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Luegen haben huebsche Beine

Luegen haben huebsche Beine

Titel: Luegen haben huebsche Beine
Autoren: Nell Dixon
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geschellt?«
    »Philippe.«
    »Dann ist das Spiel also jetzt zu Ende. Ich wusste nicht, dass es schon so spät ist.« Er gähnte und fuhr sich mit den Händen durch seine Locken, wodurch sie noch irrer aussahen als sonst.
    Ich hatte vergessen, dass Philippe heute das Spiel hatte bestreiten sollen. Er musste sich unmittelbar nach dem Abpfiff auf den Weg zu uns gemacht haben. Was immer der Grund sein mochte, dass er Charlie sehen wollte, es musste ihm ziemlich wichtig sein, dass er dafür auf den ganzen Rummel nach dem Match verzichtete und geradewegs hierherraste.
    »Ich fand, dass ich sie besser allein lasse, damit sie sich in Ruhe unterhalten können.«
    »Ich wollte eine Tasse Tee.« Kip beäugte meinen Becher.
    Ich gab ihm meinen Tee.
    »Danke, Abbey.« Er verschwand wieder in seinem Zimmer.
    Ich wünschte mir, als Fliege an der Wand zu sitzen, damit ich hören konnte, was Philippe meiner Schwester zu sagen hatte, aber da ich dazu nicht in der Lage war, blieb mir nur, wie festgenagelt auf dem Treppenabsatz zu hocken, bis es sicher wäre, wieder nach unten zu gehen. Da ich jedoch nicht beurteilen konnte, wann das der Fall sein würde, konnte ich ebenso gut ein schönes langes Bad nehmen. Und natürlich entschied ich mich für das Bad.
    Die Haustür fiel ins Schloss, als ich gerade dabei war, mir die Haare zu föhnen. Ich schaltete den Haartrockner ab und lief mit dem noch halb nassen Haar zurück in die Küche. Charlie erwartete mich im Türrahmen, mit Tränen in den Augen und mit einem Lächeln auf den Lippen, und dann schloss sie mich in die Arme.
    »Was ist passiert? Was hat er gesagt?«
    Sie wischte sich mit der Hand über die Augen. »Er ist gekommen, um zwischen uns alles wieder in Ordnung zu bringen. Er hat gesagt, er hätte über alles nachgedacht, und was gestern Nacht passiert ist, habe er von Pater O’Mara erfahren.«
    Ich muss verstört aus der Wäsche geguckt haben. Meine Schwester griff nach meinen Händen und zog mich ins Wohnzimmer aufs Sofa. »Er hat gesagt, er hätte sich Sorgen gemacht, als die Leibwächter ihn nach der Explosion im Haus angerufen hätten.«
    »Daran habe ich noch gar nicht gedacht.«
    »Sie haben ihn dann noch einmal vom Friedhof aus angerufen, nachdem sie mit Kip und der Polizei dort eingetroffen waren. Pater O’Mara hat ihm all die Details berichtet, wie wir auf dem Kirchhof mit einem gefährlichen Mörder fertiggeworden sind.«
    »Von wem wusste Pater O’Mara denn, was passiert war?«
    »Philippe sagt, die Polizei hätte ihn angerufen, weil Freddie auf Grund und Boden der Kirche gestorben ist.«
    »Und Philippe liebt dich immer noch?« Ich freute mich ehrlich für sie. Ich konnte nicht umhin, mir zu wünschen, Mike hätte angerufen und ähnliche Dinge zu mir gesagt.
    Charlie nickte. »Bella billigt das allerdings nicht.« Ihr Gesicht verfinsterte sich. »Sie hat Philippe erklärt, er würde niemals in der Lage sein, mir zu vertrauen.«
    Ich blinzelte. »Das war ein bisschen hart.«
    Charlie verzog das Gesicht. »Ich konnte kein Gegenargument vorbringen. Nicht, nachdem ich ihm gebeichtet hatte, wie ich das geplant hatte, ihm ins Auge zu fallen, und warum.«
    Wahr, doch fand ich immer noch, dass es arg hart gewesen war. »Er muss dich wirklich lieben, wenn er sich deinetwegen gegen Bella stellt.«
    »Ich weiß.« Meiner Schwester stieg die Röte ins Gesicht. »Ich wünschte aber, sie würde uns ihren Segen geben. Ich möchte nicht auf schlechtem Fuß mit ihr stehen. Sie ist nicht die Art von Frau, die du zur Feindin haben willst.«
    Ich drückte sie. »Sie wird ihre Meinung über dich ändern, wenn sie dich erst einmal besser kennt. Sehe ich das richtig, dass wir nun morgen zur Kirche gehen müssen?«
    »Und am Montag auch. Am Nachmittag liest Pater O’Mara für Mum die Totenmesse, schon vergessen? Da müssen wir alle drei hin.« Sie drückte meine Hand.
    »Okay.« Ich hätte nicht sagen können, dass ich den Veranstaltungen entgegenfieberte, weder der einen noch der anderen. Es würde sicher schwierig werden, die Gottesdienste auszusitzen, wenn sie uns alle anstarrten. Ich war mir ziemlich sicher, dass die Geschichte von unserem Abenteuer zwischen den Gräbern mittlerweile die weite, weite Runde gemacht hatte.
    Philippe erwartete uns am nächsten Tag vor der Kirche. Er stand allein vor dem Eingang, lächelte und begrüßte die einzelnen Gemeindemitglieder, bevor sie die Kirche betraten. Als er Charlie erblickte, erhellten sich seine Züge, und er lief uns entgegen und
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