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Ludlum Robert - Covert 02

Ludlum Robert - Covert 02

Titel: Ludlum Robert - Covert 02
Autoren: Der Cassandra-Plan
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»Ich glaube, ich werde Sie bei Ihrer Schöpfung zurücklassen.«
    Jetzt verzerrte panische Angst Bauers Gesicht. »Hören Sie…!«
    Smith veränderte die Frequenz und ging weg. Er glaubte zu hören, wie der andere mit den Fäusten auf die Luke trommelte, wusste aber, dass das nur in seiner Phantasie geschah.
    »Control, hier Smith. Wo ist Olson?«
    Es rauschte an seinen Ohren, dann kam eine vertraute
    Stimme durch. »Jon, hier Klein. Megan ist in Sicherheit. Sie ist im Dekontaminationsbereich. Sie hat mir gesagt, dass die Selbstzerstörung eingeschaltet ist.«
    »Das hat Bauer getan.«
»Wo ist er?«
»Noch im Shuttle.«
Nach kurzem Zögern war Kleins Stimme wieder zu
    hören. »Verstanden. Wir öffnen jetzt die Schutztür, Jon. Aber Sie haben nur noch ein paar Sekunden! Beeilen Sie sich!«
    Am Ende des Kokons sah Smith, wie die schwere Tür zur Seite schwang. Schweißüberströmt zwang er sich, noch schneller zu werden. Da war sie, die Öffnung in der Wand am Ende des Kokons.
    Dann stockte die Bewegung der Tür, und sie begann sich wieder zu schließen. Er war wenigstens noch fünfzehn Schritte entfernt.
    »Was ist jetzt los?«, schrie er.
    »Die Tür schließt sich automatisch!«, rief Klein zurück. »Sie wird fünf Sekunden vor dem Feuerschwall abgedichtet. Jon, verschwinden Sie dort!«
    Smith zwang seine widerstrebenden Muskeln zu einer letzten Anstrengung. Ein Schritt, ein zweiter, ein Schritt, ein zweiter…
    Die Stahltür bewegte sich unbarmherzig, die verbleibende Öffnung wurde immer kleiner. Mit einem letzten verzweifelten Satz warf Smith sich nach vorn, traf auf die Kante der Tür, zwängte sich durch und spürte, wie sie hinter ihm in ihrer Verankerung einrastete.
    Sekunden später wurde er zu Boden geschleudert, als die Erde sich aufbäumte und etwas wie die Faust eines Giganten gegen die Tür schmetterte.
    Er schlug die Augen auf und blickte in grelles Weiß: Decke, Wände, Laken. Dem Instinkt eines Soldaten folgend blieb er völlig reglos liegen und bewegte dann langsam, unendlich vorsichtig den Hals, die Hände, dann Füße, Arme und Beine. Sein Körper fühlte sich an, als ob er in einem Fass über die Niagara-Fälle gestürzt wäre.
    Die Tür öffnete sich, und Klein trat ein.
»Wo bin ich?«, fragte Smith kaum hörbar.
»Im Land der Lebenden, wie ich mit Freuden sagen
    kann«, erwiderte Klein. »Der Arzt meint, dass Sie durchkommen werden.«
    »Wie…?«
    »Nachdem das Shuttle explodiert war, sind Jack Riley und sein Team in die Dekontaminationskammer gegangen, haben die ganze Prozedur an Ihnen durchgezogen und Sie dann herausgeholt.«
    »Megan…?«
»Geht es gut. Ihnen beiden geht es gut.«
    Smith spürte, wie seine Glieder schlaff wurden. »Es ist vorbei«, flüsterte er.
Und wie aus weiter Ferne hörte er Klein antworten: »Ja. Der Cassandra-Plan ist gescheitert.«
    Epilog
    Nach den Berichten in den Medien kamen General Frank Richardson und der stellvertretende NSA-Direktor Anthony Price bei einem tragischen Unfall ums Leben, der auf eine defekte Bremsleitung zurückzuführen war. Richardson erhielt ein Heldenbegräbnis auf dem Nationalfriedhof von Arlington, während Price in seinem Familiengrab in New Hampshire beigesetzt wurde. Der Präsident war wegen anderweitiger Verpflichtungen verhindert, an den beiden Beisetzungen teilzunehmen.
    Dann gab es Berichte über den Absturz einer privaten Düsenmaschine über dem Pazifik. Das Flugzeug, das dem Pharmakonzern Bauer-Zermatt gehörte, stürzte sechshundert Meilen westlich von Los Angeles auf dem Flug nach Hawaii ab. An Bord hatte sich nur ein Passagier befunden: Dr. Karl Bauer.
    Präsident Castilla betrauerte mit einer ganzen Nation die Opfer der schwersten Weltraumkatastrophe seit Challenger. Bei den Untersuchungen ergab sich, dass die Explosion an Bord des Shuttle Discovery auf Probleme mit den Treibstoffpumpen zurückgeführt werden musste, die beim Landeanflug auf den Edwards Luftwaffenstützpunkt aufgetreten waren.
    »Was wird mit Megan geschehen?«, wollte Randi Russell wissen. Sie stand neben Smith auf einem kleinen Friedhof, der sich Zarsoje nannte und von dem aus man Moskau und die Moskwa überblicken konnte.
    »Sie heißt nicht mehr Megan Olson«, erwiderte Smith. »Sie hat jetzt einen neuen Namen, ein neues Gesicht und eine neue Identität.«
    Er hielt kurz inne. »Natürlich - sie hat überlebt, aber am Ende zählte man sie mit zu den Toten. Es gibt keine andere Wahl. Sie musste ihr altes Leben aufgeben, falls das, was geschehen
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