen zu haben. Da er nicht mehr am Leben ist, kann er deswegen keine Anzeige erstatten, und es ist nicht wahrscheinlich, dass Geld, das auf seinem Konto fehlt, zu uns zurückverfolgt werden kann.«
    »Was ist mit anderen Anklagepunkten?« Für meine Ohren klang das alles schrecklich kompliziert.
    »Was für Anklagepunkte? Es liegt nichts gegen uns vor. Wir haben vielleicht geplant, Philippe zu betrügen und seinen Safe leer zu räumen, aber wir haben ja real nichts getan . Über unsere Pläne habe ich ihnen nichts erzählt, du etwa?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Sie haben mir im Hinblick auf Philippe keine konkreten Fragen gestellt.«
    »Dann nehme ich mal an, dass das alles okay geht. Haben Sie dich wegen irgendetwas anderem befragt?« Sie trank einen Schluck.
    »Nein. Sie haben nach Freddie gefragt, das war alles.«
    Sie stellte ihren Becher wieder auf den Küchentisch. »Ich denke mal, dann müssen wir abwarten und sehen, was passiert.«
    »Haben sie mit Kip gesprochen?« Er hätte ihnen alles Mögliche erzählen können, je nachdem, mit welcher Art von Fragen sie an ihn herangetreten wären.
    Charlie schüttelte den Kopf. »Ich war mit dem Anwalt dabei, als sie mit ihm geredet haben. Er sollte ihnen lediglich bestätigen, was ich ihnen erzählt hatte.«
    Ich trank meinen Tee und dachte über das nach, was sie gesagt hatte. Ich dachte mir mal, dass es um unsere Aussichten, nicht wegen irgendeines Verbrechens angezeigt zu werden, recht gut bestellt war.
    »Hast du irgendetwas von Philippe gehört?« Ich hatte mich gefragt, ob der Bericht der Leibwächter über die Vorkommnisse der vergangenen Nacht ihn vielleicht veranlasst hatte, sich zu melden.
    Sie schüttelte den Kopf. Eine einsame Träne rann ihr über die Wange und platschte auf den Küchentisch. Sie riss ein Tuch von der Haushaltsrolle und schnäuzte sich die Nase.
    »Es ist aus, Abbey. Ich hatte ihn sehr, sehr gern, das weißt du. Ich glaube nicht, dass ich unseren Plan in die Tat umgesetzt hätte.«
    Ihre Worte bestätigten mir, was ich von Anfang an geahnt hatte. Sie hatte sich damit verraten, wie sie sich in seiner Gegenwart benommen und wie sie über ihn gesprochen hatte. Ich wusste, dass sie sich erlaubt hatte, sich zu verlieben. Ebenso wie ich mich in Mike verliebt hatte.
    »Hast du mit Tante Beatrice gesprochen?« Das war noch so etwas, was mich belastete. Wenn über die Ereignisse des Vorabends in irgendeiner Form in den Medien berichtet wurde – und es bestanden gute Aussichten, dass es so kam –, musste man sie darauf vorbereiten.
    »Ich habe sie vor ein paar Stunden angerufen. Die Einzelheiten habe ich ihr nicht erzählt, natürlich nicht.« Sie stockte und verzog das Gesicht. »Aber ich habe ihr gesagt, dass Freddie tot ist und dass alles ziemlich dramatisch war.«
    Das war eine Untertreibung. »Wie hat sie darauf reagiert?«
    Charlie seufzte und steckte sich eine Haarsträhne hinter das Ohr. »Wie man das erwarten durfte. Ich bekam eine Strafpredigt zu hören, die eine halbe Stunde dauerte, und sie drohte mir, Kip zu sich zu holen, da ich augenscheinlich kein Verantwortungsgefühl besäße und du dich ganz offensichtlich ebenso entwickeln würdest. Sie sei von uns beiden sehr enttäuscht und so weiter und so fort.« Sie winkte ab, was bedeutete, dass es die typische Standpauke gewesen war.
    Als es plötzlich an der Tür läutete, erschraken wir beide.
    »Trink aus. Ich mache auf, das ist wahrscheinlich Sophie.«
    Charlie glitt mit den Füßen in ihre flauschigen rosafarbenen Pantöffelchen und tappte in die Diele.
    Ein paar Sekunden später stand Philippe in der Küche. Ich entschuldigte mich wortreich und floh mit meinem restlichen Tee nach oben, um meine nahezu traumatisierte Schwester mit ihrem unerwarteten Gast allein zu lassen.
    Kip kam im Schlafanzug aus seinem Zimmer. »Wer hat da
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