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Lucy - Der Schlüssel (Band 5) (German Edition)

Lucy - Der Schlüssel (Band 5) (German Edition)

Titel: Lucy - Der Schlüssel (Band 5) (German Edition)
Autoren: Fred Kruse
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beschäftigt, mit leicht geröteten Wangen saß Riah an einer Konsole und gab ruhige und, wie fast immer, gut durchdachte A nweisungen an den Rest der Mannschaft. Als sie Lucy sah, strahlte sie über das ganze Gesicht.
    »Seit wir unsere Planung der Mannschaft mitgeteilt haben, h aben nur neunundsiebzig Rebellen gebeten, auf ihre Planeten zurückkehren zu dürfen. Sie reisen noch heute Vormittag ab. Alle anderen, über dreitausend, kommen mit uns. Das ist eine Basis. Damit bauen wir unsere eigene Förderation unterschiedlicher Spezies auf«, rief sie begeistert.
    Der Rat hatte noch am Vorabend beschlossen, alle Mitglieder der Rebellen über die Pläne zu informieren. Es stand zwar noch nicht fest, dass der Ersatzplan Anwendung finden würde, aber aus Siche rheitsgründen sollten alle Jugendlichen, die Schiffe so schnell wie möglich verlassen, die sich nicht an Plan B beteiligen wollten. Zu diesem Zeitpunkt hoffte man, sie noch unauffällig auf einem der Planeten des Imperiums unterbringen zu können.
    Lucy steckte Riahs Begeisterung nicht an. In wenigen Wochen würden zig Milliarden Menschen sterben, auch wenn es um Aranaer handelte. Die Imperianer schien das nicht sonderlich hart zu treffen und die Aranaer verhielten sich kühl wie immer. Was sollten sie auch dazu sagen. Sie kannten keine Trauer, ke inen seelischen Schmerz. Für sie handelte es sich zwar eine schrecklich unlogische Verschwendung von Leben, Wissen, technologischem und kulturellem Fortschritt. Nicht zuletzt war es eine schreckliche Vergeudung von menschlichem Bewusstsein. Aber darüber Trauer oder wenigstens Wut zu empfinden, dazu fehlte ihnen die genetische Grundlage.
    »Gibt es von Karenia Fortschritte?«, fragte Lucy zurück. Riah schüttelte den Kopf.
    »Ich habe sie fast mit Gewalt ins Bett geschickt. Sie war die ganze Nacht wach und hat geforscht. Ich hätte nicht gedacht, dass sie sich das so zu Herzen nimmt. Sie ist vollkommen auf die Zerstörung der Bomben fixiert, als gehe es um ihr eigenes Leben«, sagte Riah kopfschüttelnd.
    »Vielleicht möchte sie einfach nur auf ihrem Planeten leben, in friedlicher Nachbarschaft mit allen anderen Spezies«, erwide rte Lucy bissig. Sie konnte allerdings nicht verhindern, dass die unterdrückten Tränen in ihrer Stimme mitschwangen.
    Riah stand auf und nahm Lucy in den Arm. In diesen Zeiten schi enen imperianische Anstandsregeln keine große Rolle mehr zu spielen.
    »Lucy, was ist denn los mit dir. Du lässt dich doch sonst nicht unterkriegen. So hart das für uns alle ist, wir müssen an die Z ukunft denken. Es geht nicht nur um uns selbst. Es geht darum, dass der Bund überlebt. Es geht darum, dass unsere Idee überlebt«, sagte sie eindringlich. »Vielleicht bist du noch immer nicht wieder richtig gesund. Geh doch bitte noch mal zu Tareno und lass dich durchchecken.«
    Lucy nickte. Sie ging aber stattdessen in die Mitte des Schiffs zu Kim. Sie wusste, dass ihre irdische Freundin und Lina zu denen gehörten, die noch am gleichen Tag das Schiff in Richtung ihres Heimatplaneten verlassen würden. Kim begrüßte sie zwar strahlend l ächelnd, in ihren Augen lag aber dennoch Trauer.
    »Ich fliege heute Mittag. Dabiella und Varenia werden mich hi nbringen. Wie ich gehört habe, lassen sie dich vorerst nicht wieder in die Nähe unseres kleinen, blauen Planeten«, sagte Kim und drückte Lucy an sich. »Ich glaube, Dabiella und Tareno wollen mich doch einfach loswerden. Ich habe direkt gebettelt, ein oder zwei Tage länger bleiben zu dürfen. Aber die beiden sind knallhart. Ich konnte gerade noch heraushandeln, dass ich bis heute Mittag bleiben darf.«
    Lucy sah hinunter zu Lina. Das kleine Mädchen spielte auf dem Fußboden. Vor ihr hockte Nuri. Sie hatte Lucy nur einmal kurz zugenickt, da hatte die Kleine schon an ihrem Hemd gez ogen und etwas Unverständliches gebrabbelt, schon war Nuri wieder vollkommen mit dem Kind beschäftigt.
    »Deine beiden Freunde sorgen sich um die Kleine. Du weißt doch, wie ungesund es ist, sie länger auf dem Schiff zu beha lten«, verteidigte Lucy die beiden Ärzte.
    »Klar weiß ich das. Sonst würde ich es ihnen auch echt übel ne hmen.« Kim grinste. »Ich bin egoistisch, ich weiß. Eigentlich hätte ich heute Morgen schon fliegen sollen. Aber ich wollte vor dem Abflug noch wenigstens eine Stunde mit meinen neuen Freunden verbringen.«
    »Das ist schon in Ordnung. Davon wird für Lina die Welt nicht gleich untergehen«, versicherte Lucy.
    In Wirklichkeit hatte sie keine
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