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Lucy - Der Schlüssel (Band 5) (German Edition)

Lucy - Der Schlüssel (Band 5) (German Edition)

Titel: Lucy - Der Schlüssel (Band 5) (German Edition)
Autoren: Fred Kruse
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Ahnung, wie gefährlich es tatsächlich war, ein Kind auf so einem Schiff leben zu lassen. Sie vermutete, dass die Imperianer ein wenig übertrieben. Auf der Erde, also Terra, bestanden für die Entwicklung eines Kindes sicher wesentlich größere Gefahren. Die Ernährung war bei Weitem nicht so ausgeglichen und optimiert, wie die, die imperianische Kinder bekamen. Auch musste man auf der Erde immer damit rechnen, dass Kinder auch bei der größten Vorsicht der Eltern mit Schadstoffen in Berührung kamen, was man auf so einem Schiff völlig ausschließen konnte.
    Kim bückte sich und nahm die Kleine auf den Arm.
    »Sieh mal Linchen, da ist deine Tante Lucy«, sagte sie und hielt das Kind Lucy vors Gesicht.
    »Lulu«, sagte Lina und streckte ihre Ärmchen nach Lucy aus.
    »Siehst du, sie will zu dir.« Kim drückte Lucy das Kind in den Arm.
    Lina sah Lucy mit großen Babyaugen an. Sie beugte sich unb eholfen vor und drückte ihre geöffneten Lippen an Lucys Wange. Dabei verteilte sie Sabber und die Reste des letzten Essens direkt neben dem Ohr ihrer Tante auf deren Haut.
    »Sieh mal Nuri. Ist das nicht süß. Sie mag ihre Tante. Das h abe ich dir doch gleich gesagt. Sie gibt nämlich nicht jedem ein Küsschen«, rief Kim freudestrahlend.
    »Das stimmt. Das macht sie nicht einmal bei Varenia. Nur bei Dabiella, Tareno und mir«, bestätigte Nuri. Es klang leicht bele idigt.
    Lucy gab sich große Mühe, die Feuchtigkeit auf ihrer Wange zu ignorieren. Sie sah die Kleine an. Mit wachen, neugierigen Augen blickte das Kind zurück. Es war nicht mehr mit diesem müden und desinteressierten Wesen zu vergleichen, von dem Lucy nicht g ewusst hatte, ob es überhaupt seine Umgebung wahrnahm.
    »Lulu«, sagte die Kleine.
    »Oh sie kann sogar schon deinen Namen sagen«, rief Kim begeistert.
    Lucy drückte der Kleinen jetzt ebenfalls einen Kuss auf die we iche Kinderwange. Die stolze Mutter hatte schon recht. Lina war wirklich ein besonders süßes Kind.
    Sie unterhielten sich noch über alles Mögliche. Es störte ein klein wenig, dass Nuri die ganze Zeit bei ihnen saß, aber weder Lucy noch Kim brachten es übers Herz, sie wegzuschicken. Beide wus sten doch, wie viel es dem Kind bedeutete, die letzten Stunden vor dem Abflug mit der kleinen Lina zu verbringen.
    »Sobald ich endlich erwachsen bin, werde ich auf die Erde ko mmen. Ich werde bei Kim gleich nebenan in ein Haus ziehen. Die sind aus Stein und Holz und Glas, total romantisch. Ich werde da ein Heim für Kinder einrichten, die keine Eltern mehr haben. Auf Terra gibt es ganz viele davon und keiner kümmert sich um sie. Vorher muss ich natürlich noch eine Ausbildung machen, damit ich richtig mit den Kindern umgehen kann. Dazu muss ich wohl erst noch mal nach Imperia, aber da werde ich mich ranhalten, damit ich so schnell wie möglich fertig bin«, verkündete Nuri stolz. Sie hatte also einen neuen Plan für ihre Zukunft. Immerhin war er ein klein wenig realistischer, als alles, was sie sich vorher überlegt hatte.
    Es wurde Zeit sich zu verabschieden.
    »Du solltest jetzt hoch zu Dabiella und Tareno gehen, sonst verpasst du noch die letzte Kuschelstunde«, sagte Lucy lächelnd.
    Kim nahm sie in den Arm.
    »Du hast wirklich keine Lust mitzukommen?«, fragte Kim ernst. Lucy schüttelte lächelnd den Kopf.
    »Lucy, du kommst mich doch besuchen?« Kim schaute ihre Freundin ängstlich an. »Dabiella, Tareno und die anderen ko mmen auch!«
    »Ich auch!«, rief Nuri dazwischen, aber die beiden kümmerten sich nicht um sie, sondern sahen sich tief in die Augen.
    »Du kennst unseren Ersatzplan, oder?«, fragte Lucy zurück.
    »Der ist doch nur für den Notfall. Ihr schafft das schon. Du schaffst das schon! Ich weiß das!« Kim klang tatsächlich übe rzeugt.
    Lucy sah Kim stumm an. Sie wusste nicht, was sie sagen sol lte.
    »Also, was ist? Besuchst du uns?«, hakte Kim nach.
    »Lulu?«, fragte Lina.
    »Siehst du, Linchen will auch, dass du uns besuchst«, sagte Kim ernst.
    Lucy riss sich zusammen. Sie wollte Kim beim Abschied nicht all ihre eigenen Ängste mitgeben.
    »Wenn Dabiella und Tareno dich besuchen, komme ich auch mit«, antwortete sie. Das war wenigstens ehrlich.
    »Siehst du Linchen, Tante Lucy besucht uns«, rief Kim glücklich aus.
    Es dauerte noch einige Minuten, bis sie alle Küsschen und U marmungen ausgetauscht hatten. Dann ging Kim zu ihren Freunden, um Abschied zu nehmen. Lucy machte sich auf den Weg zum Kommandoraum. Dort traf sie Karenia an.
    »Wie sieht es aus?«,
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