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Lucy in the Sky

Lucy in the Sky

Titel: Lucy in the Sky
Autoren: Paige Toon
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grinsen. Die Drecksarbeit überlässt du mir.
    »Lucy!«
    »Ja, ich bin hier!«, antworte ich.
    »Also, was ist los?«, will Molly wissen.
    »Na gut.« Ich hole tief Luft und sage dann ruhig: »Nathan und ich sind, na ja, wir sind zusammen.«
    »Was?«
, ruft sie.
    »Molly, bitte, sag jetzt nichts. Lach nicht, stöhn nicht, mach keine blöden Witze. Ich hab mich in Nathan verliebt, und zwar schon vor einer ganzen Weile. Als ich in Sydney war.«
    Schweigen.
    »Molly?«
    »Verdammt«, bricht es dann aus ihr heraus. »Warum hast du mir das nicht früher gesagt?«
    »Ich konnte nicht. Ich dachte, du lachst mich aus. Ich dachte, du würdest es nicht gut finden. Ich dachte, du würdest es nicht verstehen.«
    »Lucy, natürlich hätte ich das verstanden! Na ja, vielleicht nicht sofort«, räumt sie ein. »Aber du bist meine beste Freundin. Du hättest es mir so erklären können, dass ich es verstehe.«
    »Ich weiß. Aber … ach, ich weiß auch nicht, Molly. Es war alles so verwirrend.«
    »Und was ist mit James?«, fragt sie.
    »Hmm … « Ich erzähle es ihr so knapp wie möglich. Irgendwann können wir ausführlicher darüber sprechen, aber jetzt ruft sie ja auf Nathans Handy an.
    Schließlich meint sie: »Unglaublich! Wenn du Nathan heiratest, sind wir praktisch Schwestern!«
    Ich pruste vor Lachen.
    »Dann haben wir auch den gleichen Nachnamen!«, schreit sie. »Und sind die grandiose Wilson-Familie.« Ich lache immer noch. Was für eine wunderschöne Vorstellung.
    »Wo wir gerade von Familie reden … «, fährt sie fort und erzählt mir von ihrer Schwangerschaft, von der ich ja bereits weiß. Natürlich tue ich überrascht, was mir nicht schwerfällt, denn ich bin ja ohnehin total begeistert. Die zwölfte Woche ist vorbei, und alles sieht gut aus: Das Baby scheint gesund.
    »Ich freue mich so für euch beide!«
    »Tja, zur Geburt musst du aber unbedingt kommen«, meint Molly. »Wenn nicht schon vorher … « Eine vielsagende Bemerkung, die ich nicht einfach übergehen möchte.
    »Ich weiß noch nicht, was ich machen werde, Molly. Aber wenn ich mich entscheide, in nächster Zukunft nach Australien zurückzugehen, dann bist du die Erste, die es erfährt.«
    Als wir an diesem Abend aus dem Pub zurückkommen und allein in meinem Zimmer sind, hilft Nathan mir zuerst aus dem Mantel, bevor er sich erst um meinen Pulli und dann um meine Jeans und mein T-Shirt kümmert.
    »Du hast so viele Schichten an«, stöhnt er. »In Sydney wäre das viel einfacher.«
    »War das bei Amy so?« Ach, Scheiße, habe ich das eben wirklich gesagt? Ich möchte doch nicht, dass er denkt, ich will auf seiner Exfreundin rumhacken.
    »O Lucy … Macht dir die Geschichte mit Amy immer noch Sorgen?« Zwar hab ich ihm nie gesagt, dass mich der Gedanke an sie stört, aber anscheinend bemerkt er solche Dinge, auch ohne dass man sie ausspricht. »Du kannst mich alles fragen, was du möchtest, und ich gebe dir eine ehrliche Antwort.«
    Allein dass er das sagt, gibt mir das Gefühl, dass ich es gar nicht brauche. Vielleicht komme ich irgendwann mal darauf zurück, aber jetzt habe ich genau das gehört, was mich beruhigt. Geheimnisse und Schweigen kann ich nicht ertragen.
    »Schon okay«, lächle ich. »Aber danke.«
    »Gut. Dann lass uns doch jetzt diese letzten Schichten loswerden«, grinst er.
    Danach liege ich in seiner Armbeuge, starre an die Decke und empfinde eine seltsame Mischung aus unterschiedlichen Gefühlen. Noch nie in meinem Leben war ich so glücklich. Nathan hier zu haben, bei meiner Familie, in Somerset … Aber bald werden wir alles wieder verlieren, und das macht mich fertig. Wieder bahnen sich die Tränen einen Weg über meine Wangen.
    »Hey«, sagt Nathan leise, beugt sich über mich und küsst sie fort. Ich wende mich ihm zu.
    »Ich möchte, dass du England im Frühling und im Sommer siehst. Wenn du bleibst, könnten wir nach Somerset kommen, wann immer wir Lust haben. Wir könnten in Cornwall surfen. Wir könnten uns zusammen eine Wohnung nehmen und am Wochenende nach Europa rüberfliegen.«
    »Aber wenn du mit mir nach Hause kommst«, kontert er, »dann könnten wir uns ein Haus am Meer kaufen und es herrichten. Wir könnten jeden Tag surfen gehen. Und wir wären nahe genug bei Sam und Molly, um unsere Nichte beziehungsweise unseren Neffen aufwachsen zu sehen.«
    »O Gott, ich halte das nicht aus! Ich will dich nicht verlieren. Ich möchte nicht, dass du gehst! Es ist zu früh! Aber ich liebe meinen Job, und jetzt nach Australien
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