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Lucy im Himmel (German Edition)

Lucy im Himmel (German Edition)

Titel: Lucy im Himmel (German Edition)
Autoren: Stefanie Mohr
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dass nichts mehr so sein würde, wie es früher gewesen war. Enttäuscht und vor allem verletzt ließ ich von meinem Mann ab.
     
    Sobald ich an seinen gleichmäßigen Atemzügen hörte, dass er eingeschlafen war, ging ich ins Badezimmer und ließ mir die Wanne volllaufen. Wenn Gregor mich schon nicht mehr mit seinen Liebkosungen und seinem Körper verwöhnen konnte, wollte ich mir mit einem schönen Schaumbad zumindest selbst etwas Gutes tun. Ich zündete die Teelichter an, die rund um die Badewanne standen, legte mich in das warme, nach Lavendel duftende Schaumwasser und schloss genießerisch die Augen.
         Während ich mich entspannte, reifte in mir ein Entschluss: Ich würde meinen Mann loslassen. Stück für Stück. Aber parallel zum Abnabelungsprozess wollte ich eine Frau für ihn finden, die es wirklich wert war, meine Nachfolgerin zu werden. Das ging natürlich nicht von heute auf morgen. Das musste auch Gabriel einsehen.
         Gregor war einfach zu gut für diese Welt. Er würde sich am Ende blindlings in die erstbeste Trulla verlieben, nur weil sie ihm schöne Augen machte. Damit will ich nicht sagen, dass er dumm ist. Im Gegenteil: Er ist intelligent und charakterstark. Aber wer konnte schon wissen, ob ihn nicht – ganz gegen seinen Willen – das aufgestaute Testosteron steuern würde, wenn man ihn wieder auf die Frauenwelt losließ.
         Ich musste mir bloß einen plausibel klingenden Plan ausdenken, mit dem ich Gabriel davon überzeugen konnte, dass ich nur im Interesse meines Mannes handelte, wenn ich aus meinem zweitägigen Aufenthalt auf der Erde einen zwei- bis dreiwöchigen machte.

Sechstes Kapitel
    In dem Lucy eine unheimliche Begegnung hat
     
    Der folgende Tag begann damit, dass wir verschliefen. Erst um zehn Uhr wurden wir von Gregors Handy geweckt.
         »Ist alles in Ordnung bei dir?« Es war Tobias, sein Kollege.
         Mein Mann sah auf den Wecker und fuhr aus dem Bett. »Gib mir eine halbe Stunde, dann bin ich in der Dienststelle. So gut wie heute Nacht habe ich seit einem Jahr nicht mehr geschlafen.«
         »Sag mal, warum machst du dir nicht einfach ein verlängertes Wochenende und spannst ein bisschen aus? Es liegt nichts Besonderes an, und die Routinesachen sind alle am Laufen. Ich wollte wirklich nur hören, ob bei dir alles okay ist.«
         »Du weißt genau, dass mir zu Hause sowieso immer die Decke auf den Kopf fällt.«
         Tobias schwieg einen Augenblick, dann sagte er langsam: »Schau mal aus dem Fenster. Die Sonne scheint. Pack doch einfach ein paar Sachen zusammen, fahr an einen Baggersee und genieße den Tag.«
         Ich heftete meine Augen fest auf meinen Mann: Tobias hat recht. Du hast Lust, heute freizunehmen und dir etwas Gutes zu tun. Du magst nicht in die Arbeit gehen .
         »Vielleicht ist es wirklich keine so dumme Idee«, murmelte Gregor schließlich. »Stellst du mein Telefon auf deinen Apparat um? Und wenn was ist: Du erreichst mich jederzeit auf dem Handy.«
         »Klar, aber wenn nicht gerade jemand eine Tonne Koks schmuggelt, werden wir ohne dich zurechtkommen. Also, nutz das schöne Wetter aus.«
         Nachdem er das Gespräch beendet hatte, sah mein Göttergatte lange das Handy an. »Welcher Teufel hat mich denn nun wieder geritten? Ich muss total bescheuert sein! Seit Monaten gibt es nichts Schlimmeres für mich als die Frage, wie ich das Wochenende rumbringen soll, und jetzt halse ich mir auch noch ein extralanges auf.«
         Du möchtest heute zum Frühstück gerne frische Brötchen. Und danach überlegst du dir etwas Schönes, was du unternehmen könntest. Die Sonne scheint, und du hast gute Laune! , munterte ich ihn gedanklich auf.
         Gregor schlug die Bettdecke zurück und ging ins Badezimmer. Ein paar Sekunden später hörte ich, wie das Wasser in der Dusche aufgedreht wurde. Im selben Augenblick begann mein Handy zu klingeln.
         »Guten Morgen, Lucy. Auch endlich ausgeschlafen? Welch exzellenter Schachzug von dir! Ich hoffe wirklich, es gelingt dir, deinen Mann von seiner Wochenendphobie zu kurieren. Was steht heute auf dem Programm?«, begrüßte mich Gabriel.
         »Ich ... ähm ... das habe ich nur spontan gesagt«, gestand ich stotternd. »Es hat sich einfach besser angefühlt, wenn Gregor nicht in die Arbeit geht.«
         »Damit du ihn für dich hast und nicht mit der Sekretärin teilen musst?«, fragte mein Chef sofort argwöhnisch.
         »Nein! Ehrlich
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